0785 - Angriff der Wölfischen
vergrößern, müssen wir Kämpfer uns völlig aufeinander verlassen können.«
Der asiatische Vampir nickte langsam.
»Gut«, fuhr Steiner fort und deutete auf eine Stadtkarte von Los Angeles, die Dickerson nun auf dem Tisch ausrollte. »Die Kreuze markieren die neuen Ziele. Kyle, Sie schlagen hier zu!« Friedhelm deutete auf ein rotes Kreuz. »Es ist eine Villa, recht abgelegen. Trotzdem müssen Sie sich beeilen, um vor dem Eintreffen der Polizei wieder verschwunden zu sein.«
»Ja, Kommandant. Äh, das Ziel steht alleine und ist nur von Tulis-Yon bewohnt. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass die Angelegenheit mit einem Hubschrauber und Raketen wesentlich risikoloser ist.«
Steiner warf Fu Long einen Blick zu. »Wir werden darüber nachdenken. Arbeiten Sie trotzdem einen Angriffsplan aus! Taylor, diesmal haben Sie ein Hochhaus. Unsere Taktik hat sich bewährt, und ich rate Ihnen, sie zu übernehmen.«
»Wie Sie wünschen, Kommandant.«
»Gut. Dickerson, wir…«
Es klopfte an der Tür und einer ihrer Leute steckte seinen Kopf herein. »Herrscher, hier ist…«
Die Tür wurde ganz aufgestoßen und ein junger blonder Mann, ganz in Jeans gekleidet, trat ein.
***
Gryf schob den Vampir von der Tür weg und trat hindurch. Der Blutsauger trug ein Sturmgewehr, aber der Silbermond-Druide stufte ihn nicht wirklich als Gefahr ein. Wenn hier von jemandem eine Bedrohung ausging, dann von den Geschöpfen in dem Zimmer, das er gerade betrat.
Mit hartem Blick betrachtete er Fu Long. Er war dem chinesischen Vampir schon einmal begegnet, in Alaska. Damals hatte nur Zamorras Eingreifen Fu Long vor Gryfs Pflock gerettet. [5] Dennoch lächelte der Vampir den Silbermond-Druiden freundlich an. Er machte einen gepflegten, sogar harmlosen Eindruck. Aber Gryf wusste es besser.
Neben dem Chinesen saß ein großer Blondschopf mit kalten blauen Augen. Er erwiderte Gryfs Starren. Friedhelm Steiner!
»Ist das dein Besuch, Fu Long?«, knurrte der blonde Vampir. »Wer ist das?«
Fu Long erhob sich. »Ja, das ist derjenige, den ich erwartet habe. Dies ist ein enger Freund von Professor Zamorra -Gryf ap Llandrys… Halt!«
Plötzlich war eine schwere Pistole in Steiners Hand aufgetaucht, die der Blutsauger sofort auf Gryf gerichtet hatte.
Bevor der Silbermond-Druide reagieren konnte, aber auch bevor der Vampir den Finger um den Abzug krümmte, hallte Fu Longs Befehl durch das Zimmer.
»Friedhelm«, rief der chinesische Vampir. »Nimm die Waffe runter!«
Der Angesprochene gehorchte nicht. »Was macht einer der berüchtigtsten Vampirkiller hier?«
»Er will mit mir sprechen.«
Gryf konnte sich zwar jederzeit per zeitlosem Sprung in Sicherheit bringen, doch dafür musste er schneller sein als sein Gegner. Er hoffte, dass sich Friedhelm Steiner Fu Longs Anweisungen nicht widersetzte.
»Ganz richtig«, rief er daher. »Also steck die Kanone weg, sonst nehme ich sie dir ab!«
»Versuch’s!«, stieß Steiner hervor.
»Nein!« Der Tonfall in Fu Longs Stimme ließ keinen Widerspruch zu. »Setz dich bitte, Gryf.«
Betont lässig zog sich der Silbermond-Druide einen Stuhl heran und nahm Platz. Dabei warf er einen interessierten Blick auf die vor ihm ausgebreitete Karte und die darauf markierten Stellen.
»Dickerson!«, zischte Friedhelm, während er die Pistole ins Schulterhalfter schob.
Der Angesprochene rollte eilig den Stadtplan von L.A. zusammen.
Gryf schaute Fu Long an, wobei er das wilde Funkeln in den Augen des blonden Vampirs ignorierte, und sagte: »Ich rede nur mit dir, weil Zamorra mir ewig böse wäre, wenn ich dich gleich zu deinen Vorfahren schicken würde. Kommen wir also zur Sache, damit ich nicht länger als nötig mit euch Blutsaugern rumhängen muss. Was hast du mit deiner Vampirarmee vor?«
»Das…«, wollte Friedhelm auffahren. Er wurde jedoch durch eine Geste Fu Longs zur Ruhe gebracht und konnte Gryf nur wütend anfunkeln.
Wow, dachte der Silbermond-Druide, wenn Blicke töten könnten…
»Wir jagen Tulis-Yon«, erklärte der chinesische Vampir mit einem Lächeln. »Zamorra wird dir gesagt haben, dass mir nicht daran gelegen ist, gegen die Sterblichen in den Krieg zu ziehen.«
Gryf zuckte mit den Schultern. »Selbst ihn verlässt hin und wieder die Menschenkenntnis. Aber gut, es soll mir Recht sein, wenn ihr Monster euch gegenseitig abschlachtet. Hauptsache, es kommen dabei keine Menschen zu Schaden.«
»Wir werden uns bemühen, darauf gebe ich dir mein Wort.«
»Super, das Wort einer
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