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0787 - Das Medium

0787 - Das Medium

Titel: 0787 - Das Medium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wagen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, einen Zweisitzer, silbergrau.«
    »Ich kenne mich damit nicht aus.«
    »In unserem Alter braucht man das auch nicht mehr. So, liebe Melda, das macht genau drei Pfund.«
    »Nicht gerade preiswert.«
    »Weiß ich. Liegt am Fleisch. Es wird immer teurer, und das ist keine Ausrede.«
    Melda Aldrin war froh, dass sie den Laden verlassen konnte, und sie ärgerte sich über sich selbst. Sie hätte sich doch mehr in der Gewalt haben müssen, denn ihr war einfach zu leicht anzusehen, was sie dachte und fühlte.
    Sie klemmte den gefüllten Korb auf dem Gepäckträger fest und stieg wieder auf den Drahtesel. Ihr Mann war sicherlich noch nicht zurückgekehrt, und wenn sie ehrlich war, dann fürchtete sie sich ein wenig vor der Heimkehr in das menschenleere Haus. Sie hatten den anderen Fremden noch nicht zu Gesicht bekommen, doch schon jetzt fand sie ihn unsympathisch. Wer konnte das nur gewesen sein?
    Nach dem ganzen Rummel kam Melda die Stille noch intensiver vor. Im Prinzip liebte sie die Ruhe, nur jetzt nicht, denn ihrer Meinung nach hatte sie etwas Beunruhigendes und sogar Heimtückisches an sich. Es kam ihr vor, als hätte sich im Dorf etwas verändert, obwohl es auf den ersten Blick nicht der Fall war. Unbehelligt brachte sie den Rückweg hinter sich, stellte ihr Rad neben der Hausmauer ab und blickte sich vorsichtig um, ehe sie auf die Haustür zuschritt und den Schlüssel ins Schloss steckte. Sie ärgerte sich darüber, dass ihre Hände dabei zitterten, was auch nicht aufhörte, als sie den Flur betrat und sich an die Wand lehnte. Diesmal vor Erleichterung, denn niemand war da, der sie erwartete.
    Melda holte den Korb ins Haus, stellte ihn ab, schloss die Tür und ging dann in die Küche, wo sie den Korb auspackte und die Waren im Kühlschrank verteilte. Ihr Blick glitt durch das Fenster hinaus in den tristen Vorgarten und darüber hinweg auf die Straße hinaus, wo sie nichts Verdächtiges bemerkte.
    Als sie mit ihrer Arbeit fertig war, ging sie in den Wintergarten. Es hätte ja sein können, dass Wayne schon zurückgekehrt war und er mit seinem Besuch dort saß. Sie fand ihn leer und ging wieder zurück. Im etwas düsteren Flur schrak sie plötzlich zusammen, als die Türglocke anschlug.
    Wer stand vor der Tür?
    Sie dachte sofort an den Fremden und ärgerte sich auch darüber, dass es kein Guckloch gab. Sollte sie öffnen?
    Ja, sie würde es tun, legte aber zuvor die Kette an, denn nun konnte die Tür nur einen Spalt geöffnet werden.
    Sie zog sie auf, merkte sehr schnell den Widerstand – und erschrak bis ins Mark.
    Vor ihr stand ein Fremder!
    Melda musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzuschreien.
    Dabei tat ihr der Fremde nichts. Allein sein Anblick jagte ihr diesen Schreck ein, denn das musste der Mann sein, von dem Clara Springfield gesprochen hatte. Es gab keine Alternative, und sie trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Der andere lächelte mit seinem breiten Mund. »Mrs. Aldrin?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Wie schön. Wir sollten etwas reden. Ich bin gekommen, um…«
    »Nein, nein, nein! Ich will mit Ihnen nicht sprechen, Mister. Gehen Sie wieder, verschwinden Sie!« Noch einmal starrte sie ihn an, sah das breite, etwas fleischige Gesicht, die hohe Stirn und auch die lackdunklen Haare, die er nach hinten gekämmt hatte und die sicherlich lang in seinen Nacken hineinwuchsen. Er war ungewöhnlich gekleidet, denn er trug keinen Mantel, nur eine dunkelblaue Jacke mit hohem Kragen. Dazu eine schwarze Hose, die von einem sehr breiten Gürtel gehalten wurde.
    »Wann kommt er denn zurück, Mrs. Aldrin?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Bitte, Sie…«
    »Nein, gehen Sie!«, schrie die Frau und knallte die Tür zu. Dann trat sie zurück und lehnte sich gegen die Flurwand. Sekunden vergingen, bevor die ersten Vorwürfe sie überfluteten. Meine Güte, bin ich hysterisch! Bin ich denn völlig verrückt geworden? Drehe ich jetzt schon durch? Warum habe ich mich nur so von der alten Clara beeinflussen lassen? Der Besuch war sicherlich harmlos. Vielleicht hatte der Mann wirklich nur mal etwas wissen wollen, um…
    Melda stand dicht davor, ihn wieder zurückzuholen, ging aber zunächst in die Küche, um aus dem Fenster zu schauen. Über den Vorgarten hinweg schaute sie auf den Gehsteig, wo der Mann eigentlich hätte sein müssen.
    Er war nicht da. Da er sich kaum in Luft aufgelöst haben konnte, musste er sehr schnell verschwunden sein. Schon fluchtartig. Jetzt sah Melda es als gut

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