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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Dann setzte er sich wieder. Er hatte sich vollkommen gefaßt und war so ruhig und gleichgültig, als ob es sich um irgendeinen Ladendiebstahl handelte.
    »Ich habe eine Liste«, erwiderte Claythorpe.
    Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis er dem Chefinspektor genau erklärt hatte, welche Papiere aus dem Safe entwendet worden waren.
    Um vier Uhr morgens hatte Peter Dawes die Vernehmung und die Tatortuntersuchung beendet und fuhr nach Scotland Yard, um eine Mitteilung an alle Polizeistationen Englands gehen zu lassen.
    Dieses Verbrechen sah eigentlich der Quadrat-Jane nicht ähnlich. Auch keiner ihrer Komplicen oder Helfershelfer konnte es verübt haben - wenn sie überhaupt mit anderen Leuten zusammenarbeitete. Bis jetzt waren all ihre Unternehmen fein durchdacht und klug ausgeführt, man konnte sich kaum vorstellen, daß Jane unbeabsichtigt eine Visitenkarte in Remingtons Hand zurückgelassen hätte.
    Peter Dawes hatte schon viele Fälle bearbeitet und besaß große Erfahrung mit Verbrechen und Verbrechern. Viele scheußliche Taten hatte er aufgeklärt, und um in seinem Beruf mehr leisten zu können, hatte er sich auch mit Anatomie befaßt, besonders vom kriminalistischen Standpunkt aus. Er war absolut überzeugt, daß man dem Toten die Visitenkarte erst in die Hand gesteckt hatte, nachdem er erschossen worden war.
    Als Peter Dawes seinem Chef berichtete, vertrat er auch diese Meinung.
    »Die Karte ist wahrscheinlich absichtlich zurückgelassen worden, um uns auf eine falsche Fährte zu bringen. Sollte die Quadrat-Jane tatsächlich die Täterin sein, dann wollte sie den Verdacht von sich auf den unglücklichen Steele lenken.«
    »Glauben Sie, daß Sie Steele fassen können?«
    Peter nickte. »Ja. Ich kann ihn sofort festnehmen lassen, wenn ich will. Wir haben bisher davon abgesehen, weil wir uns nicht lächerlich machen wollten. Es liegt nämlich nicht genügend Material gegen ihn vor, um eine Verurteilung durchzusetzen.«
    Am nächsten Morgen hatte Dawes eine ganze Anzahl von Besuchen zu machen. Zuerst ging er zu dem Fabrikanten der Geldschränke in die Queen Victoria Street.
    Er hatte Glück, der Chef der Verkaufsabteilung, der schon zwanzig Jahre bei der Firma arbeitete, war zugegen. Der Mann konnte sich sogar noch deutlich darauf besinnen, daß er Lord Claythorpe einen Safe verkauft hatte.
    »Das ist ja eine große Hilfe«, meinte Peter lächelnd. »Ich fürchtete schon, daß es sehr lange dauern würde, bis ich den Verkäufer entdeckte, der den Geldschrank an Lord Claythorpe geliefert hat. Wie viele Schlüssel haben Sie damals mitgegeben?«
    »Zwei - einen für den Lord und einen für Mr. Remington.«
    »Waren die beiden Schlüssel irgendwie voneinander verschieden?«
    »Nein, sie hatten nur verschiedene Nummern. Haben Sie vielleicht einen von ihnen bei sich?«
    Peter zog den einen aus der Tasche, aber als der Verkaufsleiter die Hand ausstreckte, schüttelte er den Kopf und lächelte.
    »Vielleicht können Sie mir beschreiben, wie die Schlüssel markiert wurden.«
    »Auf dem Griff jedes Schlüssels ist eine kleine Zahl eingeprägt: eins beziehungsweise zwei. Ich kann mich noch darauf besinnen, daß Lord Claythorpe den Schlüssel Nummer eins nahm, während Nummer zwei für Mr. Remington bestimmt war. Lord Claythorpe hat damals ausdrücklich den Auftrag gegeben, die beiden Nummern anzubringen, damit die Schlüssel nicht verwechselt werden könnten.«
    Peter Dawes sah auf die Nummer des Schlüssels und steckte diesen dann lächelnd wieder in die Tasche.
    »Ich danke Ihnen für diese Aufklärung. Sie haben mir alles gesagt, was ich wissen wollte. Nur noch eine Frage: Waren ursprünglich nicht drei Schlüssel vorhanden?«
    »Nein, ich bin sicher, daß meine Firma nur zwei hergestellt und geliefert hat. Es ist auch vollkommen unmöglich, diese Schlüssel nachzumachen.«
    Als Peter nach Scotland Yard zurückkehrte, fand er ein Telegramm vor, das in Falmouth von dem Chef der dortigen Polizei aufgegeben worden war.
    Jamieson Steele befindet sich hier. Soll ich ihn verhaften? Wir haben allerdings unumstößliche Beweise, daß er die vergangene Nacht mit seiner Frau in Falmouth zubrachte.
    »Seiner Frau?« meinte Peter Dawes erstaunt. »Ich wußte gar nicht, daß Steele verheiratet ist. Das ist also ein unwiderlegliches Alibi, er kommt als Täter nicht in Betracht. Nun fragt es sich nur noch, ob wir ihn wegen Betruges verhaften lassen sollen«, wandte er sich an Inspektor Passmore, seinen Freund.
    »Lassen Sie den jungen

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