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0789 - Amoklauf der Werschnecke

0789 - Amoklauf der Werschnecke

Titel: 0789 - Amoklauf der Werschnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Martin Kay
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entsprechenden Zutaten. Dieser Trank aktivierte noch einmal die psychischen und physischen Kräfte, worauf dann aber später der totale Zusammenbruch folgte; annähernd vierundzwanzig Stunden Schlaf und ausgiebige Mahlzeiten erwiesen sich dann als erforderlich, um wieder auf die Beine zu kommen. Aber so musste Zamorra eben mit nur einem Teil seiner Kräfte zurechtkommen, wenn er wieder erwachte.
    Während er an Nicoles Spezialgemisch nippte und den ganz eigenen Geschmack genoss, genoss Nicole es, ihn auszuziehen. Dann kam sie selbst an die Reihe, warf mit ihren Kleidungsstücken im Zimmer herum und das letzte Colonel Sparks an den Kopf.
    »Ups, ist das aber eine stürmische Begrüßung«, sagte Sparks und betrachtete den Tangaslip mit deutlichem Interesse.
    »Gib das sofort her, Christopher!«, fauchte Nicole, pflückte ihm das textile Minimum aus der Hand und schlüpfte hinein, während Zamorra sich damit begnügte, die Bettdecke über sich zu zurren.
    »Ich dachte, du hättest die Tür verriegelt, Nici«, ächzte er vorwurfsvoll.
    »Habe ich auch!«, verteidigte sich seine Lebensgefährtin.
    »Im Geheimdienst Ihrer Majestät lernt man auch Kartenschlösser trotz Sicherheitsverriegelung zu knacken«, machte Sparks augenzwinkernd klar, der eine Plastiktüte mit dem Aufdruck einer großen Einzelhandelskette bei sich trug.
    »Geheimdienst?«, stöhnte Zamorra. »Ich dachte, du arbeitest gegen… äh, pardon, bei Scotland-Yard.«
    Sparks stutzte. Dann nickte er. »Diese Taktik dient der Irritierung.«
    »Was ist das?«, fragte Nicole und deutete auf die Plastiktüte.
    Sparks kippte den Inhalt der Tüte auf den Tisch. Weil er dabei sein Augenmerk mehr den Abmessungen von Nicoles textilfreier Oberweite widmete als den Abmessungen des Tisches, fiel eine Packung Salz daneben, platzte auf und verteilte ihren Inhalt zwischen den Beinen des Tisches und der Französin, wobei letztere wesentlich attraktiver aussahen.
    »Bist du wahnsinnig?«, schrie Nicole auf und ging halbwegs in Deckung. »Mach das weg da, sofort!«
    »Das kann das Personal tun.« Stirnrunzelnd betrachtete Sparks das dekorativ verteilte Salz. Dann atmete er tief durch und machte eine umfassende Armbewegung über die auf dem Tisch zum Liegen gekommenen Gewürze. Er konnte gerade noch verhindern, dabei die Hälfte des Zeugs ebenfalls zu Boden zu wischen.
    »Damit du wieder auf die Beine kommst, Zamorra«, sagte er augenzwinkernd. »Ich kenne doch die Rezeptur eures Zaubertranks. Also habe ich schon mal die Zutaten besorgt. Jetzt braucht ihr nur noch heißes Wasser.«
    »Und was soll das Salz?«, fragte Nicole unwirsch. »Das gehört nicht zu den Zutaten, sondern schnellstens hier weggeräumt.«
    »Jaja«, murmelte der blonde Geisterjäger. Er zog sein Brillenetui aus der Tasche, klappte es auf und wollte mit der Handkante einen Teil des Salzes hineinkehren. Im letzten Moment merkte er, was er da tat, schloss das Etui und steckte es wieder ein. Dann schaufelte er das Salz, soweit er es zusammengekratzt bekam, in die Plastiktüte und steckte die zur Brille in die Tasche.
    Der bringt’s fertig, das Salz auf die Augen zu drücken anstelle der Brille, befürchtete Zamorra insgeheim.
    »Das hat eine ganz andere Bedeutung«, sagte Sparks. »Als ihr in der Schrebergartenhütte wart, habe ich doch diesen Flegel Wuttke nach draußen begleitet. Da hat er sich über Schnecken beschwert, die ihm seinen Garten ruinieren, und auf den Jungen geschimpft, weil der wohl seiner Mutter das Salz geklaut hat. Um ihn nun von weiteren Diebstählen abzuhalten, will ich ihnj sein eigenes Salz schenken. Ist doch nett, nicht wahr?«
    »Und wozu soll das gut sein?«, fragte Nicole, der es immer noch nicht einfiel, sich wieder anzukleiden. Es war wichtiger, fand sie, Sparks unter Aufsicht zu halten.
    »Bevor ich zum Einkäufen fuhr, habe ich die hoteleigene Anlage benutzt und im Internet recherchiert, was man gegen Schrebergarten zerstörende Schnecken tun kann.«
    »Und?«
    Die Recherche zur Vernichtung der gemeinen Nacktschnecke ergab folgende Resultate: Der Schneckenfang ist meist sehr grausam. Die Methoden sind vielfältig: - Das Bestreuen mit Salz, bei dem sich die Tiere qualvoll auflösen; - Das Überbrühen mit kochendem Wasser; - Bierfallen, in denen die Tiere ertrinken; - Das Fallenstellen mit Ködern, z. B. ausgehöhlte Pampelmusen, umgestülpte Salatblätter, große Gemüseblätter, unter denen sich die Tiere am Tag verkriechen. Anschließend müssen die Tiere nun ›beseitigt‹

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