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0786 - Rebell gegen die Kaiserin

Titel: 0786 - Rebell gegen die Kaiserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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3582 -schwebte die SOL, sich langsam auf eine Konstellation verschiedenfarbiger Sonnen zu bewegend, im Normalraum der Galaxis Dh'morvon.
    Der Flug war sozusagen angehalten worden, aber physikalisch war diese Schilderung nicht korrekt. Das Schiff der zwei riesigen Kugeln mit dem zylindrischen Mittelstück driftete mit halber Lichtgeschwindigkeit durch den Kosmos. An Bord herrschte Ungewißheit und Spannung, aber das Leben der Tausende ging seinen normalen Weg im altgewohnten Rhythmus.
    Alle Teilnehmer an dieser improvisierten Versammlung waren sich einig. Keiner hatte es bisher ausgesprochen: Was ihnen fehlte, waren Informationen. Viele Informationen.
    Beobachtungen, die geeignet waren, ihre Lage zu präzisieren und ihnen mehr Material in die Hand gaben.
    Etwas mußte geschehen. Aber was, das war die Frage, die Rhodan und seine Freunde stürmisch bewegte.
    Perry machte einen ersten Versuch, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Er unterbrach das Stimmengewirr abermals und rief: „Hört zu! Ich bin ja eurer Meinung. Wir haben den Flug unterbrochen und versuchen bereits seit einem halben Tag, Informationen einzuholen. Die Fernortung und die Funkabteilungen arbeiten wie besessen."
    „Das wissen wir, mein Kleines", rief Tolot. Alle zuckten zusammen unter dem Ansturm seiner Lautstärke. Als sich der Widerhall seiner mächtigen Stimme gelegt hatte, sagte Dobrak in seiner verbindlichen Art: „Wenn ich richtig gelesen habe, wenn ich alle Informationen richtig verwertet habe, dann sind die Feyerdaler in dieser Milchstraße etwa entsprechend den Terranern in der Galaxis, die von euch allen als die Heimatgalaxis bezeichnet wird. Falsch oder richtig?"
    Der Haluter dröhnte mit funkelnden Augen und weit aufgerissenem Rachen: „Richtig!"
    Das fremde Wesen, von den meisten Besatzungsangehörigen noch immer mit einer Mischung aus Scheu und Nichtbegreifen betrachtet, fuhr fort: „Ebenso leicht oder schwer, wie man in der Terraner-Galaxis auf die Spuren der Terraner gestoßen wäre, wird man in der Galaxis Dh'morvon auf deutliche Spuren der Feyerdaler stoßen.
    Ich meine damit Funksprüche, Verkehrswege, Sonnenfeuer-Leuchtpunkte und ähnliches. Falsch oder richtig."
    Grinsend rief Atlan: „Richtig, Dobrak!"
    „Unlösbar erscheint mir die Verbindung zwischen dem klar definierten Ziel namens Terra und dem Wunsch der Kaiserin von Therm. Wir erreichen Terra nur dann - oder schneller -, wenn wir es schaffen, von der Kaiserin die Koordinaten zu erhalten.
    Pauschal ausgedrückt, sind wir, um unser Ziel zu erreichen, zu einem Umweg gezwungen, der zwar nicht im Sinn der Schiffsführung steht, aber unabdingbar ist. Richtig?"
    „Weitestgehend richtig!" krähte Gucky und sprang telekinetisch von seinem Platz in die Höhe, um sich auch optisch bemerkbar zu machen.
    An Bord der SOL standen sie alle noch unter dem Eindruck der Ereignisse. Die meisten Besatzungsangehörigen kannten die Vorgänge nur aus zweiter Hand, nämlich aus Rhodans Schilderungen. Aber alle waren in der Lage, mit Hilfe von Phantasie und Spekulation zu erkennen, was hinter der Vernichtung des Berührungskreises in Wirklichkeit steckte. Ein Netz verschiedener Überlegungen, geschichtlicher Entwicklungen, persönlicher Probleme vieler Einzelwesen, galaktischer Zusammenhänge und vieler anderer Aspekte erstreckte sich nach allen Seiten.
    Das absolute Zentrum war die Kaiserin von Therm - oder der Berührungskreis, der vernichtet worden war.
    Rhodan sagte, um die Situation ein wenig zu klären: „Was auch immer passiert, ich verlasse mich keineswegs auf die Angaben der robotischen Station. Ich gehorche nicht einfach der Kaiserin. Ich tue noch lange nicht das, was ich im Berührungskreis erfahren habe. Der Wunsch der Kaiserin ist für mich noch lange kein Befehl."
    „Das wollte ich nur hören", knurrte Atlan.
    Die Lage der SOL und ihrer Insassen war im Moment sogar besonders gut. Nichts und niemand befand sich in akuter Gefahr.
    Es ging nicht um Sekunden, die zwischen Leben und Tod entscheiden konnten. Probleme der Logistik existierten ebenso wenig wie solche der Überlebenstechnik oder drohender Auseinandersetzung. Es war ein nahezu normaler, um nicht zu sagen, langweiliger Zustand erreicht worden. Nichts und niemand zwang Schiffsführung und Besatzung, sich innerhalb kurzer Zeit für drastisches Vorgehen oder rasende Flucht zu entscheiden.
    Dieser Umstand entspannte die Lage in einer der Schiffszentralen, in denen sich ein gutes Dutzend der engsten Freunde und Berater Perry

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