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0782 - Die Bucht der blauen Geier

Titel: 0782 - Die Bucht der blauen Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Honth mußten ihre Taschenlampe einschalten, um den Pfad erkennen zu können.
    Honth leuchtete gerade einen rund zehn Meter entfernten Baum an, als etwas Dunkles lautlos durch den Lichtkegel huschte.
    „Was war das?" fragte Cesynthra.
    „Vermutlich ein Flattertier, ähnlich einer terranischen Fledermaus", antwortete Honth.
    „Sind diese Tiere gefährlich?" wollte die Psychologin wissen.
    „Wahrscheinlich nicht", erwiderte Honth.
    In diesem Augenblick tauchten mehrere Flattertiere über den Menschen auf. Sie kreisten in geringer Höhe über ihren Köpfen und stießen plötzlich herab.
    „Duck dich!" rief Honth und schlug wild mit den Armen um sich.
    Er traf mehrmals, und eines der Flattertiere ging zu Boden. Seine Flughäute zuckten, dann flatterte es unbeholfen auf und davon.
    Auch die übrigen Tiere zogen sich, so lautlos, wie sie gekommen waren, wieder zurück.
    Honth zog Cesynthra wieder hoch und sagte: „Ich glaube nicht, daß sie es auf uns abgesehen hatten, Mädchen. Wahrscheinlich wohnen sie in dieser Schlucht und wollten uns nur klarmachen, daß wir in ihrem Revier nichts zu suchen haben. Da sie damit keinen Erfolg hatten, werden sie uns jetzt in Ruhe lassen, hoffe ich."
    „Woher weißt du, daß es so ist, wie du sagst?" erkundigte sich Cesynthra.
    „Als Tierpsychologe und Tierpfleger kenne ich mich mit den Verhaltensweisen aller möglichen Tierarten aus", erklärte Honth Fermaiden stolz. „Eine bestimmte Gruppe von Verhaltensnormen und Instinktreaktionen haben alle Arten gemeinsam, und gerade die laufen zwangsläufig ab."
    „Tatsächlich?" meinte Cesynthra. „Ich glaube, Perry hat doch den richtigen Mann für diese Expedition ausgesucht."
    Weit vor ihnen erscholl ein dumpfes Brüllen, gefolgt von einem schrillen Kreischen und Fauchen.
    Cesynthra zuckte zusammen.
    „Das war auch ein Tier, nicht wahr? Kannst du seine Reaktionen ebenfalls vorhersagen?"
    „Ja", erwiderte Honth. „Es war ein Raubtier, das eine Beute geschlagen hat. Wenn wir es beim Mahl stören, wird es uns angreifen. Deshalb müssen wir leider einen Umweg machen."
    „Wieder klettern?" erkundigte sich Cesynthra.
    „Wahrscheinlich", sagte Honth. „Aber was bleibt uns übrig, wenn wir Perry beweisen wollen, daß Solaner besser sind als Terraner!"
    „Du hast ja recht", erwiderte Cesynthra. „Aber ich hatte nicht gedacht, daß es so anstrengend sein würde.
     
    *
     
    Der Türsummer ertönte.
    „Herein!" rief Garo Mullin, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.
    Mit leisem Zischen glitten die Schotthälften auseinander.
    Schritte näherten sich.
    Als Garo aufsah, blickte er in Asuah Gemroths Gesicht.
    „Guten Morgen!" sagte Asuah.
    „Guten Morgen!" erwiderte Garo. „Ich hoffe, du hast gut geschlafen."
    „Natürlich", sagte Asuah. „Ich war ja allein. Wo ist Amja?"
    „Im Bad. Was gibt es Neues? Aber setz dich doch! Ich bin gleich fertig."
    „Zur Zeit ist es ruhig in der Station", berichtete Asuah. „Auch in der Bucht ist es ruhig. Aber in der Nacht muß es ziemlich windig gewesen sein. Ich habe drei umgestürzte Bäume gesehen.
    Hoffentlich ist Perry und Sagullia nichts passiert Was wird das eigentlich, was du da bastelst?"
    „Ich habe mein Armbandgerät mit einem Translator gekoppelt", erklärte der Astronom. „Dadurch brauche ich die abgehörten Gespräche nicht erst zu speichern und danach abzuspielen und übersetzen zu lassen, sondern sie werden so übersetzt, wie ich sie auffange."
    „Aha!" machte Asuah.
    Erneut summte der Türmelder. Diesmal war es Goor Toschilla, die hereinkam.
    „Hoher Besuch", meldete sie. „Sathogenos steht draußen und will mit uns sprechen - mit allen!"
    „Oh, verflixt!" entfuhr es Garo. „Ob er gemerkt hat, daß vier von uns verschwunden sind?"
    „Ich weiß es nicht", erwiderte Goor. „Aber er wird es spätestens dann merken, wenn er sieht, daß wir nicht vollzählig sind."
    „Könnten wir nicht eine Ausrede erfinden?" meinte Garo.
    „Sathogenos wird mir kaum glauben, daß sein Kollege unsere Freunde ausgeschickt hat."
    „Dann laß mich mal mit ihm reden", erklärte Asuah Gemroth.
    „Ich denke, daß ich ihn täuschen kann. Goor, sagst du bitte Sathogenos Bescheid, daß wir in wenigen Minuten in den Gemeinschaftsraum kommen?"
    „Wird gemacht, Asuah", versprach Goor und verließ die beiden Männer.
    Nachdem Amja Luciano ebenfalls fertig war, gingen die drei Menschen in den Gemeinschaftsraum. Sathogenos stand in der Mitte des Zimmers und lauschte dem Lied, das Goor Toschilla vortrug. Die

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