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0789 - Der Spieler und die Fremden

Titel: 0789 - Der Spieler und die Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kannten wir. Dies konnte demnach nur jemand aus einem der schwarzen Scheibenraumer sein.
    Ich ging immer schneller. Irgend etwas in mir sagte, daß ich zu spät kommen würde. Ich wußte nicht warum, und ich rannte schließlich, weil ich hoffte, doch noch rechtzeitig bei dem Fremden zu sein.
    Als ich noch etwa fünf Meter von ihm entfernt war, glühte er wie eine Lampe. Ich konnte nichts durch die Sichtscheibe seines Raumanzugs erkennen, denn das Leuchten und Flimmern hüllte ihn völlig ein. Icho Tolot erschien neben mir. Ratlos standen wir vor dem Fremden. Wir wußten nicht, was wir tun konnten.
    Plötzlich erhob sich die leuchtende Gestalt, trat einen Schritt auf uns zu, stürzte dann zu Boden und schmolz in sich zusammen.
    Ich mußte an eine Flamme denken, die abgedreht wird und schließlich ganz verschwindet. Vor uns blieb nichts als ein bißchen Asche.
    Beunruhigt blickten Icho und ich uns an.
    Auf seinem Arm blitzte es an einigen Punkten auf, und ich entdeckte an meinen Fingerspitzen einige winzige Blitze.
    Hatte es bei dem Fremden auch so begonnen? Wurden wir jetzt von dem Unheimlichen erfaßt?
    Ich spürte, daß wir nicht allein waren. Ich erinnerte mich an meine seltsamen Traumerlebnisse. Welche Bedeutung hatten sie gehabt? Es mußte ein lebendes Wesen auf diesem Planetoiden geben, .das sich mit uns beschäftigte, uns gegeneinander ausspielte und uns lenkte, wie es ihm gefiel.
    Icho Tolot drehte sich langsam um sich selbst. Der Kegel des auftreffenden Lichtstrahls aus seinem Helmscheinwerfer wanderte über die Felsen, die teilweise mit Pflanzenresten bedeckt waren. Unwillkürlich verfolgte ich das Licht, obwohl ich nicht hoffte, irgend etwas zu finden, was uns weiterhelfen oder uns Antworten auf unsere Fragen geben würde.
    Icho Tolot blieb regungslos stehen, als der Lichtkegel auf eine ovale Öffnung im Fels fiel. Der Rand dieses Loches war glatt und scharf. Ich trat vorsichtig an ihn heran und ließ meine Hände über die Kanten hinweggleiten.
    „Sie sind künstlich bearbeitet", stellte ich fest. „Gehen wir hinein?"
    „Warum nicht?" fragte der Haluter.
    „Bleib hier draußen", forderte Scim-Geierkopf hysterisch.
    „Vielleicht ist es da drinnen gemütlich warm? Vielleicht finden wir Sauerstoffvorräte", entgegnete ich.
    Scim-Geierkopf griff nach meinem Gürtel und hielt mich fest.
    Doch Sekunden später schlug ein Meteorit etwa zehn Meter von uns entfernt auf die Felsen. Die Splitter streiften meinen Helm und zertrümmerten eine der Antennen von Seim. Das genügte.
    Der Posbi gab mich frei. Ich betrat einen Gang, der etwa vier Meter hoch war, und der schräg in die Tiefe führte. Die Wände waren glatt und eben, als wären sie aus dem Fels herausgeschliffen worden. Als ich etwa zehn Meter weit gegangen war, spürte ich Widerstand. Er war in mir.
    Ich hatte das Gefühl, auf etwas Fremdes gestoßen zu sein, das mich zurückdrängen wollte. Ich drehte mich um und stellte fest, daß auch Icho Tolot unschlüssig stehengeblieben war.
    Ich wähnte mich wieder in einem großen Raum, der durch Schleier in kleinere Sektoren aufgeteilt wurde. Doch konnte ich ihn nicht klar und deutlich sehen wie zuvor, sondern das Bild dieses Raumes war selbst wie ein Schleier, der vor Icho Tolot schwebte.
    „Die SZ-1 ist ein Kugelelement der SOL", sagte ich laut. „Sie wird wahrscheinlich kommen und uns abholen. Sie verfügt über sechzig Transformkanonen mit einer Abstrahlungskapazität von 6000 Gigatonnen TNT pro Geschütz."
    „Das Geheimnis der neuen Transformkanonen liegt im Rematerialisator", erklärte Icho Tolot mit dröhnender Stimme. „Es ist klar, daß ein feindliches Raumschiff bestimmt keinen Empfangstransmitter einschaltet, damit die Transformbomben der SOL auch sicher am Ziel ankommen. Also muß die Wiederverstofflichung am Ziel ohne jedes Empfangsgerät erfolgen."
    „Das geschieht durch den Rematerialisator", ergänzte ich. „Er ist in jeder Bombe separat eingebaut. Nur dadurch kann sie aus der entstofflichten Phase in die natürliche Form zurückfinden und überhaupt explodieren. Bei einer Leistung von sechstausend Gigatonnen sind die Kanonen..."
    Ich hielt bestürzt inne.
    Was war mit Icho Tolot und mir los? Was taten wir da? Wir enthüllten die waffentechnischen Geheimnisse der SOL!
    „Zurück", sagte ich mit krächzender Stimme. „Icho, wir müssen hier 'raus!"
    Wie ein Fels versperrte er mir den Weg ins Freie. Ich sah seine drei Augen. Sie waren starr und stumpf.
    Angst beschlich mich.
    Was war das

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