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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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So nahe, dass er einen weiteren zeitlosen Sprung nicht mehr riskieren wollte.
    Der letzte Sprung hatte den Silbermonddruiden in die Katakomben unter der ewigen Stadt geführt. Gryf hatte sich darüber nicht einen Augenblick lang gewundert. Für den Vampirdämon war das eine perfekte Operationsbasis. Der Alte war schlau. Wer würde schon vermuten, dass ein Dämon sich so nahe beim Vatikan aufhält?
    Doch heute würde ihm alle Cleverness nichts mehr nützen. Gryf war fest entschlossen, den so lange währenden Zweikampf zwischen ihm und dem Dämon zu beenden.
    Die Katakomben waren teilweise in einem katastrophalen Zustand. Ein Wunder, dass hier unten nicht täglich Gänge und Hohlräume zusammenbrachen. Ob die Römer wohl wussten, auf welchem Pulverfass sie lebten? Es gab hier Räume, die in ihren Ausmaßen an Kathedralen erinnerten. Würde ein solcher Hohlraum einbrechen… was für Konsequenzen konnte das für die Oberfläche haben? Die Stadt glich einer Schichttorte, die sich in den Jahrtausenden nach und nach gebildet hatte. Eine Epoche überlagerte die vorherige. Man musste oft nur ein wenig an der Oberfläche kratzen, um sich wie ein Archäologe zu fühlen.
    Doch das war jetzt ganz sicher nicht Gryfs Problem.
    Noch immer hallte dieser merkwürdige Ruf in ihm nach, der von Sarkana ausgegangen war. Von hier unten war er gekommen.
    Vorsicht jetzt, Alter. Wenn du ihn spürst, kann er das ebenso mit dir. Der Druide setzte alle Tricks und Fähigkeiten ein, sich so unauffällig wie nur möglich dem Dämon zu nähern. Beinahe übermächtig war die Präsenz des uralten Vampirs nun.
    Ich habe dich schon erwartet. Also zeige dich, Druide. Lass es uns nun beenden! Die dunkle Stimme schnitt sich in Gryfs Gehirn.
    Einen Moment lang blieb er wie angewurzelt stehen, denn er erwartete einen sofortigen Angriff Sarkanas. Doch nichts geschah. Der Vampir schien es tatsächlich auf einen offenen Zweikampf ankommen zu lassen. Nun gut, den wollte Gryf ihm gerne liefern.
    Keine fünfzig Meter weiter öffnete sich eine weitläufige Kaverne vor dem Druiden. Gryf erkannte die Überreste eines einst prächtigen Baus. Ganz sicher hatte hier kein armer Römer gewohnt, so viel war auf den ersten Blick zu sehen.
    Recht gut erhalten war der Vorhof der Villa, in dessen Mitte ein abgemagerter Greis auf dem Boden hockte. An seinem nackten Körper konnte der Silbermonddruide kein einziges Haar erkennen. Seine blaugraue Haut war mit dunklen Flecken und Warzen übersät, und das eingefallene Gesicht des Alten wurde von seiner unnatürlich großen Hakennase beherrscht. Gryf kannte viele Erscheinungsformen Sarkanas, doch diese war ihm neu.
    »Wenn du dich so fühlst, wie du aussiehst, dann steht’s schlecht um dich, Opa.« Gryf war bemüht, sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen. Sarkana sollte glauben, leichtes Spiel mit seinem Feind zu haben. Gryfs Sinne lauschten in alle Richtungen, doch offenbar waren er und der Vampirdämon allein hier unten.
    Das Greisengesicht verzog sich zu einem runzligen Grinsen. »Verschone mich doch mit deinen Sprüchen, Druide. Sie sollen deine Angst übertünchen, mehr nicht. Wir kennen einander zu gut, um solche Spielchen spielen zu müssen, oder?« Die Augen des Alten glühten wie das schwarze Feuer der Hölle. »Unser letztes Treffen endete ziemlich abrupt. Heute haben wir Zeit, Druide, und niemand wird uns stören.«
    »Abrupt?«
    Gryf sondierte das Terrain. Jede Sekunde konnte Sarkana seinen Angriff starten. Deshalb war es mit entscheidend, dass er sich die Örtlichkeit genau einprägte. Suche mindestens drei mögliche Wege für die Flucht, und so viele Wege wie möglich zu Angriff und Sieg, hatte einer seiner Lehrmeister ihm vor acht Jahrtausenden beigebracht, und diese Strategie war bis heute gültig geblieben.
    »So kann man es auch nennen, Sarki. Du hast wunderschön gebrannt. Schade nur, dass es nicht ausgereicht hat, dir den Garaus zu machen. Aber das lässt sich ja nachholen.«
    Der Dämon ging nicht auf Gryfs Worte ein. »Mir war klar, dass du meinen Ruf registrieren würdest. Ich hatte eigentlich ein wenig später mit dir gerechnet, doch das spielt nun keine Rolle mehr. Meine erste Handlung als Herr über alle Vampire wird deine Vernichtung sein. Mein Volk wird mir zujubeln«, versprach er.
    Herr über alle Vampire - sofort wurde Gryf klar, was der starke Impuls zu bedeuten hatte, der ihn letztlich hierhin geführt hajte. Sarkana hatte den Blutzwang ausgesandt.
    Gryf hatte von diesem Ritual natürlich

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