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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Vorrec so gut wie verloren. Er würde nicht einmal versuchen, ihnen den Stein zu entwenden. Jede Attacke auf sie war lebensgefährlich.
    Zunächst musste er feststellen, was geschehen war, nachdem Simonet den Kellerraum verlassen hatte. Er löste sich auf und materialisierte in den Schwefelklüften. Sicher hatten die beiden Feinde mittlerweile das Haus verlassen.
    Vorrec begab sich zum dritten Mal an diesem Tag an den Ort seiner Begegnung mit dem gefürchteten Zamorra. Auch hier hielt sich niemand auf, weder Simonet noch sonst irgendjemand, auch nicht Zamorra und Duval. Das vergossene Hyänenblut verbreitete einen penetranten Geruch. An anderer Stelle sah Vorrec zufrieden, dass sein Prankenhieb dem verhassten Feind eine Menge Schmerzen bereitet haben musste. Denn dort fiel sein Blick auf eine große, mittlerweile eingetrocknete Blutlache.
    Vorrec stand der Sinn nicht nach Detektivarbeit. Sollten andere für ihn den Spuren Simonets folgen. Erneut wechselte er in die Höllensphäre über und sah sich suchend um. Er sondierte die Umgebung auf magische Weise.
    Bald hatte er einen niederen Irrwisch gefunden. Diese Kreatur war für seine Zwecke ideal.
    »Du«, zischte er und zwang das Wesen heran. »Ich habe einen Auftrag für dich.«
    »Aber Herr«, der Irrwisch wand sich vor Vorrec, »ich stehe bereits im Dienst eines anderen. Und was könnte ein Wurm wie ich für Euch tun?«
    »Das will ich dir sagen«, begann der Hyänendämon und packte den Irrwisch mit seinen Pranken. Er riss sein Maul auf und zeigte seine beeindruckenden Reißzähne. Der Irrwisch zappelte im Griff Vorrecs und jammerte leise vor sich hin.
    Beide materialisierten im leeren Beschwörungsraum. »Dieser Mann hat vor weniger als drei Stunden diesen Raum verlassen«, grollte Vorrec und ließ in den Gedanken des Irrwischs das Bild Simonets entstehen. Deutlich sah dieser das harte Antlitz mit den ölig glatt nach hinten gekämmten Haaren vor sich. »Du wirst seiner Spur folgen, bis du weißt, wo er sich aufhält. Dann wirst du mir Bericht erstatten.«
    »Wie soll ich das tun, Herr?«, wimmerte die Kreatur.
    »Belästige mich nicht mit deiner Einfalt!« Mit diesen Worten verschwand Vorrec und ließ den Irrwisch allein zurück. Er würde ihm möglicherweise die gewünschte Information liefern. Sollte er stattdessen Zamorra und Duval begegnen, war seine Existenz verwirkt. Darum scherte sich Vorrec nicht. Mit der Auslöschung des Irrwischs war nichts verloren. Ob er lebte oder nicht, kümmerte in der Hölle niemanden.
    Dieser Weg war einfacher, als unter ungünstigen Umständen selbst auf die Dämonenjäger zu treffen. Selbst Stygia hatte in den Begegnungen mit ihnen nicht gut abgeschnitten, und Calderone hatte ihnen zwar schmerzhafte Stiche versetzt, sie aber ebenso wenig beseitigen können wie sein Vorgänger auf dem Thron des Ministerpräsidenten, Lucifuge Rofocale.
    Sollte der Irrwisch keine Ergebnisse liefern, konnte Vorrec immer noch darauf hoffen, dass Simonet ihn früher oder später zu sich rufen würde. Er traute ihm diese Dummheit zu.
    Noch war der Dhyarra-Kristall für ihn nicht verloren. So leicht gab sich Vorrec nicht geschlagen. Er spürte in sich Ehrgeiz heranwachsen…
    Vielleicht sollte er, wenn er im Besitz des Dhyarra war, doch einen Angriff auf Zamorra und seine Gefährtin starten. Aus sicherer Distanz heraus. Bei einem Erfolg wäre Stygia begeistert -und das konnte Vorrec nur zum Vorteil gereichen.
    Es war nicht viel Zeit vergangen, als der Irrwisch übergangslos vor ihm auftauchte und ihn aus seinen Tagträumen riss.
    »Du bringst rasch Ergebnisse.«
    »Ich tat mein Bestes, Herr«, begann der Irrwisch und kroch vor Vorrec auf dem Boden.
    »Sage mir, wo sich der Gesuchte befindet.« Vorrec war klar, dass er kein Ergebnis erwarten durfte. Die Haltung des Irrwischs sprach Bände.
    »Ich verfolgte seine Spur und sah, wie sie in einem Garten endete.«
    »Endete? Was meinst du damit? Hält er sich dort auf?«
    »Nein, Herr. Seine Spur endete dort, Herr. Er muss einen Dimensionswechsel vorgenommen haben, oder…«
    »Er ist ein dummer Mensch, der nie dazu in der Lage wäre!«, donnerte Vorrec. »Du hast versagt.«
    »Ich konnte ihn nicht weiter verfolgen, die Spur endete in…«
    »Du wiederholst dich. Geh mir aus den Augen.« Vorrec hatte Lust, den Irrwisch in der Luft zu zerreißen. »Ich rate dir, zu verschwinden und mir ewig dankbar zu sein, dass ich dich für dein Versagen nicht auf der Stelle bestrafe.«
    »Ich bin Euer Diener, und wenn ich

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