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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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werden. Die Empfehlung mancher, die Tiere nun mit Messer und Schere durchzuschneiden, ist jedoch nicht jedermanns Sache. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, einen Eimer voll Schnecken zum nächsten Wald- und Wiesenrand zu tragen und dort auszuleeren!
    Beim Wort Nacktschnecke hatte er dabei besonders interessiert Nicole betrachtet…
    »Und wer«, stöhnte Zamorra matt, »will das wissen? Verschwinde endlich mit dem Zeug!«
    Was Sparks auch tat, worauf Nicole sich auf ihre Weise mit Zamorra beschäftigte. Auf den Zaubertrank verzichtete man; dafür, dass Sparks das überflüssige Salzpäckchen beschafft hatte, hatte er eine andere Zutat vergessen. Ohne diese wäre die Wirkung des Zaubertranks verheerend gewesen…
    ***
    Scheppernd klatschte der Twingo gegen den Absperrpfosten der Kleingartenanlage. Sparks wurde in die Gurte gepresst und betete, dass der Airbag nicht ausgelöst wurde. Einen Lidschlag darauf gab es einen Knall, und das weiße Etwas blähte sich explosionsartig vor Christopher Sparks’ Gesicht aus. Der Colonel und General in spe ächzte. Sein Kopf wurde gegen die Kopfstütze gepresst. Er tastete nach der Beretta, die ihm Hauptkommissar Meise schlussendlich doch ausgehändigt hatte, nachdem Scotland Yard die Identität Sparks’ und seiner Waffenlizenz bestätigt hatte.
    Die Luft blies nur langsam aus dem Airbag. Sparks fand die Pistole in seiner Jackentasche und hielt die Mündung gegen den weißen Ball. Ehe er abdrücken konnte, stellte er fest, dass er nur sein Brillenetui hochhielt. Fluchend ließ er das Utensil wieder in der Jacke verschwinden und bekam diesmal die echte Waffe zu fassen. Der Airbag war schon fast leer und faltete sich wie ein poröser Wasserspielball zusammen. Sparks drückte die Mündung gegen die Stofflappen und drückte ab. Er hatte Ähnliches bereits in einem Film gesehen. Nur wirkte es da wesentlich professioneller und niemand hatte ihm gesagt, wie laut eine abgefeuerte Beretta in der Fahrgastzelle eines Autos überhaupt war.
    Der Schuss dröhnte in seinen Ohren wider. Er glaubte auf dem rechten Ohr taub zu sein, hörte nur noch ein leises Fiepen. Die Kugel hatte die restliche Luft des Sicherheitsballons schlagartig entweichen lassen. Sparks drückte den Stoff nach unten, schob ihn in den Fußraum und bestaunte das fingerdicke Einschussloch im Fahrersitz des Wagens, das nur knapp seine Männlichkeit verfehlt hatte.
    »Präzisionsschuss«, kommentierte Christopher Sparks und stieg aus. Er schnappte sich die Tupperdose, die er in einem Laden um die Ecke gekauft hatte, um das Salz des aufgerissenen Paketes darin zu verstauen, und marschierte los. Im Vorbeigehen besah er sich den Schaden am Wagen. Nun ja, nicht sein Bier. Zamorra zahlte. Im Eifer des Gefechts hatte er nicht daran gedacht, dass Kommissar Meise zuvor den Pfosten entfernt hatte, ehe er mit seinem Dienst-Omega über die Gartenwege fuhr.
    Sparks orientierte sich. Er fand das Blumenbeet, das der Omega geplättet hatte, und auch Hellmanns Laube. Doch sein Interesse galt nicht dem Tatort, sondern mehr dem Kleingarten der Familie Wuttke. Er wollte die Sache mit dem Salz wieder gut machen und dem Junior einen neuen Vorrat vorbeibringen. An einer Wegeskreuzung fragte er einen Gartennachbar, wo er das Anwesen der Wuttkes antreffen könnte. Der Mann kratzte sich am Hinterkopf und guckte verstört. Anscheinend konnte er mit dem Begriff Anwesen nicht das Geringste anfangen.
    »Garten«, korrigierte Sparks. »Den Garten der Wuttkes. Muss doch irgendwo hier sein, guter Mann.«
    Der Angesprochene wies ihm den Weg. Von der Kreuzung aus rechts, etwa zwanzig Meter geradeaus, dann auf der linken Seite. Als der Colonel vor dem Gartentor stand, fand er, dass Anwesen angesichts der Größe der umliegenden Gärten doch nicht so übertrieben gewesen war. Die Parzelle schien die größte in der gesamten Schrebergartenanlage zu sein. Und sie war verschlossen.
    Sparks seufzte und fischte das Mobiltelefon aus der Jackentasche. Als er sich stattdessen das-Brillenetui ans Ohr hielt, überkam ihm erstmals der Gedanke, dass er vielleicht senil werden könnte. Doch er tat die Vorstellung als lächerlich ab und schob sie auf die innere Anspannung und Vorfreude auf seine anstehende Beförderung zum General.
    Oder Ritter!, fügte er in Gedanken hinzu.
    Das Mobiltelefon lag endlich in seiner Hand. Er wählte die Nummer des Mercure-Hotels und ließ sich mit der Suite von Nicole und Zamorra verbinden. Es dauerte ein Weilchen ehe abgehoben wurde und eine

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