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0786 - Angst vor der Hexe

0786 - Angst vor der Hexe

Titel: 0786 - Angst vor der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Wir steckten fest, wir steckten in der Falle, die sich längst hinter uns geschlossen hatte. Nicht wir diktierten das Geschehen, sondern andere Personen.
    Natürlich hatten wir die beiden Frauen über die Vorfälle informiert.
    Begeistert waren die dunkelhäutige Cindy Gibson und Sheila nicht gerade gewesen. Besonders Sheila hatte immer wieder davon gesprochen, unter welch einem ungünstigen Stern die Urlaube standen, dabei hatte sie mich angeschielt, ohne jedoch mit Worten auf diesen Blick einzugehen. Ich hatte so getan, als hätte ich ihn nicht bemerkt.
    Die beiden gekauften Weihnachtsbäume lehnten noch draußen an der Hauswand. Uns war die Freude darauf vergangen, und wir wollten darüber sprechen, was wir tun konnten.
    Cindy schüttelte sich, als sie noch einmal auf die Schakale zu sprechen kam. »In dieser Gegend darf es solche Tiere nicht geben. Ich kenne sie aus meiner afrikanischen Heimat. Schon als Kind habe ich mich davor gefürchtet. Ich hasse sie…« Sie schüttelte sich, und Brett legte einen Arm um sie. »Wo können die Tiere denn herkommen?«, fragte sie mit säuerlich verzogenem Gesicht.
    Wir hoben die Schultern.
    »Die sind vielleicht ausgebrochen«, meinte Sheila.
    »Wo denn?«, fragte Bill.
    »Aus einem Zirkus, der hier überwintert. Zumindest in der Nähe.«
    »Nein, das nicht. Wir gehen davon aus, dass sie mit den beiden Alten zusammenhängen, die im Wald wohnen. Die haben es auf uns abgesehen.« Bill hob die Schultern. »Warum auch immer.«
    Ich stellte meine Tasse zurück. »Wahrscheinlich hängt es doch mit mir zusammen.«
    »Wieso denn das?«, fragte Cindy.
    Vor meiner Antwort sah ich die Blicke der anderen auf mich gerichtet. »Es ist so eine Sache, wisst ihr? Cindy, Sie kennen mich nicht so gut, wie die Conollys mich kennen. Ich möchte schon sagen, dass diese Personen gemerkt haben, wer da in ihrer Nähe lebt oder sich aufhält. Ich scheine irgendetwas an mir zu haben, nennen Sie es Strahlung, die ihnen aufgefallen ist.«
    »Quatsch«, sagte Bill.
    »Nein, Alter. Warum sollten sie sich gerade Sie ausgesucht haben. Das muss mit uns persönlich zu tun haben.«
    »Einspruch.« Brett Gibson deutete mit dem Zeigefinger über den Tisch hinweg auf mich. »Glatter Einspruch, John. Die haben es nicht auf Sie oder uns abgesehen, sondern auf die Kinder. Auf Davy und Amy. Beide sind für sie wichtig gewesen, die waren ja wie rote Tücher. Was da passiert ist, das kann man nur mit einem Märchen vergleichen. Dieses Hänsel-und-Gretel-Märchen kommt da schon nahe heran. Da hockt jemand im Wald, der die Kinder zu sich lockt. Ist doch furchtbar – oder?«
    »Nicht nur die Kinder«, widersprach ich, »auch mich haben sie in eine Falle gelockt.«
    »Stimmt«, sagte Sheila.
    »Weil sie dich aus dem Weg haben wollten.«
    Ich schaute Bill an. »Kannst du mir auch den Grund sagen?«
    »Den kennst du doch selbst, John. Du bist ihnen eben zu gefährlich geworden.«
    »Das nicht. Ich habe ihnen ja nichts getan.«
    »Womit wir wieder beim Thema wären, John. Du hast ihnen nichts getan, okay, ich stimme dir zu. Aber sie haben genau gemerkt, dass du für sie einen Gefahrenherd bildest…«
    »Das ist mir alles viel zu theoretisch«, sagte Cindy Gibson und stand auf. »Lässt du mich mal durch, Sheila?«
    »Gern.«
    »Wo willst du denn hin, Cindy.«
    Sie lächelte ihren Mann an. »Ich schaue mal nach den Kindern, Darling. Schließlich haben wir sie allein im Haus gelassen. Weißt du denn, was in deren Köpfen vorgeht?«
    »Traust du ihnen nicht?«
    »Doch, aber Kontrolle ist besser.«
    Dagegen konnte keiner von uns einen Einspruch erheben. In diesem speziellen Fall war sie wirklich besser. Cindy wollte noch wissen, ob ihr Mann nachkam. Brett nickte. »Gib mir noch zehn Minuten, wir müssen noch zu einer Lösung kommen.«
    »Das denke ich auch.«
    Als hinter Cindy Gibson die Tür zugefallen war, hockten wir zunächst schweigend zusammen. Niemand wollte so recht den Anfang machen. Wir starrten grübelnd auf die Tischplatte, und Bill zeichnete mit der Fingerkuppe Kreise auf die Weihnachtsdecke. »Nun ja«, nahm er den Faden schließlich auf, »für mich gibt es da eigentlich nur eine Lösung. Ich denke, dass auch du sie akzeptierst, John.«
    »Welche?«
    »Wir müssen in den Wald und die Initiative ergreifen.«
    »Richtig.«
    Sheila saß da, als wäre sie eingefroren. Ihre Blicke konnten zwar nicht töten, aber messerscharf waren sie schon, und sie hakten sich an unseren Gesichtern fest. »Das habe ich mir

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