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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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Grund dafür ist offenbar medizinisch. Etwas muss sie geschockt haben.«
    Sie kehrten wieder auf den Gang zurück. Dort atmete Meise auf; länger hätte er den Stationsarzt nicht aufhalten können, nach dem Rechten zu sehen und festzustellen, dass die Besucher entgegen seiner Anweisung zu mehreren zu den Patienten vorgestoßen waren.
    »Haben Sie bei den beiden eine Blutuntersuchung vorgenommen?«, fragte Zamorra.
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Weil ich das Resultat gern sehen würde. Außerdem sollten Sie, falls noch nicht geschehen, beiden Patienten den Magen auspumpen und dafür sorgen, dass der Darm entleert wird.«
    »Was ist denn das für eine Therapie?«, ächzte Dr. Fliegen-Airport entgeistert. »Fehlt nur noch, dass Sie eine Blutwäsche verlangen.«
    »Gute Idee«, sagte Zamorra.
    »Was sind Sie denn für eine Type? Tierarzt?«
    »Sie können sich gern zu einer Behandlung bei mir vormerken lassen«, sagte Zamorra spöttisch.
    »Sehen Sie nicht, dass Sie den berühmten Professor Zamorra vor sich haben, Mann?«, ereiferte Sparks sich künstlich.
    Die Fliegenlandebahn auf Beinen war nicht sicher, ob er jetzt auf den Arm genommen wurde oder nicht. Vorsichtshalber entschied er sich dafür.
    »Raus hier«, kommandierte er. »Aber schnell!«
    »Wir sind schon fast weg«, sagte Meise. Dabei deutete er auf Zamorra. »Ein guter Tipp von der Polizei, deinem Freund und Helfer, Herr Doktor: Sie sollten tatsächlich tun, was Professor Zamorra vorschlägt. Selbst wenn es nicht hilft, kann es wenigstens nicht schaden.« Er bemühte sich um eine hochdeutsche Ausformulierung seiner Worte, um seriöser zu klingen, als wenn er Dortmunder Ruhrpott-Slang gesprochen hätte.
    Draußen vor dem Krankenhaus setzte er sich wieder ans Lenkrad des Dienstwagens. »Na, sind Sie jetzt schlauer?«
    Zamorra nickte müde. »Auf jeden Fall«, murmelte er undeutlich. Die Erschöpfung ließ ihm fast schon die Augen zufallen.
    Hauptkommissar Meise fuhr sie zum Hotel, nicht ohne vorher noch einen Krankentransportwagen mit der Stoßstange zu streifen. Um ausufemden Diskussionen aus dem Weg zu gehen, pflanzte er die Blaulichtkuppel aufs Wagendach, schaltete die Sirene ein und jagte mit durchdrehenden Rädern auf die Straße hinaus.
    ***
    Zamorra ließ sich rücklings auf das breite Bett fallen. Nicole hatte das Zimmer bereits vor ihrer Abreise aus Frankreich via Internet gebucht und wünschte sich, sie hätte das in Sachen Leihwagen auch gleich getan. Das Letzte, was sie bisher von dem Twingo gesehen hatte, war Sparks am Lenkrad. Aber es war wohl sinnlos, Zamorra hier und jetzt einen Vorwurf zu machen, dass er den Wagen dem königlichen Geisterjäger zur Verfügung gestellt hatte. Auch wenn Sparks offenbar vergessen hatte, dass auf dem Kontinent auf der rechten Straßenseite gefahren wurde…
    Aber Zamorra war nicht mehr so richtig aufnahmefähig. Richtig einschlafen konnte er allerdings auch noch nicht.
    »Dafür kann ich sorgen«, lachte Nicole ihn an. »Wenn wir miteinander fertig sind, schläfst du garantiert ein.«
    Sie mixte einen Cocktail aus den flüssigen Ingredienzien, die sie im kleinen, gut bestückten Zimmerkühlschränkchen fand. Derweil ließ Zamorra seinen Blick rundum schweifen. Was Nicole da im Internet gebucht hatte, war fast eine Suite. TV und Telefon gehörten ja schon seit vielen Jahren zur Standardausstattung jeder Herberge, die etwas auf sich hielt. Hier gab es auch noch Spielkonsole und Internet-Anschluss. Das Mercure Grand Hotel lag in der Lindemannstraße an der dicht befahrenen Bl, die Dortmund quer von Ost nach West teilte. Trotz des zur Stunde noch regen Betriebs war vom Verkehrslärm nicht das Geringste zu hören.
    Schalldichte Fenster.
    Zamorra wagte nicht zu fragen, was das Dreißig-Quadratmeter-Zimmer kostete. Er wagte auch nicht zu fragen, was die Unterbringung des Colonels kosten würde, für den ein zusätzliches Zimmer zu buchen kein Problem gewesen war. Zumindest nicht in dieser gehobenen Kategorie; Zamorra schätzte den Zimmerpreis auf rund vier- bis fünfhundert Euro.
    Und das alles aus seiner Kasse.
    Wenigstens brauchte er nicht in bar zu bezahlen. Durch die Kaution für Sparks und diverse andere Kleinigkeiten waren die Barvorräte schon genügend zusammengeschrumpft. Nun gut, da gab es für Nicole eben ein paar Klamotten weniger.
    Sie reichte ihm das Glas mit dem selbstgemixten Getränk. »Eigentlich müsstest du deinen ›Zaubertrank‹ bekommen«, überlegte sie, aber dafür fehlten die

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