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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sie...« Die Hexe fuhr zusammen. Was
Pörtscher da sagte, stimmte. Sie musste sich im Stillen eingestehen, dass sie
die Agenten der PSA offenbar unterschätzt hatte. Es war alles anders gelaufen,
als sie erwartet hatte. Sie sah ihre Felle davonschwimmen.
    »Wie lange wissen Sie, dass ich mich hier in Köln
aufhalte?«, fragte sie schnell. Hinter ihrer Stirn begann es zu arbeiten.
    »Seit zwei Tagen. Ich war mir nicht ganz sicher. Da
war eine schöne Frau. Sie hatte nur eine andere Frisur und eine andere
Haarfarbe. Außerdem trug sie eine Brille. Die fast klassische Maskerade.
Perücken und Brillen sind seit jeher beliebt. Inzwischen wusste ich, dass jene
blonde Frau gern viele Männerbekanntschaften schloss. Ihr Lieblingsplatz war
die Bar von Berger’s Hof.   Leider
habe ich nicht die Gabe, an zwei Stellen gleichzeitig sein zu können. Heute
Abend war ich unterwegs, einen letzten, entscheidenden Beweis für Ihre wahre
Identität zu finden. In Köln waren aus einem Optikerfachgeschäft, einem
Friseurladen und aus dem Schaufenster eines Textilgeschäfts eine Brille, eine
blonde Damenperücke und ein leichter Übergangsmantel verschwunden. Das waren
genau die Dinge, die zu einem weiblichen Gast von Berger’s Hotel passten.
Ich hoffte, in den eben genannten Geschäften eine Beschreibung der Frau zu
finden, die ich kannte. Vielleicht hatte jemand eine gutgewachsene,
schwarzhaarige Frau gesehen, die sich für die fraglichen Utensilien
interessierte.«
    »Sie haben sich viel Arbeit gemacht, Pörtscher«, sagte
die Hexe leise.
    »Wie enttäuschend muss es für Sie gewesen sein, heute
Abend hierher ins Hotel zu kommen und festzustellen, dass ich nicht anwesend
war...«
    »Ich hatte eine behördliche Sondergenehmigung, die es
mir gestattete, inzwischen Ihr Zimmer zu durchsuchen. Ich fand keine Brille,
keinen hellen Trenchcoat, keine Blondhaar-Perücke, aber einiges andere, das mir
Ihre Identität bewies. Unter anderem auch drei Originalseiten aus dem
berühmt-berüchtigten Buch, für das wir aus so unterschiedlichem Interesse so
viel Zeit und Kraft investieren. Ich habe die Seiten vorsichtshalber an mich
genommen, um zu verhindern, dass Sie sich erneut damit beschäftigen.« In der
Hexe kochte es. »Sie fragen sich bestimmt, wie die Utensilien, die Sie
aufgezählt haben, entwendet wurden, nicht wahr?«
    »Sie scheinen inzwischen über einige erstaunliche
Tricks mehr zu verfügen... Es ist nicht jedermanns Sache, aus einem
geschlossenen Schaufenster einen Mantel oder eine kostbare Modellbrille
verschwinden zu lassen. Aber über alle diese Dinge können Sie mit einem
Fachmann in Kürze eingehend sprechen. Ich habe lediglich den Auftrag, Sie
wohlbehalten und schlafend an einem bestimmten Ort abzugeben. Wenn Sie
aufwachen, werden Sie sicher keine so große Gefahr für andere mehr sein wie
bisher. Während des Schlafes werden von unseren Fachleuten, die magische und
okkulte Praktiken zum Wohl der Menschen studieren, um die Gegenformeln wirksam
einsetzen zu können, alle notwendigen Schritte eingeleitet. Die Hexe Marina
wird ihren bösen Blick nicht mehr einsetzen können.«
    »Ihren bösen Blick möglicherweise nicht mehr, aber
ganz bestimmt etwas anderes...« Sie entschloss sich anzugreifen und
konzentrierte sich nur auf einen einzigen Gedanken. Sie wusste, dass es keinen
Sinn hatte, etwas zu riskieren und X-RAY-11 mit einem Blick zu treffen, der ihn
auf der Stelle erstarren ließ.
    Dies war eine Spezialität von ihr. Sie setzte jene
Kraft ein, die sie auf Grund der Beschäftigung mit den Fragmenten und
eingehenden Trainings ebenfalls schon gut genug zu beherrschen glaubte.
Telekinese! Sie konzentrierte sich auf das schwere Bett, das hinter ihr stand.
Pörtschers Stimme war von der Fensterseite hergekommen. Das bedeutete, dass der Schweizer PSA-Agent sich während ihres Eintritts ins
Zimmer hinter dem gewaltigen, dichtgewebten Vorhang versteckt haben musste.
Pörtscher stand also auf der anderen Seite des Bettes und damit genau hinter
ihr.
    Diese Vorstellung und ihr Wille, den Gegner mit
gezieltem Angriff auszuschalten, bildeten eine Einheit. Im nächsten Moment
geschah etwas Unglaubliches. Das breite französische Bett stieg in die Höhe,
als würde es von unsichtbaren Seilen ruckartig empor gerissen. Es kippte
gleichzeitig zur Seite. Peter Pörtscher alias X-RAY-11 wurde von dem Angriff
völlig überrascht. Die Außenkante des Bettes traf ihn mit voller Wucht und so
plötzlich, dass er gegen den Fenstervorhang zurückflog.

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