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0782 - Knochenbrut der alten Templer

0782 - Knochenbrut der alten Templer

Titel: 0782 - Knochenbrut der alten Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jagte.
    Etwas bewegte sich in seinem Rücken. Er hatte den Eindruck, als würde ein Gegenstand aus seinem Körper hervorgezogen, und Jean schaffte es, sich auf der Stelle zu drehen.
    Vor seinen Augen erschienen bereits die ersten Schatten, trotzdem konnte er erkennen, dass vor ihm ein zweites Skelett stand. Vor Sekunden noch hatte er sich in seinem Rücken befunden, und mit seinen beiden Knochenhänden hielt es eine lange spitze Glasscherbe umklammert.
    Von ihr floss Blut.
    Sein Blut! In diesem Augenblick kam Jean zu Bewusstsein, was eigentlich geschehen war. Dass ihn die Spiegelscherbe getroffen hatte und tödlich verletzt hatte.
    Aber er stand noch.
    Die Schmerzen wühlten sich durch. Er schmeckte plötzlich Blut im Mund. Nicht nur Tropfen, es strömte aus einem Innern hervor und füllte den Mund, so dass er ihn nicht mehr geschlossen halten konnte. Als er ihn öffnete, floss der breite Strom über seine Lippen. Und mit ihm fiel auch er nach vorn.
    Tot blieb er auf dem kalten Boden liegen. Direkt vor den Knochen des Skeletts.
    Sein Mörder aber drehte sich um und ging auf die offene Haustür zu, um seine Aufgabe zu erfüllen.
    ***
    Jetzt stand er vor mir! Natürlich hatte ich das Blut gesehen, das in dicken Tropfen zu Boden fiel. Ich konnte mir auch gut ausrechnen, was geschehen war. Diese Gestalt hatte einen Menschen entweder schwer verletzt oder aber brutal getötet.
    Ich sollte als nächster an die Reihe kommen.
    Mit dem Rücken stand ich vor dem Sessel. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass dieser Eindringling ausgerechnet ihn fixierte. Seine Bewegungen waren eckig. Als er auftrat, da klapperten die alten Knochen, das rötliche Leuchten innerhalb seiner Knochen blieb. Baphomeths Geist wollte ihn nicht loslassen.
    Ich war für ihn kein Gegner. Wahrscheinlich hatte er das erste »menschliche Hindernis« bereits überwunden, vor dem zweiten fürchtete er sich eben.
    Ich ließ mich auf keinen Kampf ein, sondern schleuderte ihm blitzschnell mein Kreuz entgegen.
    Es rutschte seitlich an der Glasscherbe entlang. Da sich das Skelett noch in der Bewegung befand, wurde es auch getroffen.
    Plötzlich landete das Kreuz auf seinem Fuß, blieb dort natürlich nicht liegen, aber die kurze Kontaktzeit hatte auch so ausgereicht.
    Der Fuß fing an zu glühen. Zuerst dachte ich, dass Flammen aus ihm hervor schlagen würden, aber die Glut setzte sich fort und ergriff von seinem gesamten Körper Besitz. Vor meinen Augen zerfiel er zu Asche. Dabei sackte er ineinander. Der Kopf war plötzlich zu schwer geworden, er fiel ab und wurde ebenso zu Staub wie die Gestalt.
    Zurück blieb mein Kreuz.
    Ich lief hin, bückte mich, nahm es wieder an mich und wollte auf die Tür zugehen, als ich im Flur Stimmen hörte. Plötzlich war Lucien wieder da. Ich machte jetzt Licht, sah, dass er bleich wie der Tod war und wollte ihn fragen, da rückte er bereits mit seiner Erklärung heraus, die er durch heftige Handbewegungen unterstrich.
    »Verdammt noch mal, John, es ist passiert! Er ist tot… er … lebt nicht mehr.«
    »Wer?«
    »Jean.« Ich schloss die Augen für einen Moment und hörte, wie Lucien weiter sprach. Er redete davon, dass Jean draußen vor dem Haus in seinem Blut lag, und nun wusste ich Bescheid.
    Es war Jeans Blut, das von der Glasscherbe getropft war und die Spur auf dem Boden hinterlassen hatte. »Damit hat er Jean ermordet«, sagte ich leise und deutete auf die Scherbe.
    Lucien schwieg. Dann bekreuzigte er sich. In Starrheit durften wir nicht verfallen. Ich wollte wissen, ob es auch anderen Skeletten gelungen war, in das Haus einzudringen.
    Er lehnte sich an die Wand. »Bisher habe ich keine gesehen.«
    »Das ist gut so.«
    »Meine Güte, aber…« Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern fasste ihn an der Schulter und drehte ihn herum. »Komm mit, wir müssen hier raus! Wir werden sie fangen, Lucien …«
    »Ich glaube nicht, dass…« Auf seine Worte achtete ich nicht. Er wurde von mir kurzerhand in den Flur geschoben. Bevor ich den Raum verließ, löschte ich noch das Licht. Im Flur sah ich die Schatten der anderen beiden Templer. Auch sie hatten mittlerweile erfahren, was mit Jean geschehen war, und sie hatten einiges von ihrer Sicherheit verloren.
    »Was sollen wir denn tun?« Auf diese Frage hatte ich gewartet.
    »Wir werden uns so gut wie möglich zurückziehen.«
    »Wie?«
    »Ja, nach oben.«
    Das verstand auch Lucien nicht. Kopfschüttelnd schaute er mich an. »Du willst den Skeletten das Feld überlassen, John? Hast du

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