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0784 - Avalons Geistergräber

0784 - Avalons Geistergräber

Titel: 0784 - Avalons Geistergräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stoßen, sie sich nicht neutralisieren, sondern uns neue Einblicke geben. Durch den Würfel kannst du die Brücke in die Tiefe Avalons schlagen.«
    Der Templer schwieg. Mit einem schnellen Seitenblick stellte Suko fest, dass sich Bloch zwar nicht in einer tiefen Trance befand, er trotzdem ein wenig abwesend war und sich einzig und allein auf den Würfel konzentrierte, um dessen Kräfte in Bewegung zu bringen.
    Der Inspektor schaute ihm von der Seite her zu. Auch er ließ seinen Blick nicht von der Fläche, denn er wollte sehen, wie die hellen Schlieren reagierten.
    Sie waren letztendlich die Informationsträger. In ihnen steckte die magisch-genetische Kraft, um eben die Dinge zu verändern, um vor Gefahren zu warnen oder eine Schutzmagie aufzubauen.
    Noch rührte sich nichts. Die Fläche blieb glatt. Die rotviolette Farbe zeigte keine Veränderung.
    Bloch »kämpfte«. Er wollte es wissen. Auf seiner Stirn hatte sich Schweiß gebildet. Seine Haut sah aus wie ausgewaschene Rinde, die von dünnen Furchen durchzogen war. Der Blick war starr auf die Oberfläche gerichtet, er atmete nur mehr flach und stoßweise, und er sah, ebenso wie Suko, das Zucken der ersten weißen Schlieren.
    Da wussten beide Männer, dass der Würfel auch in diesem geheimnisvollen Reich seine Kraft nicht verloren hatte. Er ließ sie nicht im Stich, die Farbe lag nicht mehr so ruhig in seinem Innern wie zuvor. Sie fing an zu zittern, und schien sich selbst in der Auflösung zu befinden. Es entstand eine Dispersion, und durch den Würfel bewegten sich zuckend die hellen Fäden.
    Der Templer-Führer stöhnte leise. Er hatte einen gewissen Druck bekommen, und Suko erkundigte sich leise nach den Gründen. Er wollte ihn auf keinen Fall erschrecken.
    Bloch nickte. »Es tut sich was.« Er räusperte sich. »Aber nicht nur im Würfel, wo gewisse Botschaften und Veränderungen entstehen, sie greifen auch über den Würfel hinaus. Mein Gott, Suko, es wird anders. Ich spüre die Verbindung, die der Würfel mit diesem Reich hier eingegangen ist. Wir schaffen es, wir sind dem Geheimnis dieses Landes unwahrscheinlich nahe gekommen.«
    »Kannst du mehr darüber sagen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt schon. Es ist alles in Bewegung, Suko, es verschiebt sich etwas, und ich habe beinahe den Eindruck, dass es Grenzen sind, die sich jetzt geöffnet haben. Ich kann hineinschauen in eine andere Welt. Avalon öffnet sich mir.«
    Auch Suko dachte über eine Veränderung nach, und er bekam sie sogar zu sehen. Diesmal nicht innerhalb des Würfels, sondern in seiner unmittelbaren Umgebung.
    Ein ungewöhnlicher Schleier hielt sie umfangen, der nichts mit dem feinen Dunst gemeinsam hatte. Der Schleier zeigte zudem eine leicht rötliche Farbe, er war ein Erbe des Würfels und gleichzeitig der Beweis für die neue Verbindung.
    Etwas stimmte mit dem Untergrund nicht mehr. Gut, der Rasen war nicht so hart wie Beton, es war angenehm, auf ihm sitzen zu können, aber er war auch nicht so weich gewesen, wie er sich jetzt zeigte. Sekunden später schien er nicht mehr vorhanden zu sein, da hatte Suko den Eindruck, über ihm zu schweben.
    »Wir sinken!«
    Es waren genau die Worte, die den Punkt trafen. Der Abbé hatte es besser erfasst als Suko.
    Ob sie nun in den Boden hineinsanken, der sich ihnen geöffnet hatte und zu einer gläsern nebligen Fläche geworden war oder ob sich die Umgebung vor ihnen in die Höhe bewegte und ihnen das Gefühl des Sinkens gab, konnten Suko und Bloch nicht sagen. Ihnen war allerdings bewusst, dass sie sich einer Veränderung zu stellen hatten, und der Inspektor schaffte es, in die Tiefe zu schauen.
    Seine Augen weiteten sich. Er zweifelte zwar nicht an seinem Verstand, doch weit davon entfernt war er nicht mehr.
    Sein Blick fiel in eine runde, tiefe Höhle. In einen gewaltigen, hallenartigen Raum, der zu einer riesigen Grabstätte geworden war…
    ***
    »Na, du Held«, sagte Bill Conolly und schaute mich dabei an.
    Ich stöhnte auf. »Hör mit dem Mist auf!«
    »Wieso?«
    »Sieht so ein Held aus?«
    Er kam mit der Flasche Kognak und zwei Gläsern zurück und nahm hinter seinem Schreibtisch im Arbeitszimmer Platz, das durch den warmen Schein einer Tischleuchte erhellt wurde. »Ich denke schon. Du hast etwas geleistet, das dir erst mal jemand nachmachen muss.«
    »Unsinn, ich bin auf halbem Weg stecken geblieben. Das ist alles, mein Freund.«
    Der Reporter ließ den Kognak in die Gläser gluckern. »Ich denke anders. Dir ist es schließlich

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