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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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gescheitert. Das Mauerwerk war grob belassen. Es gab also ausreichend Halt. Doch zum einen war Loretta wie paralysiert, zum anderen ließ die schleimige Oberfläche sie ein ums andere Mal abrutschen.
    Immer wieder war Loretta zurück in das brackige Wasser gefallen, hatte sich für Minuten erholen müssen, ehe sie den nächsten Versuch angehen konnte. Und jetzt war sie sich sicher, dass dieser Versuch zugleich auch der letzte sein musste. Noch einmal konnte sie die erforderliche Kraft sicher nicht abrufen. Jetzt… oder nie mehr!
    Die ersten drei Höhenmeter hatte Loretta bereits geschafft. Sie hielt inne - Finger und Zehen krallten sich in die Mauervorsprünge. Wie ein Freeclimber hing sie regungslos an der senkrechten Wand. Freeclimbing - ein Sport, den sie früher nur belächelt hatte. Entweder an einem richtigen Berg seinen Mut beweisen… oder gar nicht. Jetzt verfluchte sie dieses Denken, denn ein wenig Erfahrung mit Wänden hätte ihr in dieser Situation sicher geholfen.
    Weiter, nicht so viel nachdenken. Konzentriert setzte sie ihren Weg fort. Spitze Kanten rissen in ihre Haut. Den Schmerz fühlte sie kaum noch. Dann endlich tasteten die Finger ihrer rechten Hand über die obere Kante des Schachtes. Hektisch riss Loretta auch den linken Arm noch oben und fasste mit aller verbliebenen Kraft zu.
    Geschafft… du hast es geschafft.
    Ein wilder Schmerz durchzuckte sie, als beim Zufassen einer ihrer Fingernägel bis weit in das Nagelbett hinein abriss. Doch auch das war jetzt Nebensache - mehr nicht.
    Quälend langsam zog die junge Frau ihren Körper über den Rand. Immer wieder rutschten ihre Füße am Mauerwerk ab. Doch dann hatte ihre Zähigkeit gesiegt.
    Loretta lag unfähig zu einer weiteren Bewegung flach auf dem harten Steinboden. Jeder Muskel, jeder Knochen in ihrem Körper schmerzte und die Lungen schnappten unbeherrscht nach Atemluft, die hier oben zumindest ein wenig sauerstoffreicher war.
    Keine Zeit auszuruhen. Du musst weiter.
    Loretta hatte gesehen, was der Unheimliche mit seinen Gegnern im Park gemacht hatte. Sie musste also hier verschwunden sein, bevor er zurückkam. Allmählich begann ihr Gehirn wieder klar zu arbeiten. Dieser entsetzliche Gestank - natürlich, das hier musste so etwas wie ein Klärwerk sein. Und der Schacht, in dem sie gelegen hatte, war als eine Art Überlaufbecken angelegt worden.
    Mit einiger Mühe kam sie wieder auf die Füße. Ein kurzer Blick an ihrem Körper hinunter ließ sie schaudern. Über und über war ihre Haut mit Abschürfungen und mehr oder weniger bedrohlich aussehenden Wunden übersät. Wenn sie das hier lebend überstehen konnte, dann würden die Narben sie noch lange an diesen schrecklichen Tag erinnern.
    Mehrere Gänge führten aus diesem Raum. Loretta entschied sich für den breitesten, der zudem eine Steigung aufwies. Nach oben - das schien ihr die logischste aller Möglichkeiten. Schon nach gut zwanzig Metern wurde die Luft eindeutig besser, und weitere zwanzig Schritte später konnte sie das Licht sehen. Tageslicht? Loretta hatte keine Ahnung, ob es finstere Nacht oder heller Tag war.
    Nur weg von hier - alles Weitere würde sich dann finden.
    Als sie das Licht erreichte, stellte es sich als flackernde Neonlampe heraus, die mitten über einer Eisentür hing. Einer Tür, die mit ziemlicher Sicherheit nach draußen führte.
    Oh Gott… lass sie jetzt nur nicht verschlossen sein…
    Mit zitternder Hand drückte sie die schmale Klinke nach unten. Ein schmaler Lichtstreifen drang durch den Spalt der sich öffnenden Tür.
    Das Adrenalin schoss in Lorettas Blutbahn.
    Frei!
    Gleich würde der ganze verfluchte Albtraum beendet sein. Die junge Frau atmete tief durch und stieß die Tür mit einem Ruck ganz auf.
    Nichts und niemand würde sie nun noch aufhalten können.
    ***
    DeZamorra hatte nichts erreicht.
    Das Treffen mit Professor Zamorra war ein glatter Fehlschlag gewesen. Der Vampir befand sich in einem katastrophalen Zustand, als er nach seiner Flucht vom Kolosseum wieder an den Ort zurückkehrte, an dem er seine Geisel gefangen hielt.
    Blut. Er benötigte dringend frisches Blut!
    Doch er wagte nicht, sich in der hereinbrechenden Dunkelheit irgend ein zufälliges Opfer zu suchen. Sarkanas Häscher waren nicht weit - er konnte sie beinahe riechen, fühlen. Und er würde sie endgültig auf seine Fährte locken, wenn er seinen Durst stillte.
    Die Angst und der unstillbare Hunger legten sich wie ein Tuch aus Wahnsinn um deZamorras Verstand.
    Sollte er erneut

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