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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Risiko einzugehen.
    Er flitzte los.
    Kanutto bemerkte ihn nicht. Vielleicht beachtete er den Gnom auch nur nicht.
    Jedenfalls eilte Kanutto nach vorn und schwang sich hinter das Lenkrad. Die Tür schnappte zu, und knirschend drehten sich die Räder auf dem Kies durch.
    Cruv war zu weit vom Rover entfernt. Er sah sich außerstande, Kanutto am Abfahren zu hindern, aber da erblickte der Gnom plötzlich Roxane, und auch Mr. Silver tauchte auf.
    Cruv brüllte ihnen aus vollen Lungen zu: »Laßt ihn nicht entkommen! Er hat Tony im Kofferraum!«
    Darauf reagierten Roxane und Mr. Silver sofort. Die Hexe aus dem Jenseits schuf einen leuchtenden Blitzteppich, über den Kanutto besser nicht fahren sollte, denn die Hexenkraft hätte ihn mit Sicherheit einiges von seiner Substanz gekostet.
    Der Ex-Dämon verstärkte Roxanes Sperre mit seiner Silbermagie. Doch Kanutto ließ den Rover herumtanzen und versuchte in der entgegengesetzten Richtung abzuhauen.
    Aber er fing den Rover nicht so rechtzeitig ab, wie es nötig gewesen wäre. Das Fahrzeug plumpste ins Blumenbeet und wühlte sich mit drehenden Pneus in das weiche Erdreich.
    Für den Augenblick saß der Wagen fest.
    Wenn Kanutto Zeit gehabt hätte, hätte er den Rover bestimmt wieder flottgekriegt, aber Cruv, Roxane und Mr. Silver hetzten heran, um ihm den Kampf anzusagen.
    Der Exekutor hatte nichts gegen einen Kampf.
    Aber er wollte bestimmen, wann und wo er ausgetragen wurde, und er wollte sich seinen Gegner aussuchen. Diesen Kampf ließ er sich nicht aufzwingen.
    Er sprang aus dem Wagen und jagte mit weiten Sätzen davon. Mr. Silver unternahm alles, um ihn zu stoppen, doch er hatte kein Glück.
    ***
    Ich hörte Cruv brüllen und vernahm das Knirschen der Räder, als sich mein Wagen in Bewegung setzte. Kanutto haut mit mir ab, dachte ich. Er bringt sich mit mir in Sicherheit, und dann…
    Aber meine Lage war nicht hoffnungslos. Ich hatte nur den Colt verloren. Ich besaß noch drei silberne Wurfsterne, einen magischen Flammenwerfer und den Dämonendiskus.
    Die Wurfsterne konnte ich vergessen, die waren zu schwach für Kanutto. Mit dem Flammenwerfer konnte ich bestimmt mehr ausrichten.
    Und wenn ich den Exekutor mit dem Dämonendiskus erwischte, war er garantiert erledigt.
    Der Rover wirbelte herum. Die Fliehkraft preßte mich gegen das Blech. Ich rechnete damit, daß Kanutto meinen Wagen zu Schrott fuhr.
    Auf einmal sackten wir ab, und ich hörte Erde durch die Radkästen prasseln. Der Wagen wippte und schaukelte, aber er kam nicht mehr vom Fleck.
    Ich versuchte sofort wieder den Verschluß des Kofferraumdeckels aufzubekommen. Ob ich es schaffte, oder ob Cruv mich befreite, wird sich wohl nie mehr klar feststellen lassen.
    Ich will es dem sympathischen Gnom zurechnen, daß der Deckel nach so kurzer Zeit schon wieder hochflog und ich aus dem Fahrzeug springen konnte.
    »Ich glaube, du hast was verloren, Tony«, sagte Mr. Silver und drückte mir meinen Revolver in die Hand.
    »Wo ist Kanutto?« fragte ich hastig.
    »Leider entkommen«, knurrte der Ex-Dämon. »Sein Vorsprung war zu groß.«
    »Dann befindet er sich auf dem Weg zu Tucker Peckinpah.«
    »Woher weiß er, wo sich unser Freund befindet?«
    »Cruv hat es ihm gesagt.«
    »Ich?« Der Gnom stierte mich entgeistert an. »Kein Wort habe ich gesagt.«
    »Du hast den Weg zur Jagdhütte beschrieben, als wir aus dem Haus traten, und ich bin davon überzeugt, daß sich das Kanutto sehr genau angehört hat«
    »Verdammt noch mal, der Kerl hält uns ganz schön auf Trab«, sagte Mr. Silver ärgerlich.
    »Dann sollten wir keine Zeit verlieren«, drängte ich. »Los, Silver. Zeig, wie stark du bist. Hilf mir, den Wagen flottzukriegen.«
    »Das mache ich mit der linken Hand.«
    »Nimm beide Hände, dann geht es doppelt so schnell«, sagte ich und setzte mich in den Rover.
    Der Ex-Dämon baute sich vor der Motorhaube auf, und ich legte den Retourgang ein. Als ich nickte, stemmte sich der Hüne gegen das Fahrzeug. Mit beiden Händen. Und der Rover war im Handumdrehen raus aus dem Blumenbeet.
    »Braucht ihr mich? Soll ich mitkommen?« fragte Cruv.
    »Es genügt, wenn du auf Tuvvana aufpaßt«, antwortete ich, und als Roxane und Mr. Silver im Wagen saßen, brauste ich los.
    ***
    Phil Mason hielt sein Taxi an und nannte den Fahrpreis. Die betagte Lady, die nicht nur nach Parfüm, sondern auch nach Scotch roch, kramte umständlich in ihrer Handtasche herum.
    Mason beobachtete sie im Innenspiegel. Er war ein geduldiger Mensch, hatte Zeit.

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