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0786 - Angst vor der Hexe

0786 - Angst vor der Hexe

Titel: 0786 - Angst vor der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kreischen, um zu sehen, wie sie sich auf den Kadaver stürzten.
    Sie wollten das Blut und das warme Fleisch, und zum Glück wollten sie nicht mich.
    Ich verließ die Lichtung mit raschen Schritten, um zwischen den Bäumen unterzutauchen. Die Ratten waren erst einmal beschäftigt, um sie brauchte ich mich nicht zu kümmern.
    Durch ihr Erscheinen und das des Schakals wusste ich auch, was die Stunde geschlagen hatte. Man erwartete uns, die beiden unheimlichen Alten hatten ihre Helfer mobilisiert, um uns zu vernichten, und damit musste ich zunächst leben.
    Mein Weg führte mich wieder in den dichten Wald hinein, aber ich entdeckte im kalten Licht der Lampe auch so etwas wie einen verschneiten Pfad, der sich relativ günstig um die Bäume herumschlängelte, so dass ich nicht mehr zu stark ausweichen musste.
    Ich war mir nicht sicher, ob ich den Weg kannte. Hier war sowieso alles anders, ich dachte wieder an die Fallen, denen ich bisher entgangen war.
    Immer wieder suchte ich im Lampenschein den Schnee ab. Es konnte durchaus sein, dass sich eines der Eisen dort abhob.
    Dann aber war alles anders. In meine Nase drang ein strenger Geruch, der eigentlich nicht in die klare Luft des Waldes hineinpasste.
    Rauch…
    Ja, ein scharfer Geruch, der nur von einem Kamin entlassen worden sein konnte. Da wurde im Kamin Holz verbrannt, das noch nicht ganz trocken war und deshalb diesen etwas penetranten Geruch absonderte.
    Ich schmeckte ihn auf der Zunge und roch ihn natürlich auch.
    Wenn ich mich nicht irrte, dann erwischte mich der Geruch genau von vorn.
    Dort also lag mein Ziel.
    Hoffentlich war es das Haus!
    ***
    Brett Gibson hatte so gut wie kein Wort gesprochen, sondern einfach nur gekämpft. Es gab kein Hindernis, das ihn hätte aufhalten können, denn der Gedanke an seine beiden Kinder trieb ihn voran.
    Er musste es schaffen, er würde es schaffen, er würde dieser verfluchten Hexe die Kinder wegnehmen.
    Dann fiel ein Schuss!
    Bill und er blieben auf der Stelle stehen. Der Reporter war einige Schritte vorgelaufen. Kaum wetterte das Echo durch den kahlen Wald, da drehte er den Kopf und schaute Gibson an.
    Der nickte nur und zeigte nach rechts. »Das ist John gewesen, nicht wahr?«
    »Ja, ich habe die Beretta erkannt.«
    »Okay, Bill.« Gibson stapfte näher. Er musste sich durch eine Schneewehe wühlen. »Wenn das so ist, dann drehen wir ab und laufen zu ihm. Zu dritt sind wir stärker.«
    »Nein, Brett. Es ist nicht gesagt, dass John auch sein Ziel gefunden hat.«
    »Aber er hat geschossen.«
    »Weiß ich. Denk an die Schakale. Dieser Schuss hat nichts mit dem Auffinden deiner Kinder zu tun.«
    Brett Gibson stand im Schnee wie eine Statue, und seine Gesichtshaut schimmerte bleich, wobei sie schon Ähnlichkeit mit einem vergilbten Leichentuch bekommen hatte. »Ich weiß nicht, ob ich dir glauben kann, Bill, ich weiß es nicht.«
    »Du kannst es versuchen.«
    »Und wenn es falsch ist?«
    »Nichts ist ohne Risiko im Leben!«
    »Scheiße, es geht um meine Kinder, Bill! Da… da brauche ich diese Sprüche nicht.« Er holte tief Luft. Dann griff er unter seinen gefütterten Anorak und holte ein kleines Beil hervor. Auch Bill war damit bewaffnet. Beide Männer hatten es vom Kamin weggenommen. Es hatte dort gehangen, um Holzscheite herzustellen. Sie mussten aus den Stücken herausgeschlagen werden. Schusswaffen trugen sie leider nicht bei sich. »Wir gehen weiter, Bill.«
    Der Reporter nickte. Er war froh, dass sein Freund Brett wieder zu sich gefunden hatte.
    Es war bei dem einen Schuss geblieben. Bill konnte sich vorstellen, dass John Sinclair nur eine Kugel gebraucht hatte, um einen Gegner zu vernichten.
    Der Schnee war wie ein weites Meer aus Watte. Er lag in diesem Teil des Waldes besonders dicht und hoch, und die Männer sanken bei jedem ihrer Schritte tief ein.
    Brett Gibson fluchte über die Strecke. Er ärgerte sich, dass es so lange dauerte, und Bill leuchtete über die Schneefläche hinweg, um eventuell auftauchende Hindernisse sofort umgehen zu können.
    John hatte von den Fallen gesprochen, noch waren sie nicht zu sehen. Beide arbeiteten sich wenig später eine kleine Steigung hoch.
    An ihrem Ende hatte der Wind den Schnee fast weggeweht, so dass sogar der Boden durchschimmerte. Gibson erreichte die Stelle als erster. Er duckte sich und wischte Wasser von seinem Gesicht.
    Dann schnüffelte er.
    Bill trat mit einem letzten großen Schritt zu ihm. Er brauchte nicht zu fragen, weshalb sein Freund immer wieder konzentriert

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