Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0785 - Angriff der Wölfischen

0785 - Angriff der Wölfischen

Titel: 0785 - Angriff der Wölfischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer und Geralt di Cordoba
Vom Netzwerk:
sodass sie der Angriff auf die-Tulis-Yon-Bauten überrascht hatte. Doch sie wurde von Minute zu Minute stärker. Wenn der nächste Angriff kam, waren die Tulis-Yon vorbereitet.
    Agkar kicherte leise. Ihr könnt so viele Tulis-Yon töten, wie ihr wollt , dachte er. Aber besiegen werdet ihr uns nie. Und am Ende sind wir es, die in eurem Blut baden werden.
    Glücklich schlief der alte Mann ein. Und in seinen Träumen wandelte er wieder durch die prachtvollen Straßen von Choquai.
    ***
    San Bernardino Mountains
    Es war noch früh am Morgen, als sie sich auf den Weg machten. Das Gebiet, in dem es die meisten Sichtungen gegeben hatte, lag etwa dreißig Kilometer außerhalb von Three Oaks und war so unwegsam, dass sie den letzten Teil des Weges zu Fuß zurücklegen mussten. O’Neills Toyota hätte vermutlich schon nach wenigen Metern auf den mit Schlaglöchern übersäten, unbefestigten Gebirgsstraßen schlappgemacht. Aber auch Mike Neary, den sie mit ein paar Dollar kurzerhand zu ihrem Chauffeur befördert hatten, kam mit seinem Jeep nicht sehr viel weiter.
    »Endstation, Gentlemen«, trompetete der alte Kauz fröhlich. »Von hier aus müssen Sie zu Fuß nach den haarigen Biestern suchen. Aber Sie sollten lieber beten, dass Sie keinem von den Viechern begegnen. Die verputzen Sie ganz schnell zum Frühstück, unbewaffnet wie Sie sind.«
    Neary hatte es immer noch nicht verwunden, dass sich die beiden Fremden geweigert hatten, die Winchester-Gewehre zu kaufen, die er zufälligerweise gerade im Angebot hatte. »Ein Päckchen Munition gibt’s gratis dazu. So billig bekommen Sie die nie wieder«, hatte Neary versprochen, doch auch das hatte Zamorra und O’Neill nicht überzeugen können.
    »Sorry, Mike, aber wir haben wirklich keine Verwendung für Ihre Donnerbüchsen. Wir sind bestens ausgerüstet«, sagte Zamorra.
    »Sie müssen’s ja wissen«, knurrte der Alte.
    Dass er, gut versteckt unter seiner Jacke, einen Blaster an der Magnetplatte seines Gürtels trug, verschwieg Zamorra lieber. Neary hatte trotzdem kein schlechtes Geschäft gemacht. Sie hatten dem alten Kauz Rucksäcke, Ferngläser, Karten, Energieriegel und für den Notfall auch Schlafsäcke und ein leichtes Zelt abgekauft.
    »Wundert mich, dass es hier überhaupt jemanden hinzieht, ob Mensch oder nicht«, meinte O’Neill skeptisch, während er seinen Rucksack vom Rücksitz des Jeeps wuchtete. »Hier gibt’s doch nichts außer Bären und Tannen.«
    »Genau das ist ja das Schöne«, meinte Neary, dessen Lokalpatriotismus durch O’Neills Äußerung offenbar gekränkt war. »Hier ist der Mensch noch eins mit der Natur. Aber ihr Stadtmenschen könnt das natürlich nicht verstehen!«
    Zamorra und O’Neill verabschiedeten sich kurz von Mike Neary, dann marschierten sie los. Sie hatten ausgemacht, sich per Handy bei dem Alten zu melden, wenn er sie wieder abholen sollte. Erst vor einigen Monaten war ein Sendemast in Three Oaks installiert worden, wie Neary stolz berichtet hatte, sodass es mit dem Empfang selbst in dieser einsamen Gegend kein Problem geben dürfte.
    Sie schwiegen die meiste Zeit, während sie durch den dichten Wald stapften. Einen Plan im engeren Sinne gab es nicht. Sie konnten nur hoffen, irgendwo auf eine Spur - wenn nicht sogar auf einen Tulis-Yon - zu stoßen.
    Das war etwa so erfolgversprechend wie das Suchen einer Nadel im Heuhaufen. Aber immerhin hatten sie ein paar Anhaltspunkte. Auf einer Karte hatten sie die Orte markiert, an denen die Augenzeugen die Wolfsköpfigen gesehen hatten. Vielleicht hielten sich die Tulis-Yon ja immer noch in der Gegend auf.
    Doch der Wald schien alle Wolfsköpfigen verschluckt zu haben. In den nächsten Stunden fanden sie nicht die geringste Spur. Schließlich blieb nur noch die Stelle übrig, an der Mike Neary seine unheimliche Begegnung gehabt hatte. Es war eine kleine Lichtung, in deren Mitte noch die Reste einer improvisierten Feuerstelle zu sehen waren. »Das waren diese verdammten Stadtmenschen«, hatte Neary geschimpft. »Machen mitten im Wald ein kleines Feuerchen, um sich ihr verdammtes Steak zu brutzeln, und wundern sich, wenn ihnen der Arsch in Flammen aufgeht. Die sollte man alle einsperren, die Brüder.«
    Diesmal war die Sache immerhin gut gegangen, und die Feuerstelle zeigte ihnen, dass sie tatsächlich den richtigen Ort gefunden hatten. Viel half es ihnen allerdings nicht. Systematisch suchten Zamorra und O’Neill die gesamte Lichtung und den umliegenden Wald ab. Das Ergebnis war gleich

Weitere Kostenlose Bücher