0792 - Hilfe aus Zeit und Raum
ihrem alten Platz auftauchen würde, sofort Gegenmaßnahmen ergriffen.
Terra würde in wenigen Stunden von den Laren annektiert werden. Vielleicht würden sie die Erde sogar vernichten."
„Das ist zu befürchten", gab Humberger scheinbar ungerührt zu. „Und was wollen Sie dagegen unternehmen?"
„Überflüssige Frage!" hielt Tekener ihm fast wütend vor. „Hin und nachsehen!"
Tifflor winkte ab.
„Nichts übereilen, Ronald! Erst überlegen. Eine Frage, Professor Humberger: Wie lange kann es dauern, bis eine hyperenergetische Impulsabstrahlung in einer Materialisation gipfelt? Ungefähr?"
Humberger strich sich über das Kinn.
„Das ist verschieden, um ehrlich zu sein. In diesem Fall, wo die Masse der entsprechenden Körper bekannt ist, würde ich auf zehn Tage tippen. Plus oder minus drei."
Tifflor atmete auf.
„Das läßt uns eine kurze Überlegungsfrist. Wir müssen versuchen, den Agenten Veerheim zu erreichen.
Der Mond Nereid bietet uns die einzig sichere Möglichkeit, die weiteren Vorgänge im Sonnensystem zu beobachten, und zwar aus nächster Nähe.
Die von uns besetzte Station wurde bisher nicht verdächtigt.
Hinzu kommt, daß auch die Laren das Stärkerwerden der Koboldstrahlung registrieren und damit beschäftigt sein werden, die Ursache herauszufinden. Sie haben also genug mit sich selbst zu tun. Du verstehst, was ich meine, Ronald?"
„Ich verstehe. Aber ich rate jetzt ab."
„Warum denn das? Haben wir denn eine andere Wahl?"
„Es könnte eine Falle sein, Tiff. Eine Falle der Laren."
„Wozu denn das? Jetzt auf einmal?"
„Jederzeit. Was wissen wir von ihren Plänen und Absichten?
Und rein technisch wäre eine Aktivierung der Koboldstrahlung möglich, oder vielleicht nicht, Professor?"
„Sicher wäre das technisch möglich, aber ich halte das für unwahrscheinlich. Wissen Sie, welcher Aufwand dazu notwendig ist, eine Sonne, und sei sie auch nur ein weißer Zwerg, hyperenergetisch zu aktivieren? Dann will ich es Ihnen verraten: mehr, als jedes noch so interessante Experiment wert wäre, es sei denn, man verfolgt einen lohnenden Zweck."
„Dann steht also ein Transmittereffekt mit größerer Wahrscheinlichkeit bevor?"
„Richtig!"
Tifflor erhob sich.
„Danke, Professor. Ich werde mir überlegen, was zu tun ist."
Humberger trank aus und ging.
„Was willst du tun?" fragte Ronald Tekener. „Wenn sich tatsächlich die Rücktransmission der Erde anbahnen sollte, so fehlt uns jeder Anhaltspunkt, über welche Entfernung hinweg da,s geschehen wird und aus welcher Richtung. Es wäre uns also unmöglich, Rhodan zu warnen."
Julian Tifflor nickte zustimmend.
„Da hast du recht. Aber auch Humberger hat recht, wenn er meint, wir hätten mindestens noch sechs Tage Zeit, ehe es passiert. Er ist ein fähiger Wissenschaftler, und ich bin überzeugt, daß er zu einem endgültigen Resultat gelangt, wenn er das Phänomen Kobold an Ort und Stelle studieren kann."
Tekener setzte sein Glas mit einem Ruck auf den Tisch zurück.
„Ich hoffe doch sehr, daß ich mich jetzt verhört habe...?"
„Nein, das hast du nicht!" Tifflor ging unruhig im Zimmer auf und ab. „Veerheim ist ein guter Mann, das wissen wir beide, aber er ist kein Hyperphysiker.
Er kann die Energieimpulse zwar mit seinen Geräten registrieren, aber nicht ihre Energieimpulse ermessen."
„Immerhin hat er sofort seine Meldung abgestrahlt."
„Das will in dieser Hinsicht nichts besagen. Berechnungen jedenfalls kann er nicht durchführen, ganz abgesehen davon, daß ihm dazu die entsprechende Ausrüstung fehlt. Die müßten wir mitnehmen."
„Du willst also nach Nereid? Das halte ich für verdammt gefährlich. -Tiff!"
„Ich auch, trotzdem wird Humberger mich begleiten.
Du bleibst hier und vertrittst mich, falls die Vincraner wieder Schwierigkeiten machen sollten. Nimm gleich Kontakt mit ihnen auf und teile ihnen mit, daß morgen ein Schiff die Provcon-Faust verlassen wird." Tekener blieb skeptisch. „Hast du dir das auch gründlich überlegt? In der Umgebung des Sonnensystems wimmelt es von SVE-Raumern.
Wenn Veerheim durchkommt, so heißt das noch lange nicht, daß auch du es schaffst - schon gar nicht mit einem größeren Schiff."
„Mein Entschluß steht fest, Ronald. Ich bitte dich nur noch, alles Notwendige zu veranlassen. Der Vaku-Lotse soll sich bereithalten.
Ich unterrichte Professor Humberger." Er lächelte flüchtig. „Ja, da darf ich nicht vergessen, noch so eine Flasche mitzunehmen.
Er benötigt ja eine
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