0788 - Eine Falle für das MODUL
er hatte kaum noch die Kraft, die Waffe zu heben und an den eigenen Körper zu setzen.
In dem Augenblick, in dem er den Abzug betätigte, überfiel ihn die Erkenntnis.
Kibat Gafed wußte endlich, wer und was er war, welchen Auftrag er hatte und warum er diesen Auftrag zu erfüllen hatte.
Mit einem leisen Pfeifen sank er zu Boden.
Ein Hulkoo, der den Forscher fast erreicht hatte, stutzte, als ihm sein Translator verriet, was der Pfiff zu bedeuten hatte.
Ein Wesen, das zufrieden war, wenn es starb?
*
Kaarmansch-Xes tobte.
Nur bruchstückhaft kamen Nachrichten aus den Maschinenräumen. Diesen Informationen nach zu schließen, vertrieb sich der entflohene Forscher die Zeit damit, das Schiff schrottreif zu schießen und zwei Hundertschaften von Hulkoos zu foppen. In ihrem Übereifer hatten einige Männer in den eigenen Reihen gewütet, es gab mehrere Tote und Verletzte.
Die Ingenieure überschütteten die Zentrale mit Anfragen. Ihre Instrumente zeigten falsche Werte an. Der Bordbetrieb wurde gehörig durcheinandergebracht - und dies alles zu einem Zeitpunkt, an dem von der perfekten Einsatzbereitschaft des Schiffes alles abhing.
Kaarmansch-Xes brüllte eine Reihe von Befehlen über die Bordsprechanlage, aber es schien, als höre ihm niemand zu. Die Verwirrung in den Maschinenräumen konnte größer kaum gedacht werden.
Minuten vergingen, bis endlich die Nachricht eintraf, der Forscher sei ausgeschaltet worden. „Überprüfen Sie sofort die Schäden", herrschte Kaarmansch-Xes den Sprecher an. „Und geben Sie bekannt, wann das Schiff wieder voll einsatzbereit ist!"
Sorgenvoll blickte Kaarmansch-Xes auf einen anderen Bildschirm. Er wurde fast vollständig vom Bild des Beauftragten der Kaiserin von Therm eingenommen. Kaarmansch-Xes wußte nicht, ob dieses Bild den tatsächlichen Verhältnissen entsprach, ob der Abgesandte der Kaiserin von Therm wirklich so aussah, oder ob das furchterregende Bild eine Folge der Falle war. Es sah aus, als würde der riesige Körper bald detonieren. Das Zentrum des Körpers war mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen, es verschwand hinter der grellen Helligkeit, die der Körper ausstrahlte. Das Äußere des Körpers mußte weißglühend sein, und Kaarmansch-Xes begann zu überlegen, ob ein Teil der Sonnenmaterie vielleicht mit dem Boten der Kaiserin von Therm zusammengestoßen war. Wenn ja, mußte dieses Raumfahrzeug über ungeheure Schirmfelder verfügen. Kaarmansch-Xes kannte keinen Typ von Schirmfeld, der es vertragen hätte, von einer dicken Schicht Sonnenmaterie überzogen zu werden. Jeder bekannte Schirm mußte unter dieser Belastung zusammenbrechen.
Beklommen starrte Kaarmansch-Xes auf die Eruptionen an der Oberfläche des Körpers.
Flammenzungen leckten in das All, riesige Blasen platzten auf der Oberfläche und schleuderten weißglühende Plasmamassen in den Raum. „Wenn wir wenigstens wüßten, wie weit das Objekt noch von uns entfernt ist!" murmelte Kaarmansch-Xes verdrossen.
Es war möglich, daß das flammende Objekt nur einige Kilometer durchmaß, aber selbst dann war es von respektgebietender Größe und Stärke. „Alle Systeme arbeiten wieder einwandfrei", wurde dem Kommandanten gemeldet. „Die Schäden, die der Forscher angerichtet hat, ließen sich leicht beheben. Größere Defekte wurden durch Umschaltungen ausgeglichen. Das Schiff ist außer Gefahr."
„Ich wollte, es wäre so", entfuhr es Kaarmansch-Xes. Hastig sah er sich um, aber niemand schien seine Worte gehört zu haben. Mit verkrampften Gesichtern betrachteten die Hulkoos in der Zentrale den flammenden Himmelskörper, der auf den Bildschirmen immer größer wurde.
*
Froul Kaveer hielt die Zeit für gekommen, seinen Partner zu wecken. Er schaltete das Antigravfeld der Wabenröhre ab, und wenig später war Ranc Poser wieder einsatzbereit.
Kaveer erklärte ihm, welche Schäden entstanden waren. Poser kommentierte den Bericht mit einem niedergeschlagen klingenden Pfiff. „Was machen wir jetzt?" wollte Poser wissen. „Wenn deine Informationen stimmen, und ich habe keinen Zweifel daran, sind wir praktisch dazu verdammt, für den Rest unserer Lebenszeit antriebslos durch den Nebel zu treiben."
Kaveer machte eine Geste, die seine Ratlosigkeit ausdrücken sollte. „Ich weiß es nicht", klagte er.
Eine Zeitlang sahen sich die beiden Forscher schweigend an, schließlich nahm Ran Poser das Gespräch wieder auf. „Wenn ich dich richtig verstanden habe", überlegte er laut, „haben wir
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