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0787 - Stunde des Rebellen

Titel: 0787 - Stunde des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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politischen und militärischen Berater hatten ihn darauf aufmerksam gemacht, daß niemand ihn zwingen könne, die Terraner zuvorkommend zu behandeln.
    Passiver Widerstand war die Parole!
    „Wir alle wissen, daß die Terraner im Grunde genommen Barbaren sind", hatte ihm Anzröhn erklärt. „Man braucht kein Feinsprecher zu sein, um dies zu erkennen. Die Terraner sind impulsiv, heißblütig - und leicht reizbar. Wenn wir - ohne gegen die Anordnungen der Kaiserin zu verstoßen - sie zu Unbesonnenheiten verleiten, dann hätten wir einen Grund, gegen sie vorzugehen."
    Und das war leichter gelungen, als selbst Thömblon geglaubt hatte.
    „Niemand kann von uns verlangen, daß wir uns diesem Ultimatum beugen", erklärte ein diplomatischer Berater. „Wir sind die Herren dieser Galaxis. Das werden wir den Fremden, wenn nötig, auch mit Waffengewalt klarmachen."
    „Wir werden sie vernichten!" rief ein anderer Militär.
    Anzröhn und Thömblon wechselten einen Blick. Anzröhn sagte mit dem Einverständnis seines Regelerschaffers: „Hier geht es nicht um Vernichtung. Wollen wir doch klarstellen, daß wir nur eine Absicht haben: Nämlich der Kaiserin von Therm zu beweisen, daß wir ihren Favoriten überlegen sind.
    Mit dieser Demonstration wollen wir aufzeigen, daß wir Feyerdaler für den Auftrag, das MODUL zu retten, geeigneter sind."
    „Aber wie sollen wir das beweisen, wenn wir nicht den Kampf suchen?" fragten die Militärs. „Wir müssen das Ultimatum mit einem Angriff auf das Schiff der Terraner beantworten. Und ich schätze unsere Kampfkraft richtig ein, wenn ich voraussage, daß wir das Gigantschiff vernichten werden."
    „Rüsten Sie sich nur für den Kampf", sagte Regelerschaffer Thömblon. „Werfen Sie alle Kräfte von Blotgrähne in die Schlacht. Meine Zustimmung haben Sie. Ich will Sie nur auf den feinen Unterschied hinweisen, daß es uns in erster Linie darauf ankommt, die Terraner in die Schranken zu weisen. Das setzt nicht ihre Vernichtung voraus. Jedoch, wenn sie nicht Vernunft annehmen ... Werde ich verstanden?"
    Die Militärs und Politiker zeigten sich erleichtert.
    „Es ist erfreulich, daß wir in allen Punkten einer Meinung sind, Eure Unfehlbarkeit, Regelerschaffer Thömblon", sagte ihr Sprecher. „Wir werden alles zum Angriff auf die SOL vorbereiten ... Ich wünschte, das Ultimatum wäre abgelaufen..."
    Damit verließen die Berater den Raum und Thömblon und Anzröhn blieben allein.
    „Ich kann nicht sagen, wie sehr ich erleichtert bin, Eure Unfehlbarkeit", sagte Anzröhn aufatmend. „Ich hatte die ganze Zeit über eine schreckliche Befürchtung. Doch zum Glück ist sie nicht eingetroffen."
    „Welche Befürchtung?" erkundigte sich Thömblon.
    Anzröhn wies auf das Verbindungselement zum Berührungskreis der Kaiserin von Therm - und man merkte ihm an, daß er sich schon allein bei dieser Geste unbehaglich fühlte.
    „Der Berührungskreis hat jedes Wort unserer Besprechung mitbekommen", sagte er dann. „Ich habe die ganze Zeit erwartet, daß die Kaiserin von Therm einen Einwand erhebt."
    Thömblon starrte auf das Verbindungselement. Eir wollte dem untergeordneten Regelbewahrer nicht eingestehen, daß ihn dieselben Überlegungen bewegt hatten. Da seine Befürchtungen nicht eingetroffen waren, brauchte er sie auch nicht nachträglich zugeben.
    „Ja, Anzröhn", sagte er bedächtig, „es ist in der Tat in höchstem Maß seltsam, daß die Kaiserin von Therm die Terraner nicht vor uns schützt, wenn sie von ihnen erwartet, daß sie das MODUL finden. Warum nur mag sie nicht eingeschritten sein ...?"
    „Eigentlich bist du ein Teufelskerl, Tehlarbloe", sagte Blöhnvil mit leiser Anerkennung. „Zumindest für einen Wissenschaftler", schränkte er dann ein. „Trotzdem - wie du die Sache eingefädelt hast. Ich hätt's nicht besser gekonnt."
    Das schlanke Beiboot drang mit spitzem Bug voran an die unteren Atmosphärenschichten ein. Tehlarbloe steuerte es selbst. Als sie durch die dicke Wolkenschicht stießen und unter sich das ausgedehnte Häusermeer sahen, das sich nach allen Seiten hin bis zum Horizont erstreckte, drehte er das Schiff herum und fuhr die Tragflächen aus.
    Das Beiboot schlingerte ein wenig, da die Winde eine neue Angriffsfläche fanden, doch Tehlarbloe bekam es sofort wieder in die Gewalt.
    Er nahm neuerlich Kontakt mit einer der Werften von Vorlkröhne auf und ließ sich einweisen.
    „Es gefällt mir nicht, daß wir ausgerechnet in der Hauptstadt landen", sagte einer von Blöhnvils

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