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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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künstlichen Arme entgegen, und ihre biologischen Gehirnsektoren veranlaßten sie zu ängstlichen Schreien.
    Da sie selbst die Verzögerungseffekte auch voll hatten nehmen müssen, wußten sie, was ich ausgestanden hatte. Nichts war mir jedoch in diesem Augenblick peinlicher als ihre Fürsorge.
    „Nein", brüllte ich verzweifelt. „Ich bin vollkommen in Ordnung."
    „Wir haben deine Klagen gehört", erwiderte Scim-Geierkopf mit schriller Stimme.
    „Ich habe doch nur versucht, einen Scherz zu machen", schwindelte ich, wobei ich allzu deutlich spürte, wie unglaubwürdig ich war.
    „Seht euch Galtotos an", dröhnte Icho Tolot mit einer Stimmgewalt, die die letzten noch heilen Abdeckungsscheiben der Instrumente vor Mentro Kosum zersplittern ließ. „Jetzt werden ihm seine Freunde endgültig einen neuen Körper anziehen."
    Mir lief es kalt über den Rücken bei diesen Worten. Allzu oft hatte ich die Befürchtung schon gehabt, daß die Posbis mich mit einem Robotkörper versehen würden, der allen Belastungen spielend gewachsen war. Wenn der Haluter „anziehen" gesagt hatte, so meinte er vermutlich, daß man mir nur mein Gehirn lassen würde.
    Ich richtete mich auf.
    „Tolotos", sagte ich drohend. „Vergessen Sie nicht, welch väterlich fürsorgliche Gefühle ich für Sie empfinde. Wenn Sie mich beleidigen, könnte das dazu führen, daß ich Ihnen meine Hilfe verweigere, wenn Sie sie demnächst einmal benötigen sollten."
    Der Haluter lachte so laut, daß ich mich fühlte, als sei ich dem Trompetengetöse eines Merkosh ausgesetzt. Meine Posbi-Freunde schrien wild durcheinander. Ich hörte, daß sie die Befürchtung äußerten, ich habe den Verstand verloren.
    Verdenken konnte ich es ihnen nicht. Mir kam es auch schon fast so vor.
    Ich wandte mich dem Ausgang zu. In diesem Moment kippte Ras Tschubai um und stürzte zu Boden.
     
    *
     
    Schwerer Ras Tschubai: Ras Tschubai streckte instinktiv die Arme aus, um sich abzufangen, aber damit erreichte er überhaupt nichts. Er fiel seitlich in die Tiefe, und die Platte, auf der er saß, schien unter ihm wegzurutschen.
    Unwillkürlich blickte der Mutant nach unten.
    Er stellte fest, daß er auf der Spitze eines biegsamen Mastes saß, der etwa vierzig Meter hoch war und im Winde hin und her schwankte. Doch nur wenige Sekunden hatte er den Eindruck, daß er wirklich er selbst war. Dann sah er seine Beine und seine Hände. Sie waren mit einem dichten, roten Pelz bedeckt.
    Doch nicht nur das beunruhigte ihn. Er stellte darüber hinaus fest, daß er sich mitten in einer Arena befand. Tief unter ihm kämpften malerisch gekleidete Gestalten mit Messern und Energiewaffen gegeneinander.
    Auf den Tribünen saßen humanoide Gestalten, die allesamt von der SOL zu stammen schienen.
    Ras Tschubai zwang sich zur Ruhe. Er war durch tausend Gefahren gegangen. So leicht war er nicht zu erschüttern.
    Zunächst einmal horchte er in sich hinein. Er glaubte nicht daran, daß er so ohne weiteres in einen anderen Körper hineinspringen und dann in diesem leben konnte. Er suchte nach Spuren einer parapsychischen Beeinflussung, konnte jedoch keine finden.
    Er schien tatsächlich von einer Sekunde zur anderen mit seiner vollen Persönlichkeit an einen anderen Ort in ein anderes Wesen gesprungen zu sein.
    Auch in eine andere Zeit?
    Der primitive Sitz auf der Stange schwankte zur anderen Seite.
    Ras stemmte sich der Bewegung nicht entgegen, sondern verstärkte sie noch so sehr, daß die Stange sich beängstigend bog. Trotz seiner fast abstrakt zu nennenden Situation stellte sich bei ihm ein gewissen Wohlbefinden ein. Er wähnte sich nicht in Gefahr.
    Bis er an der Stange entlang nach unten blickte und die mit Reißdornen bewehrte Schlange entdeckte, die eine Körperlänge von etwa zwölf Metern aufwies. Sie schlängelte sich unglaublich schnell empor.
    Ras tastete die Hüften seines neuen Körpers ab, konnte aber keine Waffen finden. Deshalb zog er es vor, sich durch eine Teleportation in Sicherheit zu bringen, als die Schlange ihn fast erreicht hatte.
    Er rematerialisierte mitten in der Arena. Ein mit Metallplatten und Ketten behängtes, vierarmiges Wesen raste auf ihn zu und bedrohte ihn mit Kurzschwertern.
    Ras Tschubai teleportierte erneut.
    Danach fand er sich in der Zentrale der SEIDENRAUPE auf dem Boden liegend wieder. In ihm klang eine lobende Stimme auf, die er nicht klar verstand. Immerhin erfaßte er, daß sie ihn als schwere Figur einstufte.
    „Was ist denn los?" fragte Galto „Posbi"

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