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0785 - Angriff der Wölfischen

0785 - Angriff der Wölfischen

Titel: 0785 - Angriff der Wölfischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer und Geralt di Cordoba
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katalogisiert und für die Datenbank des hauseigenen Computersystems erfasst zu werden.
    Eigentlich war das Nicoles Aufgabe. Aber bei all dem Höllenpack, mit dem sie sich tagtäglich herumschlagen mussten, kam auch sie kaum dazu, die Datenbank ständig zu aktualisieren. Also musste Zamorra von Zeit zu Zeit selbst ran.
    Und jetzt stand er hier, umgeben von uralten staubigen Büchern, die wohl dreitausendste Ausgabe der Goetia, die er sein Eigen nannte, in der Hand, und spürte, wie sich wieder ein verräterisches Kribbeln unaufhaltsam in seiner Nase ausbreitete.
    »Hatschi!«
    »Gesundheit!«
    Zamorras wirbelte herum. Er hatte niemanden hereinkommen hören.
    »Gryf!«
    Lässig wie immer lehnte der Silbermond-Druide am Fensterrahmen und grinste Zamorra an. »Hallo, Prof.«
    Gryf ap Llandrysgryf war über achttausend Jahre alt, aber das hätte man dem jugendlich wirkenden Mann mit den widerspenstigen blonden Locken und der ausgewaschenen Jeansjacke nie angesehen.
    Manchmal beneidete Zamorra Gryf um seine Fähigkeit, sich per zeitlosem Sprung von einer Sekunde auf die andere an einen beliebigen Ort teleportieren zu können. Und manchmal hasste er ihn dafür, dass er das schamlos ausnutzte und sich ohne jedes Gefühl für Höflichkeit und Diskretion in die unmöglichsten Situationen hineinmaterialisierte. Irgendwann würde er noch mal mitten in Zamorras Schlafzimmer auftauchen, während er und Nicole…
    »Hat dich Nicole verlassen, oder warum vergräbst du dich hier in staubigen Folianten?«, unterbrach Gryf Zamorras Überlegungen.
    »Verlassen, von wegen. Mademoiselle plündert gerade in Paris die bescheidenen Reste meiner Ersparnisse.«
    »Oh, die Avenue Montaigne…«
    »Du sagst es.«
    »Mein Beileid!«, sagte Gryf, und sein breites Grinsen strafte seine Worte Lügen. »Sag mal, möchtest du einem alten Freund nicht endlich etwas zu trinken anbieten?«
    Zamorra grinste ebenfalls. Nach der trockenen Arbeit konnte er einen ordentlichen Schluck auch ganz gut gebrauchen.
    »Whisky?«
    »Wenn du darauf bestehst.«
    Wenige Minuten später saßen die beiden Dämonenjäger am prasselnden Kaminfeuer und taten sich an einem sehr edlen Tropfen gütlich, den der schottische Laird of Glencairn Zamorra vor einigen Jahren geschenkt hatte, als Dank dafür, dass der Parapsychologe sein Heim von einem ziemlich ungehobelten Poltergeist befreit hatte.
    »Also, was führt dich zu mir?«, fragte Zamorra, nachdem sie die ersten Schlucke schweigend genossen hatten. »Du bist sicher nicht nur hergekommen, um dich über meine Whisky Vorräte herzumachen.«
    »Verdient hätten sie’s«, sagte Gryf und nippte genüsslich an seinem Glas. Dann fügte er ernst hinzu: »Aber du hast Recht, es geht um etwas weniger Erfreulicheres. Fu Long!«
    Zamorra seufzte. Dies war eigentlich das letzte Thema, das er mit dem Silbermond-Druiden diskutieren wollte. Gryf hasste Fu Long, und er traute dem chinesischen Vampir jede nur erdenkliche Schweinerei zu. Zamorra sah dagegen in Fu Long den wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen Kuang-shi, den uralten Götterdämon, der nach dem Erwachen aus seinem zweitausendjährigen Schlaf sein mythisches Vampirreich wieder auferstehen lassen wollte.
    Es war eine sehr zerbrechliche Beziehung, die Zamorra und Fu Long miteinander verband. Der Vampir hatte lange um Zamorras Vertrauen werben müssen, bis der Dämonenjäger bereit gewesen war, der schwarzblütigen Kreatur den Seitenwechsel abzunehmen. Aber Fu Long hatte es ihm auch nicht gerade leicht gemacht. Denn auch der Vampir blieb vorsichtig, gab Zamorra immer nur so viele Informationen wie unbedingt nötig. Ansonsten beließ er es oft bei vagen Andeutungen, die mehr Fragen aufwarfen als beantworteten.
    Aber Zamorra hatte bei jedem Treffen auch gespürt, wie wichtig es dem Vampir war, Zamorra an seiner Seite zu wissen. Und durch Fu Long hatte der Parapsychologe überhaupt erst von der ungeheuren Gefahr erfahren, die der Welt durch Kuang-shi drohte.
    Gryf hielt Fu Long nur für einen geschickten Blender, der mindestens ebenso gefährlich war wie Kuang-shi. Zamorra hatte sich mit seinem Freund und Kampfgefährten schon oft wegen ihrer unterschiedlichen Ansichten über den chinesischen Vampir gestritten. Er hoffte inständig, dass dies nicht wieder einer dieser Abende wurde.
    Zamorra nahm einen großen Schluck und wartete darauf, was Gryf ihm zu berichten hatte.
    »Fu Long baut eine Vampirarmee auf. Es müssen inzwischen Hunderte von Blutsaugern sein, die er in Colorado

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