Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0784 - Die Rache der Feuerflieger

Titel: 0784 - Die Rache der Feuerflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die sie sich selbst gebracht hatte.
    Mit explosionsartigem Knall prallte das Felsstück auf das Band, das von der Höhle zum Kamin hinüberführte. Vleeny schrie auf, als sie sah, wie die Felsleiste unter der Wucht des Aufpralls zu bröckeln und zu zerspringen begann. Fassungslos vor Entsetzen beobachtete sie, wie ein mehr als vier Meter langes Stück des Felsbandes sich in Nichts auflöste. In eine dichte, graue Staubwolke gehüllt, donnerte der große Felsbrocken weiter zu Tal und prallte mit dumpfem Krach auf den Boden.
    Vleeny Oltruun aber hatte nur noch Augen für das Felsband - oder vielmehr für die Stelle, an der früher ein Felsband gewesen war. Der Brocken hatte es mit sich in die Tiefe gerissen. Von der Höhle aus reichte die Felsleiste jetzt nur noch ein paar Schritte weit. Dann endete sie. Zwischen dem Ende der Leiste und dem Kamin, dem einzigen gangbaren Weg hinab zur Talsohle, erstreckte sich ein vier Meter breites Stück glatter, senkrecht abfallender Wand.
    Das ist der Tod! dachte Vleeny.
    Es gab keinen Rückweg mehr. In der Höhle aber würde sie binnen weniger Tage verdursten oder verhungern.
     
    *
     
    Dem Ka-Zwo Augustus machte das zerklüftete Felsgelände wesentlich weniger zu schaffen als seinem Herrn und Meister. Er legte eine bedeutende Strecke zurück, allerdings ebenfalls ohne die gesuchte Spur zu finden. Als sein Herr von den Mucierern gefangengenommen wurde, war Augustus so weit entfernt, daß er nur ein schwaches Rauschen hörte, dem er keine Bedeutung zumaß.
    Schließlich aber gewahrte er etwas Ungewöhnliches. Weit im Süden sah er eine dünne Wolke über die Berge emporsteigen.
    Nach seiner Analyse bestand die Wolke zum Teil aus Qualm und zum Teil aus feinstem Gesteinsstaub. Es mußte sich dort, wo die Wolke sich erhob, vor kurzem etwas ereignet haben - ein Vorgang, der sowohl Rauch als auch Staub erzeugte. Eine Explosion oder so etwas Ähnliches. Demgegenüber war zu .berücksichtigen, daß es keinerlei wahrnehmbares Geräusch gegeben hatte. Die Entstehung der Wolke war also ohne weiteres nicht zu erklären. Augustus aber hatte die Erfahrung gemacht, daß, wo sich etwas nicht erklären ließ, gewöhnlich Menschen die Hand im Spiel hatten.
    Die Wolke konnte also recht wohl die Spur sein, nach der er suchte. Er merkte sich den Ort genau und fixierte ihn anhand einiger Bezugspunkte. Auf diese Weise konnte er die Stelle erreichen, auch wenn er die Wolke oder den Punkt, von dem sie aufstieg, unterwegs aus den Augen verlor.
    An die Ausführung seines Vorhabens kam er zunächst jedoch nicht. Er wollte sich gerade auf den Weg machen, da meldete sich Douc Langur. Er tat es über Sprechfunk; denn es gab, seitdem Augustus elektronisches Bewußtsein durcheinandergerüttelt worden war, keine verläßliche Methode mehr, ihm Informationen auf dem Weg über elektromagnetische Impulsströme zukommen zu lassen.
    Zu Douc Langur hatte Augustus ein ganz besonderes Verhältnis. Der Forscher war eine überaus fremdartige Gestalt, deren Erscheinungsmuster nirgendwo im Gedächtnis des Roboters gespeichert war. Augustus wußte also nicht, was er von Douc Langur zu halten hatte. Worin er sich übrigens von den übrigen Mitgliedern der Terra-Patrouille nur wenig unterschied.
    Aber im Gegensatz zu seinen menschlichen Genossen, die die Frage einfach auf sich beruhen ließen, hatte Augustus sich ein Modell zurechtgemacht, mit dessen Hilfe er Langurs Existenz erklären konnte.
    Douc Langur war ein fremdes Kontrollelement, besagte dieses Modell. Er gehörte nicht zu dem Netz von Knoten- und Lokalrechnern, dem der Ka-Zwo auch jetzt noch zu unterstehen glaubte. Sondern er war ein Kontrollelement aus einem fremden Netz, von einem fremden Planeten.
    Damit stand für Augustus fest, wie er sich Douc Langur gegenüber zu verhalten hatte. Er würde von ihm Befehle entgegennehmen, solange diese Befehle dasselbe Format und denselben Sinn hatten wie die Anweisungen, die er von seinem eigenen Kontrollelement erhielt.
    Für Augustus war damit die Welt wieder in Ordnung. Wer aber wußte, daß es keine Kontrollelemente mehr gab und daß Augustus von dem Format und dem Sinn ihrer Befehle nur eine höchst erratische Vorstellung hatte, der vermochte zu folgern, daß das Verhalten des Ka-Zwo gegenüber dem Forscher der Kaiserin alles andere als konsistent war.
    „Ich fürchte, Walik Kauk ist etwas zugestoßen", meldete Langur. „Er meldet sich nicht mehr, und vor kurzem landeten vier Feuerflieger in der Gegend."
    „Sind sie auch

Weitere Kostenlose Bücher