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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Dr. Monette jetzt ins Zimmer getreten, nicht nur die
Tatsache, daß ein Mord passiert war, hätte ihn erschreckt, sondern auch die
Begegnung mit diesem Fremden.
    Er hätte ihn sofort wiedererkannt.
    Es war der gleiche Mann, den er für kurze Zeit unten vor dem Haus
hatte stehen sehen — und der sich dann wie durch Zauberei in Luft aufgelöst
hatte.
     
    ●
     
    Der Nachtmahr verließ das Bett seiner toten Braut, starrte
gedankenverloren auf den reglosen blassen Leib, der mit zahlreichen blauen
Flecken übersät war und zog dann die Decke über die Tote, als könne er den
Anblick nicht länger ertragen.
    Mit lautlosen Schritten durchquerte das Phantom das kleine Zimmer,
zog den Riegel zurück und schloß auf. Es sollte alles wieder so aussehen, als
wäre der Mörder durch die Tür hereingekommen - und auch wieder hinausgegangen.
    Sie quietschte ein wenig in den Angeln.
    Der Nachtmahr trat zwei Schritte nach draußen.
    In diesem Augenblick tauchte wie ein Schemen eine die Treppe
emporschleichende Gestalt in Dunkel des Hausflurs auf.
    Dr. Pierre Monette erstarrte zur Salzsäule, als die Gestalt vor
ihm stand.
    Der Psychiater hatte mit einem Dietrich die Haustür unten
geöffnet.
    Vom Fenster der gegenüberliegenden Dachkammer aus war er Zeuge
geworden, daß sich außer dem schlafenden Mädchen noch eine Person in deren
Zimmer befand, die zuvor garantiert nicht dagewesen war. Neugierde hatte ihn in
das Haus Nr. 20 getrieben. Monette fühlte sich vom selben Fieber gepackt wie
der bedauernswerte Monsieur Lucelion, von dem man angenommen hatte, daß er
unter einer Zwangspsychose litt.
    Und nun stand Monette dieser Zwangspsychose für den Bruchteil
eines Augenblicks gegenüber.
    Auf dieses Zusammentreffen war er nicht gefaßt — und so nahm das
Verhängnis seinen Lauf.
    Der Nachtmahr stieß Monette mit beiden Händen vor die Brust.
    Der Psychiater warf die Arme hoch und wollte instinktiv den Sturz
in die Tiefe auffangen.
    Aber das gelang ihm nicht.
    Die Wucht des Stoßes war zu groß.
    Mit einem gellenden, das ganze Haus erfüllenden Aufschrei kippte
Monette nach hinten, polterte die Treppe hinunter und blieb auf dem
Treppenabsatz zwischen dem vierten und fünften Stockwerk in verkrümmter Haltung
liegen.
    Sein Schrei verhallte.
     
    ●
     
    In der vierten Etage wurde Madame Galp wach.
    Erschrocken stand sie hinter der Tür. Die ältliche Dame wagte
nicht, die Tür zu öffnen. Erst als sie Stimmen aus der anderen Wohnung hörte
und dort die Tür aufging, öffnete sie auch die ihre.
    Das gegenüber wohnende Paar — beide Anfang fünfzig — kam auf den
Flur heraus.
    Licht wurde eingeschaltet.
    „Da hat doch irgend jemand geschrien", sagte Madame Galp
geheimnisvoll flüsternd. „Haben Sie's auch gehört?"
    Auch in der Wohnung ein Stockwerk tiefer waren die Bewohner
wachgeworden.
    Nun fürchtete sich auch Madame Galp nicht mehr.
    Demonstrativ band sie den Gürtel ihres Morgenmantels enger, hob
die Nase und schloß sich den die Treppe hoch gehenden Hausbewohnern an.
    Dort lag ein Mensch.
    Er bewegte sich nicht.
    „O mein Gott", flüsterte Madame Galps Nachbarin. „Da ist
jemand ermordet worden."
    Keine der fünf Personen wagte zunächst, einen Schritt weiter hoch
zu gehen. Verstört und mißtrauisch blickten sie nach oben zu der Wohnung, wo
die Tür geöffnet war und in der Danielle Rouson wohnte.
    „Mademoiselle Rouson?" rief Madame Galp vorsichtig.
    Niemand antwortete.
    Es vergingen insgesamt drei Minuten, ehe man sich ein Herz faßte,
nach dem Mann auf dem Zwischenstockwerk zu schauen. Er lebte noch.
    Der Nachbar von Madame Galp und der Mann von unten warfen einen
Blick in die Wohnung von Danielle Rouson.
    Aufgeregt und blaß kamen sie von dort zurück.
    „Es muß etwas Schreckliches passiert sein", murmelte der
Nachbar von Madame Galp. „Ich rufe die Polizei an. Das Mädchen ist tot. Bei dem
Versuch, sich heimlich aus dem Staube zu machen, ist ihr Mörder im dunklen Flur
die Treppenstufen heruntergefallen und hat sich schwer verletzt. . ."
    „Schwer verletzt. . ." Wie ein Echo hallte das letzte Wort im
Gehör von Dr. Monette.
    Er kam zu sich. Er versuchte sich zu bewegen, aber die geringste
Bewegung wurde zur Qual bereitete ihm neue, unerträgliche Schmerzen.
    Sie standen um ihn herum, aber keiner wagte, ihn anzufassen. Wie
durch eine Nebelwand erblickte er die vorwurfsvollen, mißtrauischen Gesichter
der Hausbewohner, die ihn gefunden hatten.
    „Ich war es nicht. . ." murmelte er. Seine Stimme klang
tonlos. Er

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