0787 - Stunde des Rebellen
Zwillinge mißtrauisch.
Als einer von ihnen den Mund öffnete, sagte er schnell: „Nein, spart euch lieber die Antwort. Haltet am besten überhaupt den Mund. Führt uns nur zu Perry Rhodan."
Die Zwillinge nickten wieder. Sie setzten sich in Bewegung.
Die beiden Mutanten folgten ihnen.
„Sag mir, was das eben zu bedeuten hatte?" fragte Tschubai den Mausbiber vertraulich. „Warum hast du diese Schau abgezogen?"
Gucky murmelte einen Fluch.
„Das war keine Schau, sondern die blamable Demonstration, daß ich weder die Gedanken anderer lesen noch teleportieren kann."
„Aber du hast bei den Zwillingen noch gerade Telekinese angewandt", warf Tschubai ein. Er warf einen Blick auf die Ortungsgeräte. „Ich kann nicht einmal eine Strahlung feststellen, die für den Verlust deiner Fähigkeiten verantwortlich zu machen wäre."
„Dann versuch's du einmal", erwiderte Gucky ärgerlich.
„Teleportiere nur einige Meter weit - bis zum Ende des Ganges."
Ras Tschubai versuchte es.
„Es geht nicht", mußte er schließlich bekennen. Er blickte zur Decke hoch, über die die durchsichtigen Röhren und Kabel führten, in denen die Kristalleiter verliefen.
„Das könnte die Ursache sein", murmelte er wie zu sich selbst.
Er nickte nachdrücklich. „Die Kaiserin von Therm hat unsere PSI-Fähigkeiten neutralisiert."
Die Zwillinge blieben links und rechts eines Zugangs in eine Halle stehen und verneigten sich tief vor Gucky und Ras Tschubai.
Der Afroterraner warf ihnen einen finsteren Blick zu, und das hinderte sie wohl daran, sich gereimt zu äußern.
„Gucky! Ras!" erklang Rhodans Stimme. „Ich habe gewußt, daß wir uns auf euch verlassen können."
Er kam ihnen entgegen, hinter ihm die anderen. Selbst Galto Quohlfahrts Posbi und der Matten Willy machten den Eindruck, daß sie das Eintreffen der Mutanten begrüßten.
„Jetzt kannst du dich bald auf der SOL bei einer Regenerationskur von Strapazen erholen, Galto", rief der Posbi aus.
Nur Nemo Iljew Jenkins hatte keinen Blick für die Mutanten übrig. Er stürzte sich auf die Zwillinge und fragte sie über ihre Erlebnisse aus und ob sie interessante Erfahrungen gemacht hätten ...
„Eigentlich sind wir gekommen, um euch herauszuhauen, falls ihr wider Willen festgehalten werdet", sagte Gucky. „Aber kaum waren wir im Berührungskreis angelangt, da konnten wir unsere PSIFähigkeiten nicht mehr anwenden."
„Halb so schlimm", tröstete ihn Rhodan. „Falls es brenzlig werden sollte, finden wir schon einen Weg in die Freiheit. Im Augenblick brauchen wir uns nicht als Gefangene zu betrachten, sondern als Gäste der Kaiserin."
Plötzlich spürten sie alle, daß von einem der Hauptverbindungselemente eine so starke Suggestivwirkung ausging, daß sie sich in diese Richtung wenden mußten.
„Übt euch in Geduld", erklang die wohlmodulierte Robotstimme.
„Es wird euch an nichts fehlen. Die Regelerschaffer wurden angewiesen, euch den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Und nicht mehr lange, dann seid ihr wieder frei - und könnt, um einiges Wissen bereichert, zu eurem Schiff zurückkehren."
5.
„Sie haben uns ein Ultimatum gestellt", sagte Regelerschaffer Thömblon zufrieden. „Sie scheinen nicht zu wissen, welchen Dienst sie uns damit erwiesen haben."
Er und der Regelbewahrer Anzröhn waren die einzigen Feinsprecher in dem Gremium, das die verantwortlichen Feyerdaler von Blotgrähne einberufen hatten.
Thömblon war Erster Regelerschaffer im Berührungskreis der Kaiserin von Therm und also automatisch Oberkommandierender des Werftplaneten.
Doch er wußte, daß er von höherer Politik und militärischer Strategie nicht viel verstand, deshalb hatte er die anderen führenden Feyerdaler hinzugezogen. Sie standen vor einer Krise.
Eine Entscheidung würde fallen, und keiner der Feyerdaler zweifelte daran, daß diese Entscheidung zu ihren Gunsten ausgehen würde.
Thömblon hätte es nie gewagt, sich gegen einen Beschluß der Kaiserin aufzulehnen. So hatte er es, wenn auch nur zähneknirschend, hingenommen, daß die Fremden als Retter des MODULs auserwählt worden waren.
Welche Schmach für sein Volk! Welche Demütigung für die Feinsprecher!
Thömblon war, wie alle anderen Regelerschaffer, überzeugt davon, daß die Entscheidung der Kaiserin von Therm ungerecht und falsch gewesen war. Es gab nichts, was die Feyerdaler nicht besser gekonnt hätten als die Terraner. Dennoch dachte Thömblon nicht daran, sich ihr zu widersetzen.
Doch seine
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