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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für ein Wesen, das ein Geschöpf wie den Haluter zu einem hilflosen Sklaven machen konnte?
    Gelächter brandete in mir auf. Mir lief es kalt über den Rücken.
    Vergeblich versuchte ich, an dem Haluter vorbeizukommen. Er füllte fast den ganzen Gang aus. Ich hämmerte mit meinen Fäusten gegen seinen Leib.
    Ich hatte das Gefühl, gegen stahlharten Fels zu schlagen. Hatte Icho seine atomare und molekulare Struktur geändert? Hatte er sich mit Hufe seines besonderen Metabolismus zu Stein verwandelt?
    Dann war ich verloren, denn dann hatte ich keine Möglichkeit mehr, ins Freie zu kommen.
    Erneut dröhnte das Gelächter des Fremden in mir.
    „Ich bin das GRAVIHOLL", rief eine Stimme, die ein unangenehmes Gefühl der Kälte in mir erzeugte. „Ich habe mich soeben endgültig entschlossen, erst die SZ-1 und später die SOL zu übernehmen. Ich werde gegen die Kaiserin von Therm antreten und sie zu einem Spiel herausfordern. Meine Spielfiguren befinden sich an Bord der SOL. Sie bieten mir mehr Möglichkeiten, als ich mir je erträumt habe."
    „Du wirst die SOL nicht erobern", entgegnete ich wütend.
    Tränen stiegen mir in die Augen. „Du magst mächtig sein, aber gegen einen Rhodan kommst du nicht an. Es wird nicht zu einem Spiel kommen."
    „Das Spiel läuft bereits", eröffnete das GRAVIHOLL mir. „Die SZ-1 ist auf dem Weg hierher. Ich habe sie erfaßt. Gleich wird Icho Tolot sich über Funk melden und das Schiff nahe an diesen Planetoiden heranführen. Die SZ-1 wird mir allein durch ihre Anwesenheit die Energie liefern, die ich für meinen Sprung benötige."
    Ohne daß weitere Erklärungen folgten, wußte ich, was gemeint war. Ein Teil des Wissens aus dem GRAVIHOLL floß zu mir über, als ob ich ein Telepath sei! Ich erfuhr, daß das GRAVIHOLL ein Energiewesen war, das praktisch nicht mehr als ein Gravitationsfeld darstellte. Das GRAVIHOLL war also dafür verantwortlich, daß auf dem Planetoiden eine Schwerkraft von fast 1 gvorhanden war. Wenn dieses Wesen nicht in dem Planetoiden existiert hätte, dann hätte es auf diesem nur eine äußerst geringe Gravitation gegeben.
    Ich erfaßte weiterhin, daß das GRAVIHOLL plante, sich mit einem Teil der Masse des Planetoiden mitten in die SZ-1 zu teleportieren.
    „Du wirst das Raumschiff völlig zerstören, wenn du mitten in ihm materialisierst", rief ich entsetzt. „Was du planst, ist unmöglich."
    Das GRAVIHOLL lachte nur.
    Vergeblich bemühte ich mich, ihm klarzumachen, daß sein Plan zwar realisierbar, aber nutzlos war. Wenn es tatsächlich mit einem Teil der Masse in der SZ-1 materialisierte, dann wurde das Schiff schlagartig zum bewegungsunfähigen Wrack.
    Ich glaubte zu erkennen, welchen Plan das GRAVIHOLL verfolgte.
    „Die anderen Schiffsteile der SOL werden nicht kommen, und dich und die SZ-1 abholen", brüllte ich in dem vergeblichen Bemühen, das Energiewesen von seinem gefährlichen Vorhaben abzuhalten. „Rhodan wird früh genug erkennen, was gespielt wird."
    „Das macht den Reiz des Spieles aus", erwiderte das GRAVIHOLL amüsiert. „Wenn nicht das Risiko bestünde, daß ich auch verlieren kann, würde ich nicht spielen. Aber ich werde nicht verlieren. Nicht gegen Rhodan. Vielleicht gegen eine Superintelligenz wie die Kaiserin von Therm, aber nicht gegen Rhodan."
    „Du bist größenwahnsinnig", sagte ich stöhnend. „Was bist du denn schon? Ein Primitivwesen, das bisher mit nicht sonderlich hochstehenden Intelligenzen gespielt hat."
    „Wenn du meinst, daß ich nicht gegen Rhodan gewinnen kann, brauchst du dich nicht aufzuregen", entgegnete das Energiewesen.
    Es hatte recht. Ich war eben doch nicht davon überzeugt, daß es gegen Rhodan keine Chance hatte. Im Gegenteil.
    Ich hatte eine höllische Angst davor, daß es ihm gelingen würde, Rhodan ebenfalls zu überrumpeln. Aber nicht nur das. Ich wußte, daß es Tausende von Toten geben würde, wenn das GRAVIHOLL mit einem Teil der Planetoidenmasse in der SZ-1 materialisieren würde.
    Dazu durfte es nicht kommen.
    „Geh nach draußen", befahl das Energiewesen mir. „Du wirst die SZ-1 über Funk rufen."
    „Ich gehe nach draußen", antwortete ich gehorsam. „Ich werde deine Befehle ausführen."
    Icho Tolot drehte sich um und marschierte durch den Gang zurück bis ins Freie. Ich folgte ihm. Dabei wurde mir bewußt, daß das Energiewesen mit mir gespielt hatte, wie mit einem leblosen Spielzeug. Es hatte mit mir getan, was es wollte. Es hatte mir Informationen zukommen lassen, so daß ich wußte, was ich

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