0792 - Hilfe aus Zeit und Raum
haben wohl einen kleinen Abstecher beim Heimflug gemacht, nehme ich an ..."
„Abstecher ist das richtige Wort, mein Freund. Ist Ihr Hyperrichtfunk in Ordnung?"
„Natürlich, dafür sind wir ja da. Eine Meldung?"
Sponth erklärte ihm auf dem Weg in die Stationszentrale, was vorgefallen war. Er schloß: „Ich hielt es für besser, nicht weitere drei Tage zu warten.
Wir müssen die Informationen sofort abstrahlen. Ich habe die Raffprogrammierung schon vorbereitet. Die Schablone muß nur noch eingesetzt werden."
„Das erledigt Lina."
Sponth seufzte.
„Ach ja, Lina! Sie sind zu beneiden, Ken. Nicht jeder hat es so gut wie Sie."
„Es gibt genügend Frauen auf Gäa", erklärte Ken Darek.
Lina Gallon begrüßte den Gast herzlich und bereitete sofort alles zur Abstrahlung des Kodespruches vor. Sie meinte: „Ich werde auf die Bestätigung warten, ehe ich zu euch komme.
Macht es euch inzwischen im Wohnzimmer bequem."
Mitten in der Einsamkeit des Weltraums ließ sich Sponth in den bequemen Sessel sinken und sah zu, wie Ken Dareg die Getränke mixte. Eine kleine, runde Sichtluke ermöglichte ihm den Blick hinaus zu den Sternen, die unbeweglich auf dem schwarzen Untergrund des Alls zu stehen schienen.
„Auf die Zukunft!" sagte Ken und hob sein Glas, nachdem er sich Sponth gegenüber gesetzt hatte. „Was glauben Sie, was diese Impulse zu bedeuten haben?"
„Ich weiß nur, daß sie ungewöhnlich sind, darum melde ich es.
Was sie bedeuten ... nun, Tifflor wird es schon wissen. Und wenn nicht er, dann eben seine Wissenschaftler. Jedenfalls sehe ich es als meine Pflicht an, das NEI zu informieren."
„Das ist Ihre Aufgabe. Werden Sie nach Nereid zurückkehren?"
„Ich muß!"
Ken Dareg beugte sich vor.
„Wie sieht es sonst... daheim aus? Ich meine, hat sich viel verändert, seit dem die Erde verschwunden ist? Rhodans Besuch in der Milchstraße war kaum mehr als eine Stippvisite."
„Weder Sie noch ich kennen Terra, Ken. Wir sollten uns Sorgen um Gäa machen. Was ist schon Terra, die Erde? Ein Planet, der im Nichts verschwand. Ein Mythos, eine Legende, mehr nicht."
Ken hob abermals sein Glas.
„Auf die Zukunft, Sponth Veerheim. Sie kann manches ändern..."
Als sie beim zweiten Glas waren, erschien Lina Gallon im Wohnzimmer. Sie warf eine Folie auf den Tisch und nahm ein Glas.
„Alles erledigt, Sponth. Die Außenstation von Gäa hat den Empfang bestätigt. Tifflor müßte bereits in diesem Augenblick von der Meldung informiert sein. Wollen wir seine Anweisung abwarten?"
„Ich glaube kaum, daß eine erfolgen wird, Lina. Regulär habe ich ohnehin in drei Tagen Kontakt. Außerdem wird es einige Zeit dauern, bis er die Meldung wissenschaftlich ausgewertet hat.
So lange kann ich nicht hier warten ...", er warf einen fast sehnsüchtigen Blick rund um das gemütlich eingerichtete Wohnzimmer, „... obwohl es mir hier verdammt gut gefallen würde. Bei mir sieht es wesentlich ungemütlicher aus."
„Sie sind eben ein Mann ohne Frau", hielt Ken ihm scherzhaft vor.
Sponth nahm sein Glas und leerte es.
„Richtig beobachtet, Ken. Also - dann laßt mich raus aus dem Käfig der Ehe."
Lina lachte, sagte aber nichts.
Ken Dareg begleitete ihn zur Schleuse des Hangars.
„Was treiben die Laren sonst?" fragte er. „Wir erfahren hier nicht viel, weil alle Informationen nicht nur verschlüsselt, sondern auch noch gerafft sind. Sind sie sehr aktiv?"
„Nun, es geht. Sie scheinen sich als Herren unserer Galaxis recht wohl zu fühlen. Die Hauptsache ist, sie finden Gäa nicht und lassen uns in Ruhe. Nur die verstreuten Kolonien machen mir Sorge. Ihnen können wir nicht helfen. Aber eines Tages wird Rhodan zurückkehren und Atlan."
„Hoffen wir es. Guten Flug, Sponth. Lassen Sie sich mal wieder bei uns sehen."
„Sobald sich die Gelegenheit dazu bietet", versprach der Agent und kletterte in den Jäger. „Bis dann ...!"
Vor ihm lag das Solsystem, fünfhundert Lichtjahre entfernt.
*
Ronald Tekener vergaß Jennifer Thyron, als Tifflor die Meldung verlas, die er aus dem Solsystem erhalten hatte. Professor Humberger saß schweigend und sehr nachdenklich in seinem Sessel. Sein ganzes Gesicht drückte Sorge aus.
Julian Tifflor legte den Zettel auf den Tisch.
„Nun, was sagen die Herren dazu? Hat die Sache nun etwas zu bedeuten oder nicht? Warum beginnt Kobold urplötzlich Mätzchen zu machen? Bisher verhielt sich unser Zwergstern doch vorbildlich und bereitete uns keine Sorgen. Ob die Laren Experimente
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