0788 - Eine Falle für das MODUL
noch eine geringe Möglichkeit, uns zu bewegen. Ich schlage vor, daß wir diesen verbliebenen Antrieb dazu nutzen, andere Kollegen zu finden. Wenn es uns gelingt, zwei andere Forscher zu finden, können wir beide in unbeschädigte Schiffe umsteigen. Damit wäre ein vordringliches Problem gelöst."
Kaveers Pfiff enthielt eine gehörige Portion Spott. „Überlege", sagte er bitter. „Wir haben nicht die geringste Ahnung, wie groß diese Wolke überhaupt ist. Wir wissen weiterhin nicht, wie viele Forscher überhaupt das MODUL verlassen haben. Unser Schiff ist fast ein Wrack. Unsere Aufgabe würde also darin bestehen, in einer Wolke von unbekannter Größe ein paar noch taugliche Schiffe zu finden. Ein Raum, der sich nach Kubiklichtjahren bemißt, mit einigen Vergleichsweise winzigen Schiffen darin."
„Ich stimme dir zu", erklärte Poser niedergeschlagen. „Ich sehe nur noch eine andere Möglichkeit - zurück zum MODUL."
Kaveers gepfiffener Kommentar troff von Hohn. „Vorzüglich. Ich hoffe, du weißt, wo wir das MODUL zu suchen haben, vor allem aber hoffe ich, daß du es auch erkennst, wenn wir es erreicht haben. Wie soll man etwas suchen, von dem man nicht einmal weiß, wie es aussieht?"
Poser pfiff verärgert. „Sollen wir einfach abwarten?" fragte er zurück.
Kaveer machte eine Geste der Verneinung. „Wir werden uns in Fahrt setzen", schlug er vor. „Hoffen wir, daß wir etwas finden, was uns weiterbringt. Wenn nicht..."
Kaveers Pfiff war vielsagend.
Poser übernahm die Aufgabe, die SCHWIMMER in Bewegung zu setzen. Er tat dies mit äußerster Vorsicht. Die Gefahr war zu groß, daß die SCHWIMMER bereits beim ersten Anlaufen der Maschinen detonierte. Die beiden Forscher pfiffen erleichtert, als das Schiff langsam Fahrt aufnahm und zügig beschleunigte. Poser hütete sich, die Fahrtgeschwindigkeit zu stark ansteigen zu lassen. Unaufhörlich trommelten die mikrofeinen Staubteilchen der Wolke gegen die Schirmfelder, und mit jedem Sekundenkilometer Fahrt vergrößerte sich ihre Anzahl und damit auch die Belastung für die Schirmfelder. Poser erkannte die kritische Grenze, aber er blieb vorsichtshalber weit darunter.
Während das Schiff sich durch den Nebel der Materiewolke quälte, hockten die beiden Forscher ruhig auf der Sitzbank und warteten. Mehr konnten sie nicht tun, nur warten, in der Hoffnung, daß ihr derzeitiger Zustand bald ein Ende fand.
10.
Kaarmansch-Xes spürte, wie sich seine Stacheln aufrichteten. Die Spannung in der Zentrale war kaum mehr zu ertragen. Als sich die Ortungszentrale meldete, zuckten fast alle Hulkoos erschreckt zusammen. „Was gibt es?" fragte Kaarmansch-Xes unwirsch. „Zweierlei, Kommandant", erklärte der Offizier. „Als erstes möchten wir Ihnen das geheimnisvolle Objekt in neuer Sicht präsentieren. Wir können es endlich über Normaloptiken erfassen. Hier ist das Bild!"
Sekunden später war das Objekt auf einem großen Schirm zu erkennen. In Kaarmansch-Xes' Gesicht rührte sich kein Muskel.
Selbst ein Hulkoo-Kadett wußte jetzt, daß die Besatzung einem Irrtum zum Opfer gefallen war. Die Tatsache, daß die überlichtschnelle Ortung so gut wie keine präzisen Entfernungsangaben mehr machen konnte, hatte dazu geführt, daß die Proportionen des Körpers gewaltig übertrieben worden waren.
Was auf dem Bildschirm zu sehen war und gemächlich an dem Hulkoo-Schiff vorbeitrieb, war nichts anderes als ein Trümmerstück, das bei der Explosion von Courstebouth-Stern übriggeblieben war. Die pausenlose Reibung hatte die Oberfläche des Asteroiden erhitzt und auch dazu geführt, daß der Körper einen glühenden Schweif hinter sich herzog.
Kaarmansch-Xes blieb sehr ruhig. Langsam drehte er sich um und sah seine Offiziere an.
Auch sie blickten gleichmütig auf den großen Bildschirm. Kaarmansch-Xes atmete erleichtert auf. Offenbar hatten seine Untergebenen begriffen.
Es war für alle Beteiligten besser, wenn dieser Vorfall der Vergessenheit anheimfiel. Wenn niemand das Vorkommnis erwähnte, würde bald niemand mehr an diese peinliche Panne denken. „Die zweite Nachricht?"
„Eines der Schiffe außerhalb der Wolke hat eine Peilung machen können. Danach wird die Wolke von einem unbekannten Schiff angeflogen."
„Ein Keulenraumer?"
„Nein, Kommandant Die Meldungen sprechen von einem Raumschiff mit exakter Kugelform, das sich diesem System nähert. Das Schiff soll ziemlich groß sein, heißt es."
Kaarmansch-Xes versank in Nachdenken.
Ein neues Schiff? War
Weitere Kostenlose Bücher