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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dir das auch gut überlegt?«
    »Habe ich. Und wir werden ihnen nicht entgegentreten. Wir werden sie ins Haus kommen lassen.«
    »Ich begreife nicht…«
    »Bitte, Lucien, wir müssen handeln, keine Diskussionen mehr. Es ist die einzige Möglichkeit, wenn es nicht noch mehr Tote geben soll. Im Haus sind die anderen Templer vor ihm relativ sicher. Vergiss nicht, dass die meisten unterwegs sind. Ich will nicht, dass sie ihnen in die Arme laufen, wenn du verstehst.«
    »Nein, verstehe ich nicht. Ich weiß überhaupt nicht, was du eigentlich vorhast.«
    »Das wirst du sehen.« Er stellte keine Fragen mehr, und auch die anderen blieben stumm. Ich trieb die drei praktisch die Treppe hoch, bis sie den ersten Absatz erreicht hatten. Dort sollten sie zunächst bleiben.
    Natürlich stand auch mein Plan auf tönernen Füßen. Ich konnte nur hoffen, in etwa richtig gehandelt zu haben. Ich ging einfach davon aus, dass dieses Skelett einen Grund gehabt hatte, ein bestimmtes Zimmer zu betreten.
    Nicht weil ich mich dort aufgehalten hatte, auf diese Ehre konnte ich gut und gern verzichten, für mich gab es einfach ganz andere Gründe. In diesem Raum stand der Knochen-Sessel. Er war den Baphomet-Dienern ein Dorn im Auge, und ich konnte mir vorstellen, dass sie alles daransetzen würden, um ihn zu zerstören.
    Der Treppenabsatz war ziemlich schmal. Ich drängte die Templer so weit wie möglich zurück.
    Einer stellte sich sogar noch auf die unterste Stufe der folgenden Treppe.
    Warten…
    Stille umgab uns.
    Auch ich konnte meine Nervosität nicht verbergen. Im Haus selbst rührte sich nichts, so konzentrierten wir uns auf die Geräusche, die von außen an unsere Ohren drangen.
    Waren es Schritte? Ich schaute um den Knick des Geländers herum und hatte es gerade getan, als es geschah.
    Die Haustür wurde von außen aufgedrückt. Sie schwang nach innen, ohne dass zunächst eine Gestalt erschien, was sich aber sehr bald änderte, denn plötzlich sah ich einen blanken, rötlichviolett schimmernden Arm.
    Ein Knochengestell mit einer Knochenhand, die sich durch die Öffnung schob. Von außen her drückte eine Schulter gegen die Tür, die sich noch weiter öffnete.
    Freie Bahn für die Skelette! Sie kamen hintereinander. Sie glichen einer Invasion des Unheimlichen. Hier versagte jede rationale Erklärung. Auch ich merkte, wie sich mein Magen zusammenzog.
    Hoffentlich hatte ich mich nicht geirrt, denn es waren verdammt nicht wenig Gestalten.
    Sie gingen durch den Flur. Ihre Knochenfüße hinterließen Echos, als sie sich gemeinsam einem Ziel näherten.
    Es war das Arbeitszimmer des Abbés! Mir fiel zwar kein Stein vom Herzen, weil die Gefahr noch nicht gebannt war, aber es ging mir jetzt wesentlich besser, weil Teil zwei meines Plans sich allmählich erfüllte. Die makabren Gestalten dachten gar nicht daran, sich um uns zu kümmern, ihnen ging es um etwas ganz anderes. Sie wollten den Sessel! Die erste Gestalt hatte die Tür zum Arbeitszimmer des Abbés beinahe erreicht. Sie streckte ihre Knochenhand vor, umklammerte die Klinke und drückte sie nach unten.
    Kein Quietschen ertönte, und auch kein anderes Geräusch war für uns zu hören, als das Skelett die Tür aufzog. Es trat in den Raum.
    Die anderen drängten sich zusammen. Knochen schabten über Knochen. Wir hörten die schleifenden Geräusche bis auf den Treppenabsatz. Lucien stand jetzt neben mir. Seine Augen waren weit geöffnet.
    In der Dunkelheit wirkten sie ungewöhnlich bleich.
    »Ist es das, was du gewollt hast?« hauchte er. Ich nickte.
    Er atmete tief aus. »Sag mir bitte, wie es weitergehen soll. Ich weiß nicht, wie du es schaffen willst…«
    »Das ist einfach. Dir bleibt hier, und ich statte den Skeletten einen Besuch ab.«
    Lucien wollte etwas sagen, wahrscheinlich widersprechen. Dazu ließ ich ihm keine Zeit mehr, denn ich befand mich bereits auf dem Weg nach unten.
    Als das letzte Skelett über die Schwelle in den dunklen Raum hinein trat, hatte ich den Flur erreicht, wo ich zunächst stehen blieb. Ich wollte sehen, ob die Tür geschlossen wurde. Sie bewegte sich zwar, aber sie fiel nicht ins Schloss und blieb angelehnt.
    Ich wartete nicht.
    Auf Zehenspitzen schlich ich durch den Flur. Es war die Chance für mich, ich hatte die Skelette jetzt alle dicht beisammen und musste die Chance nutzen.
    Die schwarze Flut war verändert worden, doch auch die Reste musste ich vernichten.
    Die Templer blieben zurück. Still waren sie nicht. Sie schafften es einfach nicht. Ich hörte

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