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0787 - Das Medium

0787 - Das Medium

Titel: 0787 - Das Medium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie zum Leben brauchte, inklusive eines Schwätzchens.
    Melda Aldrin radelte auf den mit grauen Steinen belegten Gehsteig und stieg ab. Sie schob das Rad in den Ständer. Abzuschließen brauchte sie es nicht.
    Mrs. Springfield stand in der offenen Ladentür. Sie war dabei, ein Plakat mit Sonderangeboten auf das Glas zu kleben und lächelte erfreut, als sie die Kundin sah.
    »Du bist es, Melda.«
    »Ja, ich brauchte mal wieder etwas.«
    Der Laden war klein und mit Waren vollgestopft. Es gab nur zwei enge Gänge, und wer sich auskannte, der fand immer sehr schnell seine Waren. Und Melda kannte sich aus.
    Sie wusste nicht, wie lange der Besuch noch blieb, deshalb kaufte sie sicherheitshalber etwas mehr und nahm auch von dem dünn geschnittenen Roastbeef mit, das sie so gerne aß.
    Clara Springfield, beinahe schon siebzig, aber immer noch rüstig, stand hinter der Theke und schnitt die Scheiben ab. Dabei unterhielt sie sich mit der Kundin, erkundigte sich nach Wayne und lächelte, als sie hörte, dass es ihm besser ging, säbelte weiterhin das Fleisch ab und erzählte dabei, dass ihr Göttergatte mit einer Erkältung im Bett lag und in den nächsten Tagen ausfallen würde.
    »Das ist aber schade. Bestell ihm einen Gruß von mir.«
    »Mach’ ich, Melda.« Sie schaute auf die Anzeige der Waage und zwinkerte hinter den Brillengläsern. »Ist etwas viel geworden. Soll ich ein paar Scheiben wegnehmen oder…«
    »Nein, lass ruhig.«
    »Habt ihr so einen Hunger?«
    »Das auch. Mein Mann hat Besuch aus London. Ich weiß nicht, wie lange der Herr bleibt. Da ist es immer gut, wenn man etwas im Haus hat.«
    »Klar.« Wie alle Geschäftsfrauen war auch Clara Springfield neugierig. »Wer hat euch denn besucht?«
    Die Wahrheit wollte Melda nicht sagen. »Ein ehemaliger Kollege, der sich auch zur Ruhe gesetzt hat. Die beiden werden wohl von alten Zeiten plaudern.«
    »Der war noch nie bei euch – oder?«
    »Nein, warum fragst du?« Melda schaute über den gläsernen Thekenaufsatz hinweg.
    Clara legte das dünne Fleisch auf eine entsprechend große Scheibe Papier. »Weil er sich bei mir nach euch erkundigt hat. Er wusste ja nicht, wo er euch finden konnte. Aber so alt sah er mir noch nicht aus, denke ich.«
    Es war Melda peinlich. Jetzt bin ich reingefallen, dachte sie und suchte nach einer Ausrede, sie sie sich zum Glück sparen konnte, denn Clara redete weiter.
    »Mir war er unsympathisch.«
    »Mir nicht.« Die Antwort kam spontan.
    »Ach ja.«
    »Genau. Jeder hat einen anderen Geschmack…«
    »Aber der sah doch so ungepflegt aus mit seinen fettigen Haaren, die er nach hinten gekämmt hatte.«
    In Melda schrillten zwar keine Alarmglocken, aber sie sagte sich immer nur eines. Das ist er nicht, das kann er nicht sein, Clara hat mit einem anderen gesprochen, einem Fremden.
    »Warum sagst du nichts, Melda? Bist du jetzt sauer?«
    »Nein, überhaupt nicht. Ich überlege, ob ich noch etwas Käse mitnehmen soll.«
    »O ja, da kann ich dir helfen. Heute Morgen ist welcher geliefert worden. Ein wunderbarer Ziegenkäse aus Frankreich.« Sie lächelte.
    »Auch wir werden von der EG profitieren und haben schon jetzt…«
    Sie redete und redete. Melda bestellte automatisch, mit ihren Gedanken aber war sie woanders. Wer konnte sich denn in diesem Laden nach ihr erkundigt haben? Die Beschreibung des Mannes war zwar nicht exakt gewesen, doch Melda war sich sicher, dass sie diesen Mann nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Mit Typen, die so aussahen, hatte sie nichts zu tun. Die wohnten auch nicht hier.
    Drei Käsesorten hatte sie schließlich gekauft, obwohl ihr Mann kaum Käse aß.
    »So.« Clara Springfield hatte alles eingepackt. »Kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
    »Bitte – was?«
    Die Geschäftsfrau lachte. »Was ist denn mit dir los? Du bist so abwesend.«
    »Sorry, aber…«
    Clara drohte mit dem Finger. »Du hast dich wohl in deinen Besuch verguckt, wie?«
    »Unsinn!«
    »War auch nur ein Spaß, Melda.« Clara kam hinter der Theke hervor und hörte, dass die Kundin noch Milch brauchte. »Die in den Glasflaschen, wie immer?«
    »Genau die.«
    Einige Konserven nahm sie auch noch mit zur Kasse und kaufte auch zwei Pfund Kaffee. Zwei Kinder hatten den Laden betreten und hielten sich am Stand mit den Süßigkeiten auf. Sie schauten und bezahlten dann mit kleinen Münzen.
    Clara kassierte die Kinder zuerst ab, bevor sie die Waren der Melda Aldrin zusammenrechnete. Dabei sagte sie: »Der Typ hatte einen schicken

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