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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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gehört. Sarkana hatte den vakanten Thron der Blutsauger bestiegen. Und niemand schien ihm dieses Recht streitig zu machen.
    Wer hätte es auch gekonnt? Tan Morano - sicherlich, doch der hatte überhaupt kein Interesse an der Macht. Immer noch nicht, auch wenn Sarkana ihn für seinen größten Rivalen hielt.
    Gryf stand also einem übermächtigem Gegner gegenüber, der sich im Rausch der Macht befand. Das machte die Sache nicht gerade einfacher für ihn.
    Längst hatte er sich eine Taktik zurecht gelegt. Ein langes Kräftemessen mit dem uralten Dämon konnte nur zu seinen Ungunsten enden. Gryf ap Llandrysgryf war bereit, all seine Macht, seine gesamten Druidenkräfte in einen einzigen und entscheidenden Schlag zu legen.
    Beim ersten Anzeichen von Sarkanas Angriff würde er losschlagen. Sollte es allerdings nicht reichen…
    Gryf verdrängte diesen Gedanken und konzentrierte sich. Mit der Vorstellung einer möglichen Niederlage durfte man einfach nicht in eine der größten Schlachten seines Lebens ziehen.
    »Deine Untertanen müssen sich nach einem neuen Chef umsehen, Sarkana.« Gryfs Stimme troff vor Sarkasmus. »Ich bin sicher, die verdammten Blutsauger werden mir auf ewig dankbar sein, wenn ich sie von dir befreie. Also los -komm schon!«
    »Wenn du es nicht erwarten kannst, dann bitte sehr.« Sarkanas linke Hand hob sich um wenige Zentimeter. Und im gleichen Augenblick fiel etwas von der Höhlendecke auf Gryf herunter.
    Mit einem raschen Sprung versuchte der Druide auszuweichen, doch er war einfach nicht schnell genug. Etwas hauchdünnes, fein wie ein Spinnennetz, legte sich um ihn. Gryf versuchte es mit den Händen fort zu wischen, doch das Etwas hatte sich bereits fest und nahezu unspürbar um seinen Körper gewickelt. Gryf konnte sich nach wie vor frei bewegen - was auch immer Sarkanas Teufelei bewirken sollte, schien nicht zu funktionieren.
    Der Druide wandte sich seinem Gegner zu, der nach wie vor unbeweglich auf dem steinigen Boden hockte. »Was für Spielchen spielst du hier, Vampir? Womit versuchst du mich zu erschrecken? Funktioniert deine Magie nicht mehr?«
    Das Lächeln des Alten wurde eine Spur breiter. »Spielchen, Druide? Nennst du dein Schattenbild so? Es hat sich mit dir vereint, ist fest mit dir verbunden. Und nun wirst-du gleich verstehen…«
    Schattenbild? Gryf begriff den Sinn dieser Worte nicht. Er machte einen raschen Schritt auf den Dämon zu, denn er konnte seinen Angriff nun nicht mehr hinausschieben. Entsetzt registrierte der Vampirjäger, dass diese Bewegung ihm unendlich viel Mühe und Kraft kostete. Was passierte hier?
    Gryf vernahm Sarkanas hämisches Gelächter wie durch Watte hindurch. Schattenbild… - sein eigenes Körpergewicht schien ihn zu Boden zu ziehen. Weg… nur weg von hier!
    Gryf nahm all seine Kraft zusammen und vollzog einen zeitlosen Sprung. Das Ziel spielte nur eine zweitrangige Rolle. Allein wichtig war, so viel Raum wie möglich zwischen ihn und Sarkana zu bringen. Diesen Kampf konnte er jetzt nicht mehr gewinnen.
    Und Gryf sprang…
    ***
    ... und fiel völlig erschöpft auf seine Knie.
    Gryfs Verstand weigerte sich die Tatsache zu akzeptieren. Der zeitlose Sprung… er hatte den Druiden nicht um einen Millimeter von diesem Ort fort gebracht. Der Silbermonddruide hatte all seine Fähigkeiten verloren. Hilflos wie ein Neugeborenes kniete er vor dem Vampirdämon, der seinen Triumph in die riesige Kaverne hinein schrie.
    »Endlich! Verdammter Druide - endlich habe ich dich besiegt!« Ekstatisch stieß er beide Hände in Gryfs Richtung, und ein Feuerschwall fegte den Druiden mit brachialer Gewalt gegen die gut sechs Meter entfernte Höhlen wand.
    »Ich war dieses Mal auf unseren Kampf vorbereitet, wie du sicher bemerkt haben wirst.« Sarkana wollte sich vor Lachen ausschütten. Völlig sorglos näherte er sich dem halb besinnungslosen Druiden, der keine Gefahr mehr für ihn dar stellte.
    »Meine Magie ist groß, Druide. Nun spürst du sie am eigenen Leib. Ich habe ein Schattenbild von dir angefertigt, einen negativen Abdruck all deiner Fähigkeiten. Und dieser Abdruck lähmt dich nun. Er hebt deine Magie auf -neutralisiert sie vollkommen. Du bist wehrlos, Gryf ap Llandrysgryf!«
    Jede Faser in Gryfs Körper schmerzte höllisch. Er war nicht in der Lage, sich annähernd normal zu bewegen. Sein linkes Bein war mehrfach gebrochen und stand in einem kuriosen Winkel vom Körper ab. Viel schwerer wog die Tatsache, dass er seinen Rücken nicht mehr spürte. Der Aufprall

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