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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es steuern mochte, hatte nicht schnell genug reagiert. Die SEIDENRAUPE schoß mit erheblicher Beschleunigung in den Raum hinaus. Zwei sonnenhelle Energiestrahlen zuckten an dem Schiff vorbei und schlugen auf dem Planetoiden auf.
    Der Emotionaut beschleunigte weiter.
    „Feuer", befahl er.
    Der Waffenleitoffizier löste die Energiestrahler der SEIDENRAUPE aus, und jetzt flammten die Energieschirme der schwarzen Scheibe auf. Sie brachen jedoch nicht zusammen.
    Auch als der Offizier eine Salve von Raumraketen abfeuerte, hielt der Defensivschirm.
    Die SEIDENRAUPE gewann einen beträchtlichen Vorsprung.
    Die verantwortlichen Offiziere des Gegners wurden durch die hohe Beschleunigung überrascht. Sie nahmen erst die Verfolgung auf, als die SEIDENRAUPE bereits etwa zehntausend Kilometer entfernt war.
    „Was haben Sie vor?" fragte einer der Offiziere.
    „Wir müssen die Materiewolke wieder verlassen", antwortete Ras Tschubai anstelle von Mentro Kosum. „Allein sind wir hier auf verlorenem Posten."
    Eine Alarmpfeife heulte auf. Vor dem Emotionauten flammten einige Kontrolleuchten auf. Sie zeigten an, daß maßgebliche Teile der positronischen Einrichtung ausgefallen waren.
    Für alle an Bord wurde deutlich spürbar, wie sehr das Schiff gelitten hatte. Die Andruckneutralisatoren funktionierten nicht mehr richtig. Immer- wieder kamen starke Erschütterungen durch, immer häufiger ächzten die Männer und Frauen unter der Last von Beschleunigungseffekten.
    Von Minute zu Minute wurde es für Mentro Kosum schwerer, den Raumer zu lenken, da immer mehr Instrumente ausfielen.
    Die positronischen Einrichtungen der SEIDENRAUPE gaben ihren Geist auf. Schließlich blieb dem Emotionauten nur noch eine Orientierungsmöglichkeit. Der noch zu vierzig Prozent funktionsfähige Hauptcomputer wertete laufend die Ergebnisse aus, die von Materiesensoren eingingen. Anhand der abnehmenden Dichte der Materiewolke tastete sich Kosum zum Außenrand der Wolke durch.
    Ras Tschubai stellte fest, daß der scheibenförmige Raumer ihnen folgte und beängstigend schnell aufholte. Der Kommandant dieses Schiffes hatte offenbar keine oder doch geringere Schwierigkeiten, unter den gegebenen hyperphysikalischen Bedingungen zu fliegen.
    „Wir steigen aus", entschied Mentro Kosum. „Wer nicht unbedingt in der Zentrale benötigt wird, zieht sich in die Beiboote zurück."
    Ras Tschubai blickte den Forscher an. Taul Daloor hatte sich völlig ruhig verhalten und sich kaum bewegt.
    Ras war davon überzeugt, daß der Forscher alles genau verfolgt hatte, was in der Zentrale geschehen war. Und er glaubte auch daran, daß er die richtigen Schlüsse daraus gezogen hatte.
    Während einige Offiziere und Merkosh die Zentrale schweigend verließen, wandte sich der Teleporter an den Forscher, dessen sieben farnkrautähnliche Sinnesorgane plötzlich in Bewegung gerieten. Ras wußte, daß dieses seltsame Wesen ihn sehen, hören und riechen konnte. Und er glaubte, daß er ihn auch verstehen konnte.
    „Wir sind ebenso wie du Beauftragte der Kaiserin von Therm", erklärte er. „Unsere Aufgabe ist es, das MODUL zu finden.
    Die kosmischen Koordinaten seines Standorts haben wir von der Kaiserin von Therm erhalten."
    Der Forscher antwortete nicht. Die drei senkrecht verlaufenden Sprechschlitze an seinem kissenförmigen Körper bewegten sich nicht. Doch trat eine deutlich erkennbare Beruhigung in der Bewegung der Sinnesorgane ein.
    „Wir müssen das Raumschiff mit kleineren Einheiten verlassen", fuhr Ras fort. „Bitte, begleiten Sie mich."
    Da der Forscher noch immer nichts sagte, ging der Teleporter einfach zum Hauptschott. Als er sich umblickte, bemerkte er, daß Taul Daloor ihm folgte. Er blieb stehen und fragte nach dem Namen. Und dieses Mal antwortete der Forscher.
    „Danke", sagte der Teleporter. „Ich bin Ras Tschubai. Ich freue mich, daß die Mißverständnisse zwischen uns ausgeräumt sind."
    Er wußte nicht, ob sie das wirklich waren, aber er hielt es für gut, Taul Daloor gegenüber so zu tun, als wären sie es. Der Forscher folgte ihm nun durch das Schiff bis zu einem Beiboot, in dem sich bereits vier Männer und zwei Frauen von der Besatzung aufhielten.
    Ras schickte drei der Männer zu einem anderen Beiboot, half Taul Daloor in die enge Kabine und übernahm dann selbst das Steuer. Er schaltete die Kommunikationsgeräte ein und nahm Verbindung mit der Hauptleitzentrale auf.
    Das schweißüberströmte Gesicht Mentro Kosums erschien auf dem Bildschirm.
    „Endlich",

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