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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meine Fragen über einen bestimmten Bereich hinausgingen, antworteten die beiden, die sich Poser und Kaveer nannten, sie wüßten nicht, was ich meine.
    Ich war überzeugt davon, daß sie die Wahrheit sagten.
    „Wo ist euer Raumschiff?" fragte ich. „Wir müssen uns zurückziehen, denn unsere Sauerstoffvorräte werden bald zu Ende sein."
    Poser und Kaveer begriffen immerhin, daß Icho Tolot und ich von Sauerstoff abhängig waren. Sie selbst schienen sich in dieser Hinsicht überhaupt keine Sorgen zu machen.
    „Wir haben es unter Felsen versteckt", erklärte Poser.
    „Wo?" fragte ich.
    Die beiden Forscher schwiegen. Ich ließ sie in Ruhe, weil ich wollte, daß sie uns das Schiff freiwillig und nicht unter Druck anboten. Einige Minuten vergingen. Ich glaubte bereits, daß wir gescheitert waren, als Kaveer sagte: „Wir werden euch führen."
    Damit drehte er sich herum und kroch über die Felsen davon. In der Dunkelheit war er nur schwer auszumachen. Hin und wieder blitzte jedoch etwas an ihm auf, so daß Icho und ich ihn nicht aus den Augen verloren. Ranc Poser folgte ihm, und meine beiden Posbis gaben mir immer wieder Hinweise, so daß wir keine Mühe hatten, zusammenzubleiben.
    Der Marsch über die Felsenlandschaft war anstrengend und mühsam für mich. Die beiden Forscher und Icho Tolot hatten offenbar ausreichende Kraftreserven. Ich jedoch nicht. Ich verzichtete darauf, den Antigrav meines Schutzanzugs zu benutzen, weil ich Energie sparen wollte. Was hätte ich schon davon gehabt, wenn ich einigermaßen bequem bis in die Nähe des keulenförmigen Schiffes der beiden Forscher gekommen und dann an meinen erschöpften Batterien gescheitert wäre?
    Hin und wieder stützte ich mich auf Scim-Geierkopf oder Insekten-Sue, wenn es gar zu schwer für mich wurde.
    Ich spürte die Schmerzen in meinen Muskeln. Mein Übergewicht machte sich unangenehm bemerkbar, und ich grübelte darüber nach, was ich tun konnte, mein Gewicht zu reduzieren. Mit Hungern allein war es nicht getan. Meine Posbi-Freunde und die Matten-Willys würden sofort feststellen, daß ich abnahm. Das würde sie fraglos dazu verleiten, mich mit Nahrungsmitteln aller Art zu versorgen. Wie ich sie kannte, würden sie bis an den Rand der Zwangsernährung gehen, nur um mir wieder einige Kilogramm Speck auf die Rippen zu zaubern.
    Es gab nur eine Methode. Ich mußte sie ganz langsam daran gewöhnen, daß ich schlanker wurde. Vielleicht ließen sie sich dann täuschen.
    Ich lächelte gequält.
    Was sollten diese Gedanken? Ich konnte froh sein, wenn ich die nächsten Stunden überlebte. Danach würde ich vielleicht alle Sorgen um meine Linie für alle Zeiten los sein.
    „Was stöhnen Sie, Galto?" fragte Icho Tolot.
    „Habe ich gestöhnt?" Ich räusperte mich verlegen. „Es ist nichts. Bei mir ist alles in Ordnung."
    Ich blieb stehen und schnappte mühsam nach Luft. Mein Herz schlug wie wild in der Brust. Ich war versucht, um eine Pause zu bitten.
    „Da in der nächsten Schlucht ist die SCHWIMMER", erklärte Kaveer. „Es ist nicht mehr weit."
    Er zeigte auf eine Felsformation, die eine schwarz gezackte Linie gegen den schwachgrauen Himmel bildete. Ich blinzelte. Ich hatte das Gefühl, daß die Sehkraft meiner Augen nachließ.
    Offensichtlich hatte ich sie in der Dunkelheit überanstrengt.
    „Das kleine Stück schaffen Sie auch noch, Galto", sagte der Haluter. „Wieso denn?" gab ich gewollt heiter zurück. „Ich bin absolut frisch. Um mich braucht sich niemand zu sorgen."
    Ich spürte, daß der Boden unter meinen Füßen erzitterte. Im ersten Moment glaubte ich, der Planetoid sei mit einem anderen großen Körper zusammengeprallt, doch dann zuckte vor uns ein grellweißer Blitz auf. Stichflammen schössen aus der Schlucht heraus, in der das Schiff der beiden Forscher verborgen lag. Und im Widerschein des Feuers sah ich Steine und Trümmerstücke in die Höhe wirbeln. Wir warfen uns instinktiv hinter eine Klippe in Deckung. Wir konnten nichts hören und nach einigen Sekunden auch nichts mehr sehen. Es wurde dunkler als zuvor.
    Wir preßten uns gegen den Boden und warteten ab. Die Trümmerstücke mußten wieder auf den Planetoiden herabstürzen. Wir konnten nur hoffen und beten, nicht davon getroffen zu werden.
    Nach einigen Sekunden prallten die ersten Steine und Wrackteile auf.
    Wir hörten und sahen nichts. Wir spürten den Aufschlag nur durch das Zittern und Beben des Felsbodens unter uns.
    Scim-Geierkopf erkannte die Gefahr. Er kroch über mich, um mich

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