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0787 - Das Medium

0787 - Das Medium

Titel: 0787 - Das Medium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ziemlich hektisch getan, und Melda freute sich darüber.
    Sie dachte daran, dass ein Teil seiner alten Energie schon wieder zurückgekehrt war, und das ließ hoffen.
    Wayne war in den Flur gegangen, wo eines der Telefone stand.
    Die Zeitung hatte er mitgenommen, denn dort war auch gleichzeitig die entsprechende Nummer abgedruckt worden…
    ***
    Ich hatte London verlassen und darauf gehofft, besseres Wetter zu finden. Ich sehnte mich zurück nach der Kälte und der klaren Luft, aber die tiefen Wolken und die für Januar zu warmen Temperaturen hatten mich auch weiterhin begleitet, bis zu dem kleinen Ort südlich von Oxford, der mein Ziel war.
    Er hieß Starry und war nicht mehr als ein Mückenschiss auf der Landkarte. Lange hatte ich darüber nachgedacht, wo er mir trotzdem schon einmal untergekommen war, und ich hatte es auch erfahren. Er hatte durch einen Flugzeugabsturz traurige Berühmtheit erlangt. Die Maschine war auf einem Feld nahe Starry aufgeschlagen und total zerbrochen. Soviel mir bekannt war, hatte es keine Überlebenden gegeben. Dieses Unglück hatte die Nation entsetzt, auch mich, aber wir Menschen vergessen oft und auch zu schnell. Andere Probleme lenken uns ab, und man erinnert sich höchstens in der Statistik, wenn am Jahresende die großen Unglücke aufgezählt werden.
    Aus Starry war der Anruf gekommen. Da hatte sich ein Mann namens Wayne Aldrin gemeldet, der angeblich die Frau kannte. Ich hatte mit ihm darüber gesprochen, doch er war nicht in der Lage gewesen, mir am Telefon konkretere Hinweise zu geben. Wahrscheinlich wollte er nicht. Schließlich hatte ich klein beigegeben und zugestimmt, ihn zu besuchen, nicht gerade mit dem Einverständnis meines Freundes Suko, der lieber in London zurückbleiben wollte, um dort die Meldungen abzuwarten.
    Obwohl es ein kleines Dorf war, hatte ich zweimal fragen müssen, um das Ziel zu erreichen. Aldrin wohnte dort, wo nur noch vereinzelt Häuser standen. Seines war das allerletzte. Danach begann das freie Feld, das sich bis zu einem kleinen Bachlauf hinzog.
    Ich wäre happy gewesen, in London immer so tolle Parkplätze zu finden, stellte den Rover vor dem Haus ab und stieg aus. Die Luft war hier besser als in London, weniger stark mit Abgasen belastet.
    Es war noch kein Nebel, deshalb hatte ich noch eine ziemlich gute Sicht.
    Es war ein Backsteinbau der älteren Art. Efeu rankte an der Fassade in die Höhe. Weiß gestrichene Fensterkreuze ließen es heimelig erscheinen, es war sehr sauber, selbst zu dieser Jahreszeit sah der Garten noch gepflegt aus.
    Hinter einem Fenster im Parterre bewegte sich die Gardine. Ich brauchte auch nicht zu klingeln, als ich vor der ebenfalls weiß gestrichenen Haustür stand, denn meine Ankunft war bemerkt worden, und eine rundliche Frau, die ein blaues Kleid trug, öffnete mir. Sie lächelte mich freundlich, aber auch zaghaft an und erkundigte sich nach meinem Namen, indem sie ihn fragend aussprach.
    »Ja, ich bin John Sinclair.« Zur Sicherheit zeigte ich ihr noch meinen Ausweis.
    »Melda Aldrin.«
    »Angenehm.«
    Wir reichten uns die Hände, ich wurde in das Haus geführt, und sie schloss hinter mir die Tür. Etwas verlegen schaute sie zu Boden, während ich abwartend stehenblieb. »Wissen Sie, Mr. Sinclair, mein Mann hat in der letzten Zeit einiges durchgemacht. Ich will nicht sagen, dass es ihm schlecht geht, aber er ist nicht mehr so agil wie früher. Er hat das Geschäft freiwillig unserem Sohn überlassen, wollte nur noch leben, nun ja, die Sache hat ihn doch mitgenommen.«
    »Sie meinen das Bild in der Zeitung?«
    »Ja, auch.« Ihre Stimme klang etwas erstaunt. Sie legte mir eine Hand gegen den Ellbogen. »Aber da war noch das schlimme Unglück. Sie wissen von dem Absturz?«
    »Ja.«
    »Er fand praktisch hinter unserem Haus statt. Und mein Mann ist Zeuge gewesen. Er hat viel gesehen, zuviel, wenn Sie mich fragen, das hat er nicht so gut verkraftet. Wenn eben möglich, nehmen Sie bitte etwas Rücksicht auf ihn.«
    »Keine Sorge, das werde ich.«
    »Melda! Ist unser Besuch nicht eingetroffen?« Ich hörte die Stimme aus dem Hintergrund. Sie klang etwas ungeduldig, und Mrs. Aldrin erklärte mir, dass sie mich in den Wintergarten, den Lieblingsplatz ihres Mannes, führen wollte.
    Dort saß er in einem Korbsessel und hatte sich so gedreht, dass er ins Freie schauen konnte. Die Beine ausgestreckt, die Füße vor sich auf eine kleine Fußbank mit einem Polster gelegt, so sah ich ihn. Seine Haltung veränderte sich sehr bald,

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