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0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder aufgestiegen?" erkundigte sich Augustus.
    „Das konnte ich nicht beobachten."
    „Was nimmst du an, ist mit Walik geschehen?"
    „LOGIKOR meint, er sei entführt worden."
    LOGIKOR, wußte Augustus, war ein kleines, komputerähnliches Gerät, mit dem der Forscher bisweilen Zwiesprache hielt.
    „Wie Bluff Pollard also", kommentierte er Langurs Bemerkung.
    „Falsch. Der Junge ist nicht entführt worden. Er wurde zum Gott erhoben und ging freiwillig mit den Mucierern."
    Auch „Gott" war für Augustus ein Begriff, allerdings ein überaus verworrener, über dessen Interpretation sich ein Mensch aufs höchste verwundern würde.
    „Walik muß gerettet werden", entschied der Ka-Zwo. „Das habe ich im Sinn", bestätigte Douc Langur. „Bitte komm zurück an Bord!"
    Hier entdeckte Augustus einen schwerwiegenden Unterschied zwischen dem Befehlsformat des Forschers und dem der Kontrollelemente. Ein Kontrollelement würde niemals bitten.
    Dieses also war eine Anweisung, der er nicht zu folgen brauchte.
    Der er auch nicht folgen wollte, weil er inzwischen seinen eigenen Plan entwickelt hatte.
    „Negativ", antwortete er deshalb. „Ich werde selbst die Befreiung bewerkstelligen."
    „Du hast keinerlei Waffen!" warnte Douc Langur.
    „Die Mucierer leiden an demselben Defekt", hielt ihm der Ka-Zwo entgegen. „Ihre Lanzen stellen keine ernstzunehmende Bedrohung dar."
    „Du willst alleine gehen?"
    „Affirmativ."
    „Ich kann dich nicht daran hindern", lautete Douc Langurs Entschluß.
    Daraufhin unterbrach er die Verbindung, und Augustus machte sich auf den Weg.
     
    *
     
    Das Loch, in dem ich stak, spottete jeder Beschreibung. Es lag mitten im Felsen und hatte kein Fenster. Es war stockfinster ringsum. Ich hatte keine Ahnung, wie die Mucierer die Innenräume ihrer Felsburgen belüfteten. Auf jeden Fall war das System nicht sonderlich effizient. Es stank wie in einem Hühnerstall.
    Ich hockte auf blankem Fels. Man hatte mir einen Wächter zugeteilt, der aufpassen sollte, daß ich zu essen und zu trinken bekam und daß ich überdies nicht entfloh. Wohin hätte ich fliehen sollen? Im Innern des Felsens mit seinem Gewirr von Stollen, Schächten, Rampen und Räumen hätte ich mich hoffnungslos verirrt. Den Wächter hatte ich für kurze Zeit zu Gesicht bekommen, als er mit einer brennenden Fackel in der Hand in meine Zelle trat. Er saß in der Nähe des Ausgangs, der viel Ähnlichkeit mit einem Ausschlupfloch hatte.
    Die Fackel hatte er gelöscht. Wahrscheinlich störte ihn der Qualm, den sie erzeugte.
    Mein Wächter war ein vergleichsweise schmächtiges Bürschchen -noch jung, wie ich vermutete. Ich hätte mir wahrscheinlich überlegt, ob ich ihn nicht überwältigen sollte -wäre nicht die Schwierigkeit gewesen, daß ich einen Weg ins Freie ohnehin nicht finden konnte, und hätte man mir nicht gesagt, daß die Mucierer zum Teil nachtsichtig waren. Womöglich konnte der Wächter mich sehen, während ich hilflos im Dunkeln tappte!
    Also versuchte ich es mit einer Unterhaltung. Ich hatte erst geglaubt, damit werde es seine Mühe haben. Die Mucierer besaßen eine abergläubische Furcht vor unseren Translatoren.
    Dieser Bursche hier war jedoch keineswegs zurückhaltend. Er schien äußerst weltgewandt, wenn man das von einem Feuerflieger überhaupt sagen konnte, und hatte keinerlei Respekt vor unserer überlegenen Technik.
    Unsere Konversation ließ sich etwa so an.
    „Bei welchem Stamm bin ich hier eigentlich?" wollte ich wissen.
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann kam die Antwort: „Bei dem Stamm der Iti-Iti."
    „Habt ihr viele Kämpfe mit den Ungwai und den Terawi?"
    „Gar keine. Die Ungwai gibt es nicht mehr, und die Reste der Terawi sind mit den Iti-Iti verschmolzen."
    Ich prägte mir das ein. Für uns auf der Erde, die wir vielleicht in naher Zukunft auf Goshmos Castle unsere Zuflucht suchen würden, war es wichtig zu wissen, mit welchen Stämmen wir es zu tun hatten.
    „Warum habt ihr mich gefangen?" fragte ich.
    „Du bist ein böser Gott. Der gute Gott, der in unserer Burg eingezogen ist, fürchtete, daß du ihn mit Gewalt zurückholen würdest. Deswegen nahmen wir dich gefangen."
    „Seht ihr nicht, daß ihr euch in Gefahr begebt?" fragte ich.
    „Glaubt ihr wirklich, ein Gott läßt sich einfach gefangennehmen?"
    „Was sollte er tun?" entgegnete der Mucierer naiv.
    „Er wird eure Burg zerstören!"
    „Du...?"
    „Nicht ich. Aber mein Gefährte, der im Sternenschiff sitzt."
    „Wie kann er die Burg

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