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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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das erneute Erscheinen
Choppers in dieser Welt mit gewissen Unstimmigkeiten und Schwierigkeiten über
die Bühne ging. Den Zustand, in dem Chopper aus dem vergrabenen Skelett durch
ihre magischen Beschwörungsformeln herausgeholt worden war, konnte man am
ehesten als verwirrt und unfertig bezeichnen.
    Die Magie fehlte.
    Der Geist des Dybuk war darauf angewiesen, die Körper
zu wechseln. Er konnte nur für eine gewisse Zeitspanne Gast in ihnen sein. Der Organismus
wehrte sich, stieß ihn ab. Der Aufenthalt in den fremden Körpern währte
unterschiedlich lange. Je nachdem, ob und wie intensiv sich ein Mensch bereits
mit außergewöhnlichen Praktiken befasst hatte, konnte Chopper seine Heimat in
dem Gastkörper für längere oder kürzere Zeit nehmen. Dann plötzlich baute der
Organismus ab.
    Er war wie von einer gefährlichen Krankheit infiziert.
Zuerst zeigten sich Flecke auf der Haut, die ein ungesundes fahles, graues
Aussehen annahm. Dann wurde sie weich, schwammig, geschwürig und zerfiel. Wenn
sich diese Symptome zeigten, war es bis zum totalen Ausfall des besessenen
Organismus nur noch ein kleiner Schritt. Die Vernichtung erfolgte schließlich
im Tempo einer Kettenreaktion. Auf diese Weise war im Schlaf Willi Scharner
zugrunde gegangen. Chopper hatte, als er den Ausfall des Wirtskörpers merkte,
auf die Frau übergewechselt. Das war nur möglich gewesen, weil zuvor ein
inniger körperlicher Kontakt durch einen Kuss stattgefunden hatte. In dem
Augenblick wurde ein neuer Körper für Chopper durchlässig. Die Hexe
Marina, die ihn gerufen hatte, bildete eine Ausnahme. Zu ihr bestand eine
besondere Beziehung.
    Wenn ein Organismus aufgebraucht war und Chopper sich
durch engen Körperkontakt kein neues Opfer vorbereitet hatte, gab es nur eine Möglichkeit zur Flucht: Marina. Ihr Körper zeigte dann
nach kurzer Zeit ebenfalls alle Symptome, wie sie bei normalen Menschen
auftraten. Und doch gab es einen Unterschied. Marina würde daran, dass er
Besitz von ihr ergriff, nicht sterben. Da sie eine Stütze für ihn war, besaß
sie eine gewisse Macht über ihn.
    Dies wiederum bewirkte, dass er sein Dasein in ihr
nicht voll auskosten konnte. Um nach seiner Rückkehr aus dem Bann völlig frei
zu sein, war er auf Grund der besonderen Konstellation seiner Anlagen auf einen
Menschen angewiesen, der sich mit Okkultismus und Schwarzer Magie befasste. Da
konnte er sich frei entfalten. Bei Marina, die ihn gerufen hatte, war dies
jedoch auszuschließen.
    »Du hast für eine unbestimmte Zeit wieder einen neuen
Körper, Chopper«, ließ die attraktive schwarzhaarige Frau sich vernehmen. Der
eigenartige grauweiße Ausschlag, der eine Gesichtshälfte vor wenigen Minuten
noch bedeckt hatte, war nur noch schemenhaft wahrnehmbar. Die Regeneration ging
schnell vonstatten. Die Haut wurde wieder glatt und rosig. Die Lippen auf der
angegriffenen Seite nahmen ihre ursprüngliche Form wieder an. Marina, die
schöne Hexe, war ein wahrer Vamp, bei dem die Männer den Kopf verloren. Eine
Frau wie sie war jederzeit in der Lage, neue Opfer an Land zu ziehen. Ein Blick
oder eine Geste Marinas genügte, um einem Mann unmissverständlich zu verstehen
zu geben, dass sie zu haben war.
    »Mit ihm kannst du alles bewirken, was du willst. Wir
sind starke Verbündete, die zusammenhalten. Und nun ist es auch bald an der
Zeit, dass du direkt für mich etwas bewirkst... Die Falle ist vorbereitet, nun
müssen sie nur noch hineinstolpern, damit sie zuklappen kann. Hier in der
näheren Umgebung ist durch die Ereignisse in der Familie Willi Scharners
ausreichend Wirbel entstanden. Die Agenten der PSA werden informiert und
möglicherweise schon im Anreisen begriffen sein. Du weißt, was mir am Herzen
liegt.« Gerold Fürn, der nun von Choppers Geist besessen war, nickte, und um
seine Lippen spielte ein triumphierendes Lächeln.
    »Ich habe mehr als eine Freundin«, sagte er mit seiner
unverwechselbaren, knarrenden Stimme. »Ich werde heute Nacht bei einer
Unterschlupf finden. Ich warte auf ein Zeichen von dir, Marina. Sobald einer von ihnen in der Nähe des Hauses auftaucht, in dem Willi
Scharner zurückblieb, werde ich handeln. Eine meiner Freundinnen, die dann
Chopper sein wird, gibt den Keim des Verderbens an die weiter, die deine Feinde
sind und dich bekämpfen. Das ist mein Dank für den Ruf, den du an mich
geschickt hast und der mich aus meinem Gefängnis befreite. Du hast mir
geholfen, und ich dir. Danach werden sich unsere Wege trennen, und ich werde
endgültig

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