0780 - Die Testwelt
keinerlei Reaktion. Sein Gesicht blieb maskenhaft starr. Es schien eher einem Roboter zu gehören als einem lebenden, intelligenten Wesen.
„Joftblahn lehnt es ab, mit Ihnen zu sprechen", behauptete er.
„Sie haben versagt und halten nun nicht einmal mehr den Rang, der Sie berechtigt, mit Joftblahn zu verhandeln."
Gucky materialisierte zwischen mir und Rhodan.
„Laß dich nicht bluffen, Perry", rief er und streckte den Arm aus.
Er zeigte auf Maltsaan. „Der Bursche spinnt. Er möchte gern oberster Feinsprecher werden, hat aber vorläufig noch keine Chancen. Und Joftblahn weigert sich nicht, mit dir zu reden.
Er kann nicht, weil er entführt worden ist. Gehört Schwindeln auch zum guten Benehmen auf Caljoohl, Mr. Maltsaan?"
Der Feyerdaler verriet wiederum nicht, was er empfand. In seinem Gesicht regte sich absolut nichts. Noch nicht einmal der Glanz der großen Augen veränderte sich. Die respektlosen Worte des Ilts glitten wirkungslos an ihm ab. Rhodan hatte sich ebenfalls gut in der Gewalt. Maltsaan konnte ihm nicht ansehen, was er dachte.
„Sie sehen, daß ich informiert bin", sagte er. „Nehmen Sie also zur Kenntnis, daß ich auf eine neue Entscheidung von ihnen warte. Die SOL wird auf keinen Fall starten."
Der Feyerdaler schaltete ab. Rhodan schwenkte seinen Sessel herum.
„Es stimmt", beteuerte Gucky, noch bevor der Terraner fragen konnte. „Du kannst dich darauf verlassen, daß es wirklich so ist.
Rebellische Feyerdaler haben Joftblahn entführt. Sie wollen ihn umbringen, wenn er ihnen nicht den Feinsprecherrang zuerkennt."
„Wo ist er?"
„Bedauerlicherweise für uns nicht erreichbar in einer der künstlichen Landschaften. Ich vermute, daß es da eine Lenkzentrale gibt. Die Schutzschirme lassen uns nicht durch."
„Haben Sie vor, ihn zu befreien?" fragte ich.
„Warum nicht?"
„Ich denke, daß Joftblahn so etwas gar nicht gefallen würde", erwiderte ich.
„Das mag sein. Es ist jedoch nicht zu leugnen, daß Joftblahn uns gewisse Sympathien entgegenbringt. Trotz aller Schwierigkeiten, die er uns gemacht hat. Wir dürfen nicht zulassen, daß die Feyerdaler, allen voran Maltsaan, ihn kaltstellen. Wenn Maltsaan oberster Feinsprecher wird, dann haben wir nichts mehr zu lachen."
Die Tür öffnete sich. Reginald Bull und Fellmer Lloyd traten ein.
„Fellmer hat mir erzählt, was los ist", sagte Bully und setzte sich in einen freien Sessel. „Er meint, daß es ziemlich schwierig ist, die führenden Feyerdaler auf Caljoohl telepathisch zu belauschen."
„Ich habe keine Erklärung dafür", bemerkte der Mutant mit einem Seitenblick auf Gucky, der bestätigend nickte. „Manchmal haben wir parapsychischen Zugang zu den Feyerdalern, manchmal nicht."
„Vielleicht hängt es mit den Energieschirmen zusammen", meinte Bully. „Hier läuft ja kaum ein Feyerdaler im Freien herum.
Sie stecken alle mehr oder minder in ihren künstlichen Landschaften."
Die Tür öffnete sich erneut. Insekten-Sue stakste auf ihren metallenen Spinnenbeinen heran. Sie griff nach meiner Hand und untersuchte sie. Ich fürchtete bereits, daß der Posbi uns mit Tiraden über gesundheitlich richtiges Verhalten auf die Nerven gehen würde. Sue verhielt sich jedoch dieses Mal recht vernünftig.
Sie feilte mir nur die Fingernägel zurecht und versiegelte einen winzigen Schnitt an der Kuppe meines rechten Zeigefingers. Mir war die Prozedur peinlich, zumal die anderen mich dabei beobachteten. Meine Versuche, dem Posbi die Hände zu entziehen, scheiterten.
„Hast du nicht auch einen Posbi, der dir die Nase putzt?" fragte Gucky spöttisch.
„Still, bitte", rief ich erschreckt, aber es war schon zu spät.
Insekten-Sue führte mir blitzschnell eine Sonde ein und untersuchte Nase, Stirnhöhle und Rachenraum. Natürlich ohne etwas feststellen zu können, was behandelt werden mußte.
„Jetzt rührt das Ding ihm im Gehirn herum und schafft Ordnung", kommentierte der Mausbiber bissig. Und ich konnte ihm noch nicht einmal etwas antworten, weil Insekten-Sue mich zum Stillhalten zwang.
Ich fluchte, als der Posbi schließlich vori mir abließ.
„Es reicht", sagte ich stöhnend. „Ich bin vollkommen gesund.
Laß mich allein."
Es war, als hätte ich gegen die Wand gesprochen. Insekten-Sue ignorierte meinen Befehl und postierte sich hinter mir, bereit, im Notfall sofort zuzugreifen.
„Also, wie geht es denn nun weiter mit Joftblahn?" fragte Bully.
Der Bildschirm erhellte sich. Maltsaan war es, der Rhodan erneut sprechen
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