Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0792 - Die Jagd nach dem Amulett

0792 - Die Jagd nach dem Amulett

Titel: 0792 - Die Jagd nach dem Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Rüstungen getragen wurden, waren die Menschen kleinwüchsiger gewesen als heute.
    Wie von einem inneren Drang gezogen, steuerte er eine der Rüstungen an, griff nach deren rechtem Handschuh und zerrte daran.
    Was mache ich hier eigentlich?, dachte er noch entsetzt, da hatte er das Teil bereits in der Hand.
    Etwas steckte in einer der Fingerröhren des eisernen Handschuhs. Etwas, das zusammengerollt war.
    Alain griff vorsichtig danach und zog er hervor.
    Ein altes Pergament!
    Er befestigte den Handschuh wieder an der Rüstung und entfaltete vorsichtig das Papier. Es war exzellent erhalten und fiel nicht gleich bei der Berührung auseinander.
    Alain sah Schriftzeichen aneinander gereiht, die er nicht lesen konnte. Sie sahen irgendwie griechisch aus. Aber Altgriechisch hatte er nie gelernt, konnte mit dieser Schrift nichts anfangen.
    Aber irgendetwas musste an diesem Pergament, an diesem Text wichtig sein. Denn sonst wäre er nicht darauf aufmerksam geworden. Hatte jemand es extra für ihn im Handschuh der Rüstung deponiert?
    Aber wer konnte wissen, dass er sich ausgerechnet jetzt - ausgerechnet hier befand?
    Der andere in mir, der mich Dinge tun lässt, die ich sonst niemals tun würde…
    Er lauschte in sich hinein, ob er Zustimmung oder Ablehnung erfuhr. Aber da war - gar nichts!
    »Verdammt«, murmelte er und betrachtete das Pergament genauer. Bei näherem Hinsehen erkannte er, dass es aus einem Buch gerissen worden war. Was für ein Buch mochte das sein?
    Schritte klangen auf.
    Statt das Pergament wieder im Handschuh zu deponieren, wo er es vorgefunden hatte, schob Cobain es rasch zusammengerollt in die Innentasche seiner Sommerjacke. Im nächsten Moment kam der Butler zurück. Er bewegte sich etwas hastiger.
    »Sie sollten hier warten, bis ich zurück bin«, sagte er.
    »Warum das?«
    »Ich habe mit dem Professor gesprochen. Er sagt, er hätte Sie hierher gebeten, damit sie ihm etwas besorgen.«
    »Und was soll das sein?«
    »Das wissen Sie nicht, Monsieur Cobain?« William schüttelte den Kopf. »Das verlorene Amulett, die sieben einzelnen Fragmente! Professor Zamorra sagt, Sie wären für diese Aufgabe geeignet aufgrund Ihrer… wie war das noch gleich…? präkognitiven Fähigkeiten.«
    »Aha«, sagte Alain wenig intelligent… und dann sprach sein Mund weiter, obwohl er ihn eigentlich schließen wollte: »Das ist korrekt. Ich hatte nur damit gerechnet, dass mich der Professor dabei unterstützen würde.«
    »Wie bereits gesagt, der Professor weilt derzeit in Paris«, entgegnete William etwas pikiert. Hörte ihm dieser verwirrte junge Mann eigentlich nicht zu? »Er sagte, Sie würden sich auch allein zurechtfinden. - Ich selbst muss das Château jetzt auch für einige Stunden verlassen, um etwas Wichtiges zu erledigen. Sie können ja inzwischen versuchen, das Amulett…«
    Mehr hörte Alain nicht, denn der Butler befand sich bereits draußen, sprach seinen Satz jenseits der Tür zu Ende. Kopfschüttelnd sah Alain ihm nach.
    Er fragte sich mehr und mehr, was das alles zu bedeuten hatte.
    Ein verlorenes Amulett? Fragmente?
    »Vielleicht«, murmelte er, »steht ja etwas darüber auf diesem Pergament. Wenn ich es nur lesen könnte…«
    Aber dafür musste es doch eine Erklärung geben!
    ***
    Kurz zuvor hatte Butler William Zamorras Arbeitszimmer betreten. Natürlich hätte er das geplante Telefonat auch in der Eingangshalle führen können; sämtliche bewohnten Räume des Châteaus waren durch Visofon-Terminals vernetzt. Mit ihnen waren normale wie Bildtelefonate ebenso möglich wie ein direkter Zugriff auf die Computeranlage. Außerdem ließen sich Raum-zu-Raum-Verbindungen schalten. Das ging über Tasteneingabe ebenso wie über Sprache.
    Aber William wollte das Gespräch nicht vor den Augen und Ohren des seltsamen Besuchers führen. Er war nicht sicher, was er von dem Studenten zu halten hatte. Deshalb versuchte er Zamorra über Handy oder Autotelefon in Paris zu erreichen.
    Er ließ sich hinter einem der drei Terminals nieder, die sich an dem hufeisenförmig geschwungenen Schreibtisch in Zamorras Arbeitszimmer befanden. Aber noch ehe er die Anwahl starten konnte, meldete der Monitor: »Eingehendes Gespräch«.
    William beugte sich leicht vor. »Gespräch akzeptiert«, sagte er in einer Art Reflex.
    Es gab keine Bildeinblendung, doch die Stimme des Anrufers klang vertraut. War das Zamorra? Er klang etwas verzerrt.
    »Sie müssten inzwischen Besuch haben, William«, vernahm der Butler.
    »Woher wissen Sie

Weitere Kostenlose Bücher