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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Sie nicht solchen Unsinn! Ich weiß schon, wie ich mit der Quadrat-Jane fertig werde. Außerdem werde ich die Papiere versichern lassen. Die Quadrat-Jane ist übrigens viel zu klug, um derartige auf den Inhaber lautende Wertpapiere zu stehlen. Damit kann sie doch nichts anfangen.«
    »Aber wenn diese Papiere nun trotzdem verschwinden?« fuhr Remington hartnäckig fort. »Es ist möglich, daß die Quadrat-Jane nichts damit anfangen kann, andererseits würde es aber für Sie und Miss Joyce einen großen Verlust bedeuten. Es wäre doch geradezu eine Katastrophe für Miss Wilberforce.«
    »Machen Sie sich nur keine Sorgen. Weder die Quadrat-Jane noch ihr Verbündeter, Mr. Jamieson Steele -«
    »Wie kommen Sie auf Jamieson Steele? Was hat denn der mit der Sache zu tun?«
    Lord Claythorpe lachte. »Das ist allerdings nur eine Vermutung von mir, aber ich glaube, daß die Polizei dasselbe denkt wie ich - nämlich, daß Jamieson Steele der Verbündete der Quadrat-Jane ist, der sie bei all ihren Beutezügen und Räubereien unterstützt.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Lord Claythorpe war bereits zur Tür gegangen und hatte die Hand schon auf der Klinke. Als er Remingtons letzte Äußerung hörte, drehte er sich jedoch noch einmal um.
    »Dann glauben Sie wahrscheinlich auch nicht, daß er meinen Namen auf dem Scheck gefälscht hat? Und dabei geschah das hier in diesem Büro!«
    »Das glaube ich allerdings nicht«, erklärte Remington fest. »Ich weiß nur zu genau, daß die ganze Geschichte aus der Luft gegriffen und erfunden ist.«
    Claythorpe wurde rot. »Das sind häßliche Worte, die Sie da mir gegenüber gebrauchen. Je eher Sie fortkommen, desto besser.«
    »Ich bin vollkommen Ihrer Meinung, Mylord.«
    Remington lächelte, als der Chef erregt die Tür ins Schloß warf.
    Als Claythorpe zurückkam, war er in besserer und freundlicherer Stimmung und begrüßte liebenswürdig die beiden Bankbeamten, die auf ihn warteten. Auf dem großen Schreibtisch stand die schwarzlackierte Kassette. Die Übergabe der versiegelten Pakete, die sie enthielt, dauerte nicht lange. Lord Claythorpe nahm eine Liste zur Hand und verglich die einzelnen Pakete, dann unterzeichnete er eine vorbereitete Quittung.
    »Wollen Mylord nicht die Siegel aufbrechen, um nachzusehen, ob der Inhalt auch vollständig ist?« fragte der stellvertretende Direktor. »Wir sind zwar nicht verantwortlich für den Inhalt, aber es würde für uns doch eine gewisse Beruhigung sein. Sicher ist es auch Ihnen angenehm, Mylord, wenn der Inhalt in Gegenwart von Zeugen festgestellt wird.«
    »Ach, das ist nicht nötig«, sagte Claythorpe und machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich lege die Pakete wieder in die Kassette und stelle diese in meinen Safe.«
    In Gegenwart der Bankbeamten schloß er den schweren Kasten in einen altmodischen Geldschrank. Die Beamten waren nicht gerade sehr befriedigt von dieser Sorglosigkeit.
    »Der Geldschrank scheint aber nicht sehr sicher zu sein«, bemerkte der eine. »Ich wünschte nur, daß Mylord -«
    »Ich wünschte nur, daß Sie sich um Ihre eigenen Geschäfte kümmerten«, erwiderte Claythorpe ironisch.
    Ärgerlich verließen die beiden Beamten das Büro.
    Um sechs Uhr nachmittags vollendete Claythorpe die Arbeiten, mit denen er sich bis dahin beschäftigt hatte, verschloß seinen Schreibtisch, untersuchte noch einmal den Geldschrank und nahm seinen Hut. Als er durchs Fenster sah, bemerkte er, daß sein Auto unten auf der Straße im Regen wartete.
    »Wohin gehen Sie von hier aus, Remington?« fragte er. »Ich kann Sie in meinem Wagen bis zur Park Lane mitnehmen.«
    »Nein, ich danke Ihnen, Mylord«, erwiderte Remington, der seinen Regenmantel anzog. »Ich fahre mit der Untergrundbahn, ich habe es nicht weit.«
    Beide gingen zusammen hinaus, und Remington schloß die Tür ab.
    Er schaltete noch die Alarmvorrichtung ein, die mit einer lauten Klingel außerhalb des Hauses in Verbindung stand. An der Haustür tat er das gleiche.
    »Also, ich erwarte Sie morgen früh um neun. Gute Nacht, Remington.«
    Der Regen wurde heftiger, je später es wurde. Ein wütender Südweststurm fegte über London hin. Die Straßen leerten sich mehr und mehr.
    Ein Polizeibeamter hatte gerade gegenüber von Claythorps Büro in einem Hausflur Posten bezogen, und als er um elf Uhr abends abgelöst wurde, hatte er nichts gesehen oder gehört, was ihm verdächtig vorgekommen wäre.
    Er kontrollierte, wie es seine Aufgabe war, ob die Tür zu dem Büro des Lords verschlossen

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