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079 - Die Abenteuerin

079 - Die Abenteuerin

Titel: 079 - Die Abenteuerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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herauskam, trat ein Herr auf mich zu. Allem Anschein nach war es ein Kriminalbeamter.«
    »Wie?« Mr. Thirtley blinzelte und wurde aufmerksam.
    »Ich habe keine Ahnung, woher er Näheres über mich wußte, aber was er sagte, interessierte mich.«
    »Was wollte er von Ihnen?«
    »Er warnte mich. Er sagte, daß man einen bestimmten Mann hier in der Stadt erwarte. Wie war doch gleich sein Name? Er soll ein Erzbetrüger und Falschspieler sein... «
    Mr. Thirtley hätte ein Dutzend Namen nennen können, die ihm auf der Zunge lagen.
    »Crewe Wall - sehen Sie, so heißt er«, sagte Murdoch plötzlich. »Die Polizei hält Ausschau nach ihm. Man sagte mir, daß er Geld aus dem Rinnstein zaubern könne - wenigstens hat der Kriminalbeamte sich so ausgedrückt.«
    Mr. Thirtley hatte dasselbe Urteil über Crewe Wall. Nachdenklich rieb er sich die Nase. Er selbst war ja, ohne es gewollt zu haben, für Crewes Verurteilung verantwortlich. Im geheimen freute er sich aber, daß die Polizei Murdoch nicht auch vor ihm selbst gewarnt hatte.
    »Von dem Kerl habe ich noch nichts gehört.«
    Nach Tisch fuhr Mr. Thirtley mit seiner Nichte im Auto zu seiner Wohnung in der St. James Street.
    »Ich habe ihn zum Abendessen eingeladen, aber ich habe den Eindruck, daß er nur deiner schönen Augen wegen annahm.«
    Thirtley war in bester Stimmung, obwohl er nach der Unterhaltung während des Mittagessens keinen Grund mehr dazu hatte.
    »Was hat das übrigens zu bedeuten, daß er achthundert Pfund von dir gewonnen hat?« fragte sie.
    Thirtley lächelte wohlwollend. »Gestern habe ich gewonnen. Wenn man das abzieht, hat er alles in allem nur dreißig Pfund gewonnen. Es stimmt allerdings, daß er mir achthundert Pfund abgenommen hat. Er ist eben der beste Spieler von Sydney. Ich habe dir doch schon erzählt, daß er im Auftrag der Australian Trading Company nach London gekommen ist. Ich war erstaunt, als ich hörte, daß dieser junge Mann zwölftausend Pfund für seinen Konzern ausgeben darf. Er kann Schecks bis zu dieser Höhe unterzeichnen und braucht nur noch die Unterschrift des Direktors der Londoner Filiale dazu. Aber ich weiß, daß sein Vater steinreich ist, der hat ihm auch diese Stellung verschafft -«
    Sie machte eine ungeduldige Handbewegung. »Warum erzählst du mir das alles immer wieder? Du hast es doch nur auf die zwölftausend Pfund abgesehen und legst ihn beim Spiel herein. Er gibt dir einen Scheck und macht die Unterschrift des Londoner Direktors mehr oder weniger geschickt nach. Du bekommst das Geld, und nachher ist alles in bester Ordnung.«
    Sie sprach ohne jede Erregung und so monoton, als ob sie etwas auswendig Gelerntes hersagte. »Und wenn er nachher die Unterschrift des Direktors auf dem Scheck nicht fälschen will, dann soll ich in Tränen ausbrechen und ihm gestehen, daß wir ruiniert sind, wenn er es nicht tut. Die Sache ist doch einfach kindisch.«
    Sie hob die Hand, um seine ärgerlichen Worte abzuwehren.
    »Du sagst immer, daß du das am besten beurteilen kannst«, fuhr sie unbeirrt fort. »Dreihundertfünfundsechzigmal im Jahr erklärst du mir das. Aber du kannst dich auf den Kopf stellen, ich mache nicht mehr mit. Ich heule dem Mann nicht auf Kommando etwas vor!«
    Er kniff die Augenlider zusammen und schaute sie böse an. »Ich kann dich nicht ganz verstehen, Lucia«, erwiderte er langsam. »Es ist ja möglich, daß ich ein wenig schwerfällig geworden bin.«
    »Ich will nicht mehr mitspielen - auf keinen Fall!«
    Er wurde dunkelrot im Gesicht, und sie glaubte schon, daß er jetzt sehr ausfallend und zornig werden würde. Aber zu ihrem größten Erstaunen lachte er nur laut auf.
    »Ich bin wirklich überrascht, Lucia. Bisher hast du mir doch immer geholfen -«, begann er.
    »Ich bin fertig mit dir und deinen Methoden«, entgegnete sie wütend. »Hast du das immer noch nicht verstanden? Ich will nicht mehr mitspielen, ich hasse diese Art zu leben. Früher ist mir nie zum Bewußtsein gekommen, wie verabscheuungswürdig ein solches Dasein ist, aber jetzt -« Sie brach ab.
    »Nun?« fragte er vielsagend.
    Sie zuckte die Schultern. »- aber jetzt habe ich eingesehen, wohin die Sache führt. Ich denke, das sollte dir als Erklärung genügen.«
    Er lächelte geheimnisvoll. »Mein liebes Täubchen«, erwiderte er freundlich, »du hast mich an die fünfzigtausend Pfund erinnert, die wir beide auf der Bank haben. Dein Anteil daran beträgt fünfundzwanzig Prozent. Ich wüßte nicht, warum wir nicht auch noch diese

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