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0792 - Hilfe aus Zeit und Raum

Titel: 0792 - Hilfe aus Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anstellen?"
    Tekener schüttelte entschieden den Kopf.
    „Nein, das halte ich für unwahrscheinlich. Warum sollten sie auch?
    Sie sind froh, daß das Sonnensystem stabil ist, denn schließlich haben sie dort ihr Hauptquartier aufgeschlagen. Die verstärkte Hyperstrahlung muß also andere Ursachen haben - falls meine Behauptung richtig ist."
    Tifflor sah den Professor an.
    „Und Sie, Humberger? Was meinen Sie?"
    Der Wissenschaftler stützte das Kinn in beide Hände und gab den Blick Tifflors kühl zurück.
    „Wie wäre es mit einem kräftigenden Schluck?" fragte er ruhig.
    Tifflor stand wortlos auf und holte aus der kleinen Zimmerbar eine bauchige Flasche und drei Gläser.
    „Das Zeug ist synthetisch. Aber es schmeckt und hat Wirkung."
    Humberger trank, und für einen Augenblick verschwanden seine Stirnfalten.
    „Stimulanz hat noch nie geschadet", knurrte er. „Und die brauchen wir jetzt. Also die Hyperstrahlung, hyperenergetische Impulse meinetwegen ... übrigens eine Frage: Ist der Agent, der die Meldung durchgab, zuverlässig?"
    „Sponth Veerheim ist einer unserer zuverlässigsten Männer!"
    Humberger nickte.
    „Soweit ich Ihren Erklärungen entnehmen kann, Tiff, sitzt er auf dem Neptunmond Nereid. Ziemlich kitzelige Gegend, nicht wahr?
    Vielleicht hat er durchgedreht...?"
    Tifflor hob beide Hände.
    „Verzichten Sie bitte auf derartige Spekulationen, Professor.
    Erstens ist Veerheim zuverlässig und erprobt, wie ich schon betonte, und zweitens war er zwanzig Stunden mit einem Raumjäger unterwegs, ehe er die Meldung absetzen konnte.
    Mit anderen Worten: Er hatte genügend Zeit, sich einen so wichtigen Schritt zu überlegen. Wenn Veerheim behauptet, Kobold sende plötzlich hyperenergetische Impulse aus, dann können Sie das als unumstößliche Tatsache ansehen. So, und nun bitte Ihre Meinung - zu dieser Tatsache!"
    Wenn Professor Humberger beleidigt war, so ließ er sich das nicht anmerken. Er ignorierte auch das flüchtige Grinsen von Ronald Tekener.
    „Na, schön, dann wollen wir mal. Wenn Sie schon so großzügig mit Wahrheiten um sich werfen, Tiff, dann tue ich das auch.
    Kobold unterliegt ohne Zweifel einem beginnenden Transmittereffekt."
    „Einem - was?" erkundigte sich Tifflor erschrocken.
    „Transmittereffekt! Können Sie sich vorstellen, was das zu bedeuten hat?"
    „Ich kann es ahnen ..."
    „Eine Ahnung ist nicht genug, Tiff! Wenn Kobold, der ja praktisch Terra und den Mond ersetzt, zu zittern anfängt, so kann das nichts anderes bedeuten, als daß da etwas im Anmarsch ist, das ihn ersetzen soll. Nun, klingelt es endlich bei den Herren?" Und ob es klingelte! „Die Erde!" rief Tekener und wurde blaß.
    Julian Tifflor versuchte, gefaßt zu bleiben, was ihm sichtlich schwerfiel.
    „Die Erde? Sie meinen doch nicht im Ernst, Professor, daß Rhodan es geschafft hat, sie jetzt schon zu finden? Und gleich die zweite Frage: Wie soll er es schaffen, sie zurückzubringen?
    Hat er einen neuen Sonnentransmitter?"
    „Was einmal möglich war, kann auch das zweite Mal verwirklicht werden", sagte Humberger in aller Seelenruhe und hielt Tifflor sein Glas hin.
    Tekener schenkte nach, weil Tifflor sich nicht rührte.
    „Mit anderen Worten", fuhr Professor Humberger fort, als keine Reaktion erfolgte, „der Zwergstern Kobold bereitet sich mit ziemlicher Sicherheit auf eine Reise vor. Er könnte demnächst aus dem Solsystem verschwinden - ob freiwillig oder nicht, das allerdings wage ich nicht zu entscheiden, ohne die Fakten gründlich studiert zu haben." Nun nahm Tifflor selbst einen Schluck.
    „Kobold verschwindet? Das würde bedeuten, daß sich die Gravitationsverhältnisse entscheidend verändern."
    „Nicht, wenn an seiner Stelle etwas Gleichwertiges erscheint - zum Beispiel die Erde."
    Tifflor starrte den Wissenschaftler an.
    „Sie glauben das im Ernst?"
    „Es wäre zumindest eine logische Erklärung."
    „Humberger hat recht!" stimmte Tekener zu. „Überlege doch mal, Tiff! Welches Interesse sollten die Laren daran haben, ein Transmitterexperiment durchzuführen und das Gleichgewicht des Sonnensystems zu stören?
    Und warum sollten sie versuchen, Kobold durch einen anderen Planeten zu ersetzen? Nein, ich bin sicher, daß Rhodan es geschafft hat! Er hat die Erde gefunden, und er bringt sie zurück ins System."
    „Aber doch nicht, ohne sich vorher zu informieren!" rief Tifflor aus. „Er würde niemals so unüberlegt handeln! Er muß doch wissen, daß die Laren, falls die Erde wirklich wieder an

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