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079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

079 - Im Würgegriff des Nachtmahres

Titel: 079 - Im Würgegriff des Nachtmahres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorhanden.
    Es war jemand in der Nähe. Beinahe körperlich spürte er den Blick
der glühenden Augen auf seinem Rücken brennen.
    Ruckartig warf er den Kopf herum, und gleichzeitig mit der
Kopfbewegung riß er die Smith & Wesson Laser aus der Halfter.
    Aber da war nichts. Nichts visuell Wahrnehmbares jedenfalls. Doch
das Gefühl, beobachtet zu werden, blieb.
    Die Umgebung wirkte mit einem Male nicht mehr nur unordentlich und
trostlos— sie wurde unheimlich.
    Die Vorhänge am Fenster bewegten sich im kühlen Abendwind, der
durch die undichten Ritzen am Fensterflügel in die Wohnung wehte.
    X-RAY-3 zwang sich zu größter Aufmerksamkeit.
    Zwei Tote gab es nun schon in diesem Zimmer. Lucelion war das
erste Opfer gewesen. Da hatte man mit etwas Fantasie noch auf einen Unfall
tippen können.
    Aber der Tod Tolbiacs war kein Unfall.
    Was für einen Grund sollte er gehabt haben, sich wie Lucelion auf
einen Kampf mit dem Federbett einzulassen?
    Auch Tolbiac war erstickt. Sein Gesicht war zu einer schrecklichen
Fratze verzerrt, die Haut war blau angelaufen, und die Augen waren weit
herausgetreten.
    In seinem Kampf gegen den unsichtbaren Gegner hatte Tolbiac sich
in das Federbett gekrallt. Die starren Finger waren wie eine Pranke gekrümmt.
    Larry sah sich in jeder Ecke um.
    Er entdeckte neben dem Fenster eine vom Boden abgelöste Diele, die
man anschließend wieder in die Fugen einzupassen versucht hatte.
    Tolbiacs Entdeckung?
    Larry Brent holte die Diele abermals aus der Versenkung.
    In dem Versteck fand X-RAY-3 ein einfaches Messingpendel an einer
farbig gedrehten Kordel. Es gab in dem Versteck außerdem eine Anzahl vergilbter
und böse zugerichteter Blätter, auf denen Formeln und Zahlen standen und
Sternzeichen gemalt waren, wie man sie von astrologischen Kalendern her kannte.
    Es handelte sich bei den gefundenen Sachen um Tabellen,
astrologische Studien und Utensilien wie sie ein Astrologe und Pendler für
seine Arbeit brauchte.
    Jedes Blatt enthielt eng hingeschriebene Berechnungen. Es handelte
sich um einen Dschungel aus Zahlen und Skizzen, den man nicht auf den ersten
Blick durchschauen konnte.
    Eine Überraschung war die Tatsache, daß jeder der vergilbten,
brüchigen Bogen des alten Papiers mit einer Unterschrift versehen war.
    Überall stand der Name Maurice Patloff.
    Die Unterlagen stammten von dem rätselhaften Patloff, der irgend
etwas mit dem unheimlichen nächtlichen Besucher zu tun oder ihn ganz und gar
ins Leben gerufen hatte. Nach all dem, was Larry dem Tagebuch Lucelions
entnommen hatte, schien Patloff über den Nachtmahr sehr gut Bescheid gewußt zu
haben. Sein spurloses Verschwinden hatte Lucelion eine Zeitlang beschäftigt.
    War es dies, was Tolbiac ihm hatte zeigen wollen? Oder gab es noch
etwas anderes?
    Hatte der Kommissar wegen dieser Entdeckung sein Leben lassen
müssen?
    Er konnte einfach nicht daran glauben.
    Dennoch sah er sich jeden einzelnen der zusammengefalteten Bogen
genau an.
    Eine halbe Minute lang konzentrierte er sich auf die Zahlen und
Formelreihen, um vielleicht auf diese Weise einen wichtigen, unerwarteten
Hinweis zu erhalten.
    Er senkte die Waffe, legte sie jedoch nicht aus der Hand.
    Da geschah es. Schnell und lautlos.
    Eine braune, züngelnde Schlange befand sich auf der Höhe seines
Gesichts, und er spürte den Luftzug, die kühle, chitinartige Haut, die seine
rechte Wange berührte. Eisiger Schrecken durchfuhr ihn.
    Er warf den Kopf herum, ließ sich zur Seite fallen und riß gleichzeitig
die Waffe hoch.
    Eine Halluzination! war sein erster Gedanke.
    Die Schlange war nur etwa dreißig Zentimeter von ihm entfernt. Sie
hing mit ihrem hinteren Ende an der Gardinenstange, und Larry erinnerte sich
daran, daß diese Gardinenstange bei seinem Eintritt noch schokoladenbraune
Vorhänge mit olivgrünen Kringeln trug. Die waren jetzt verschwunden! An ihrer
Stelle die armdicke Schlange, braun, mit olivgrünen Ringen, in der Farbe genau
wie die Vorhänge!
    Das Ganze war wie ein Fiebertraum.
    Der Kopf der Schlange stieß nach unten. Das Tier war durch die
abrupte Bewegung des Agenten irritiert worden, und Larry gewann drei wertvolle
Sekunden.
    Kurzentschlossen zog er den Abzugshahn der Waffe zurück.
    Grell blitzte der Laserstrahl auf. Er durchbohrte das ekelhafte
Reptil. Der Strahl drang in den unteren Kiefer ein und trat aus der
Schädeldecke wieder heraus.
    Aber die Schlange sackte nicht leblos nach unten weg.
    Ihr brauner Körper schoß direkt auf Larrys Schußhand zu, wickelte
sich hart

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