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0793 - Als der Engel Trauer trug

0793 - Als der Engel Trauer trug

Titel: 0793 - Als der Engel Trauer trug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tisch stellend. »Ich habe gleich zwei Tassen mitgebracht.« Sie strich eine graue Strähne aus der Stirn.
    »Eine Tasse kann ich mir auch gönnen. Oder haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze, Mister?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Das ist nett.« Sie lächelte und nickte ihm zu. »Der Kaffee ist gleich fertig. Ich hoffe, Sie mögen ihn stark.«
    »Und wie. Er kann mir nicht stark genug sein.«
    »Sehr müde?«
    »Der Kaffee wird die Müdigkeit vertreiben.«
    »Bestimmt.« Die Frau drehte sich und schaute gegen eines der kleinen Fenster. »Der Nebel wird immer schlimmer.«
    »Dieser Winter taugt wieder nichts, sage ich Ihnen. Statt Schnee haben wir Nebel. Schlimm. Ich hätte lieber Schnee. Und Sie?«
    Ashley schaute die Wirtin schief an. »Urlaub, wenn Sie mich so fragen. Am besten im Winter Urlaub. Leute wie ich sind ja immer auf Achse, und der Wettergott hat kein Einsehen.«
    »Sind Sie Vertreter?«
    »So ungefähr. Ich heiße übrigens Pete Ashley.«
    »Angenehm. Sie können mich Olga nennen.« Sie deutete gegen die Decke. »Zimmer habe ich leider keine zu vermieten. Früher einmal ist das so gewesen, heute leider nicht mehr.«
    »Das macht nichts.«
    »Wollen Sie denn nach dieser Kaffeepause die Nacht durchfahren, oder wie sieht es aus?«
    »Ich muss noch nach Bristol«, sagte er.
    »Das ist weit.«
    »Aber nicht mehr in einer Tour. Ich habe beschlossen, hier irgendwo zu übernachten. Eigentlich wollte ich bis zum nächsten Ort durchfahren, dann sah ich das Haus hier und dachte, dass mir eine Pause gut tun würde.«
    Olga lachte. »Das haben Sie bestimmt nicht falsch gedacht. Moment noch, ich hole den Kaffee.« Sie ging davon, und Pete freute sich auf die heiße, braune und starke Brühe. Er brauchte sie jetzt einfach. Sie würde ihm wahnsinnig gut tun und seine Lebensgeister wieder wecken. Hoffentlich war er auch stark genug.
    Olga trug eine große weiße Kanne, als sie wieder zurückkam. Ihr Mund hatte sich zu einem Lächeln verzogen, als sie erklärte, dass er heute besonders gut geworden wäre. Dann schenkte sie ein. Ashley schaute zu, wie die braune Brühe in die Tassen floss. Er nahm den Duft wahr, ein herrliches Aroma, das ihm schon jetzt die Falten der Müdigkeit aus dem Gesicht bügelte.
    Es waren große Tassen, beinahe schon Becher, und sie wurden bis unter den Rand gefüllt. »Zucker – Milch?«
    »Nein, nur schwarz.«
    »Wie ich auch. Das habe ich Ihnen angesehen, deshalb brachte ich beides nicht mit.« Olga hob ihre Tasse an. »Ich sage einfach nur cheers, auch wenn es kein Alkohol ist.«
    »Danke – gleichfalls.« Er probierte, schluckte und kam sich vor wie einer aus der TV-Werbung, der den Zuschauern weismachen versuchte, dass nur dieser eine Kaffee so ungemein gut war.
    Der Knabe in der Werbung war Schauspieler und wurde für seine ›Meinung‹ bezahlt. Ashley nicht. Seine Reaktion war nicht gespielt, nicht einmal übertrieben, als er trank, und das Lächeln auf seinen Lippen zeugte von echter Freude.
    Als er die Tasse abstellte, sah er den Blick der Frau auf sich gerichtet. »Nun?«
    »Tja, der ist super. Der weckt sogar Halbtote auf.«
    »Meine ich doch.«
    Ashley trank den nächsten Schluck, »Wissen Sie, er hat mich genau im richtigen Moment stimuliert und einen Teil meiner Lebensgeister geweckt. Ich habe einfach nicht mehr weiterfahren können, obwohl es bis zum nächsten Ort nur wenige Meilen sind.«
    »Genau neun.«
    Pete zündete sich eine Zigarette an. »Ich habe mich informiert. Heißt der Ort nicht Coyne?«
    »Ja.«
    »Groß ist er nicht?«
    »Nein, ein Dorf, man kennt sich dort. Der Ort hat nur einen Nachteil. Die Häuser liegen oft weit auseinander. Hier gibt es noch einige Bauern, die sich mehr schlecht als recht durchschlagen.«
    »Kann ich denn dort übernachten?«
    »Ja, im Hotel.« Olga lächelte. »Sie haben keine große Auswahl. Es gibt nur eines.«
    »Das ist mir egal.« Pete schaute zu, wie die Frau nach der Kanne griff und erneut die Tassen füllte. »Die Strecke ist relativ kurz, sie führt teilweise auch durch ein Waldstück, und jetzt, wo es neblig ist, sollten Sie schon vorsichtig fahren, aber Sie werden kaum Gegenverkehr haben, denn um diese Zeit fährt hier niemand mehr. Außerdem ist sie manchen Leuten zu unheimlich.«
    Ashley horchte auf. »Wegen des Nebels?«
    »Nein, das nicht.«
    »Sondern?«
    Olga stellte die Kanne wieder auf den Tisch. Ihr Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck angenommen. Ein Frösteln lief zudem über ihren Körper. »Es

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