0788 - Eine Falle für das MODUL
absonderlichen Wesen waren den Hulkoos in keiner Weise gewachsen. Daß Kaarmansch-Xes die Forscher dennoch gnadenlos hetzen und bekämpfen ließ, hatte einen einfachen Grund.
Wenn Kaarmansch-Xes den Beauftragten der Kaiserin von Therm gefangennahm, gleichgültig in welcher Form und Gestalt er sich präsentierte, durfte es keine Keulenschiffe mehr geben.
Kaarmansch-Xes hatte keine Angst vor dem Tod. In diesem besonderen Fall konnte er seine historische Größe nur mehren.
Anders lag der Fall, wenn eines der kleinen Schiffe den Jägern entging und im unpassendsten Augenblick aufkreuzte. Im Augenblick des Triumphes durch einen dummen Fehler zu sterben, war ungefähr so ruhmvoll, als wäre er in den nächsten „Stunden berauscht durch sein Schiff geschwankt und hätte sich bei einem Sturz das Genick gebrochen.
Diese kleinen Schiffe verfügten, obwohl sie angeblich nur Forschungszwecken dienten, über eine beeindruckende Bewaffnung. Im ungünstigsten aller denkbaren Fälle konnte ein einziges Keulenschiff mit einem gutgezielten Schuß Kaarmansch-Xes' Höhenflug ein jähes Ende bereiten.
Obendrein nahm es sich in den Nachrichten sicher sehr gut aus, wenn der Gegner durch das Eingreifen von Kaarmansch-Xes vollständig aufgerieben worden war. Worauf es ankam, war das Wort vollständig, und das wußte der Hulkoo. „Was macht eigentlich dieser merkwürdige Forscher?" fragte er ärgerlich.
Seit geraumer Zeit wartete er auf einen ersten Bericht, aber offenbar waren seine Untergebenen viel zu kampfbegeistert, um sich um solche Lappalien zu kümmern. „Ich werde sofort nachforschen, Kommandant", rief ein junger, ehrgeiziger Offizier. Er verließ die Zentrale. Als er wenig später zurückkehrte, zeigte sein Gesicht Betroffenheit. „Der Forscher ist verschwunden", stammelte er entgeistert. „Er hat sein Begleitkommando ausgeschaltet und ist jetzt nirgends zu finden!"
Kaarmansch-Xes machte eine Geste des Unwillens. Er wollte gerade den Befehl zu einer großangelegten Suche geben, obwohl er dem harmlos erscheinenden Forscher nicht zutraute, das Schiff in Gefahr zu bringen. Er kam nicht mehr dazu, diesen Befehl zu erteilen. In dem Augenblick, in dem er den Mund öffnete, wurde allgemeiner Alarm gegeben. Die Stimmen in der Ortungszentrale überschlugen sich vor Aufregung. „Feind in Sicht", gellte ein Ruf durch die Zentrale. „Wir haben den Gegner gefunden, Kommandant!"
Rücksichtslos schaltete die Ortung einen großen Bildschirm ab und schickte ein neues Bild über den Projektor. Fasziniert betrachtete Kaarmansch-Xes das Bild. Wenn die aufgeregten Ortungsoffiziere recht hatten, war der Beauftragte der Kaiserin von Therm gefunden - und er sah beeindruckend aus.
Kaarmansch-Xes erkannte vor dem milchigen Hintergrund des Materienebels einen gewaltigen Körper, der sicherlich einige Kilometer durchmaß. Der Körper war unregelmäßig geformt und näherte sich mit beträchtlicher Geschwindigkeit. Flammenzungen wirbelten von dem Objekt in den Raum; es hatte den Anschein, als setze sich der Abgesandte der Kaiserin von Therm mit allen Waffen gegen einen noch unsichtbaren Gegner zur Wehr. „CLERMAC!" stöhnte ein Offizier auf.
Das Objekt, das auf das Scheibenschiff zuraste, machte einen beängstigenden Eindruck. Zum Leidwesen der Hulkoos ließ sich das Objekt nicht sehr gut erfassen, eine Fernanalyse seiner Zusammensetzung war wegen der Streustrahlung in der Wolke nicht möglich.
Kaarmansch-Xes und seine Offiziere und Mannschaften waren darauf angewiesen zu warten. Einstweilen konnten sie nicht mehr tun, als das flammenspeiende Objekt beobachten und sich fragen, wie das Zusammentreffen ausgehen mochte.
9.
DIE OPFER Nur langsam kehrte das Bewußtsein zurück. Froul Kaveer pfiff schmerzerfüllt. Von einer Regeneration konnte keine Rede sein, der Forscher fühlte sich ausgelaugt und zerschlagen.
Irgend etwas war geschehen, während er in der Antigravwabenröhre gesteckt hatte, und nach Kaveers Gefühl zu schließen, konnte dieses Etwas keinesfalls angenehmer Art sein.
Vorsichtig schob sich Kaveer aus der Röhre. Befremdet stellte er fest, daß die Atmosphäre aus dem Schiff seines Kollegen entwichen war. Außerdem schien das künstliche Schwerefeld ausgefallen zu sein. Kaveer begann zu ahnen, daß sich eine kleine Katastrophe abgespielt hatte, während er in der Antigravwabenröhre geschwebt hatte.
Er fand Ranc Poser in verrenkter Stellung auf dem Sitzbalken liegend. Schwach bewegte Poser ein Bein, er lebte also
Weitere Kostenlose Bücher