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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und schnell um sein Handgelenk und riß es in die Höhe, ehe er dazu
kam, einen weiteren Schuß zu plazieren.
    Und dann war da plötzlich ein zweites Reptil!
    Es kam von der anderen Seite des Fensters auf ihn zu, wickelte
sich um seinen Hals und schnürte ihm die Luft ab.
    Larry Brent war bei vollem Verstand, registrierte das
gespenstische Geschehen und kam doch zu keinem Schluß.
    Das Zimmer wurde mit einem Male lebendig.
    Er glaubte in einem Geisterhaus zu sein.
    Ein großer Schatten wuchs vor dem Fenster auf.
    Die beiden unheimlichen Schlangen, mit denen er kämpfte, erhielten
Verstärkung.
    Ich bilde mir alles nur ein! Dies ist eine Halluzination, die
durch eine chemische Reaktion ausgelöst wird! redete er sich ein.
    Wo sollten die Schlangen herkommen, wo der riesige weiße Falter,
der aussah, als bestünde er aus dem feinen weißen Gespinst eines Netzes.
    Der Körper des fliegenden Riesenschmetterlings war so
durchsichtig, daß man hinter ihm den dunklen Himmel und die schemenhaften
Umrisse der Dächer erkennen konnte.
    X-RAY-3 geriet in Schweiß.
    Vergeblich mühte er sich ab, die Schußhand wieder in die Höhe zu
bekommen. Die riesige Schlange drückte sie nach unten.
    Vor seinen Augen begann alles zu kreisen.
    Etwas schlug an seinen Kopf. Eine der wie Seide wirkenden
Schwingen des grau-weißen Nachtfalters streifte ihn. Er glaubte, eine Sense
würde ihm über das Haupt gezogen.
    Sein Kopf fiel nach vorn. Die Luft schlug pfeifend über ihm
zusammen.
    Larry Brent riß den Mund auf. Der Atem wurde ihm knapp.
    Die zweite Schlange lag wie ein dicker, unförmiger Schal um seinen
Hals. Der Druck wurde stärker.
    Einbildung! schrie es in ihm auf.
    So also waren Lucelion und Tolbiac ums Leben gekommen. Auch sie
hatten geglaubt, Furchtbares zu erleben. Aber ihre eigenen Ängste waren es
gewesen, die sie getötet hatten.
    Ich muß mich völlig entspannen, fieberte es in ihm. Tief
durchatmen! Ganz ruhig ... Hier ist nichts. Absolut gar nichts ... Ich bin im
Vollbesitz meiner körperlichen und geistigen Kräfte. Ich brauche mich nicht zu
wehren. Ich muß nur versuchen, aus diesem schrecklichen Zimmer wieder
'rauszukommen!
    Und eben das gelang ihm nicht, egal welche Anstrengungen er auch
unternahm.
    Es war wie in einem Alptraum, wo man versuchte, einem furchtbaren
Geschehen davonzulaufen - und auf der Stelle trat.
    Aber es war schlimmer als ein Alptraum.
    Todesangst trat auf!
    Er konnte nicht mehr atmen! Sein Herz jagte, sein Puls schien das
Armgelenk, um das sich di< Schlange gewickelt hatte, zu sprengen.
    Die andere Hand war frei, damit versuchte er das zweite Reptil von
seinem Hals zu pflücken.
    Es schüttelte ihn, als er die schlängelnden, zuckenden Bewegungen
des harten, muskulösen Reptilienkörpers unter seinen Fingern spürte.
    Unter Aufbietung all seiner Kräfte brachte er es fertig, doch die
Hand zu heben, welche noch immer die Smith & Wesson Laser hielt. Sein
zitternder Finger zog den Hahn abermals zurück. Ein Blitz jagte schräg zur
Zimmerdecke hoch. Es gab einen Knall. Die Birne in der Deckenlampe
zersplitterte. Es roch nach Ozon.
    Der Körper von X-RAY-3 spannte und verkrampfte sich.
    Jetzt hatte er es geschafft.
    Die Schußhand war oben. Deutlich sah er das fette Reptil, das sich
darum geschlungen hatte.
    X-RAY-3 handelte wie in Trance.
    Er brachte es nicht mehr fertig, eine chronologische Reihenfolge
in seine Gedanken zu bringen. Er handelte rein instinktiv. Er mußte überleben.
    Schwach und kraftlos versetzte er der Schlange, die seinen Hals
drapierte, einen Schlag mit der Waffe. Das Reptil wand sich, zuckte, löste sich
aber nicht. Auch dann nicht, als er heftiger und massiver zuschlug, als er das
Letzte aus seinem Körper holte, um der furchtbaren Gefahr Herr zu werden.
    Seine Schläge wurden schlaffer, erfolgten zuckend, erlahmten
vollends.
    X-RAY-3 brach zusammen. Die Smith & Wesson Laser entfiel
seiner verkrampften Hand, und er kippte nach vorn.
    Beide Schlangen quollen wie Fremdkörper unter ihm hervor.
    Der Schatten des grau-weißen, durchbrochenen Falters senkte sich
auf ihn herab.
    Die Welt um Larry Brent versank in einer tosenden Schwärze.
     
    ●
     
    Morna Ulbrandson folgte Virginie de Ayudelle im Abstand von dreißig
bis vierzig Metern.
    Der Weg, den die Fabrikantenfrau eingeschlagen hatte, führte aus
der Stadt heraus. Sie benutzte die belebten Hauptstraßen, überquerte an den
Ampeln die breiten Avenuen und passierte schließlich einen Bezirk, der aus der
Stadt herausführte.
    Die

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