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0793 - Die Bruderschaft des Teufels

0793 - Die Bruderschaft des Teufels

Titel: 0793 - Die Bruderschaft des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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folgen.«
    »Ich glaube, hier liegt ein gewaltiger Irrtum vor.«
    »Hm«, machte Werner, »dann ist es sicherlich auch ein Irrtum, dass Sie sich gestern Nacht in einer Wohnung in Uhlenhorst aufhielten. Ein Mann, der haargenau so aussieht wie Sie, ist dort nämlich zusammen mit einem Komplizen eingedrungen und hat den Eigentümer der Wohnung, Josef Maloy, so übel zugerichtet, dass seine eigene Mutter ihn nicht mehr erkennen würde.«
    »Sie täuschen sich. Ich war tatsächlich in der Wohnung, aber Maloy war bereits tot.«
    »Und weshalb haben Sie dann nicht die Polizei informiert?«
    »Aus genau diesem Grund. Vor Sorge, dass irgendein fantasiearmer Beamter vorbeikommen und mich festnehmen würde.«
    Werners Miene wurde hart. »Das ist kein Spiel, Zamorra. Zwei Menschen sind gestorben, und Sie sind dafür verantwortlich.«
    »Fragen Sie doch den Mieter der Wohnung gegenüber«, sagte Zamorra. »Er kann bezeugen, dass Maloy nicht aufgemacht hat.«
    »Die Wohnung gegenüber steht seit drei Monaten leer.«
    Jetzt war es an Zamorra, überrascht zu sein. Er erinnerte sich noch deutlich an den Nachbar, der förmlich darauf gedrängt hatte, dass Maloy sich in der Wohnung befand. Ein abgekartetes Spiel… Ihm dämmerte, dass Perry und er das Opfer eines Komplotts geworden waren.
    »Eine Nachbarin aus dem Erdgeschoss hat Sie hinauf steigen sehen«, fuhr Werner fort, »kurz vor dem vermuteten Tatzeitpunkt.«
    Er zog die Schublade auf und holte einen verschlossenen Plastikbeutel hervor, den er vor Zamorra auf den Tisch legte. »Erkennen Sie das Handy wieder? Es gehört Maloy. Er hat telefoniert, während Sie bei ihm eingedrungen sind. Mit einem Anrufbeantworter. Wir haben alles auf Band.« Werner paffte einen Rauchring in die Luft. »Ich hoffe, Sie haben einen guten Anwalt. Wenn nicht, wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, jemanden zu engagieren.«
    »Es gibt mindestens zwei Menschen, die mich entlasten können. Erstens den Mann, den Sie so voreilig als meinen Komplizen bezeichnen…«
    Werner winkte ab. »Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.«
    »… und zweitens einen Mann namens Hennings, mit dem ich mich heute Mittag in der Stadt getroffen habe. Ein Privatdetektiv Er war es, dem ich in die Elbchaussee gefolgt bin.«
    »Und weshalb haben Sie Simone Reeder aufgesucht?«
    »Ich wollte Ihren Mann wegen des Mordes an Maloy sprechen. Frank Reeder erledigt die Buchhaltung für das Bestattungsinstitut Haas. Und Haas ist der Halbbruder Maloys…«
    »Klingt ziemlich kompliziert.«
    »Dann mache ich es so einfach wie möglich. Schließlich will ich Sie nicht überfordern.« Zamorra notierte eine Nummer auf einem Notizblatt. »Das ist die Telefonnummer von Chefinspektor Robin in Frankreich. Er wird Ihnen bestätigen, dass ich kein gesuchter Mörder bin.«
    Der Kommissar runzelte die Stirn. »Ein französischer Kommissar? Was glauben Sie, wo Sie hier sind, Zamorra? Auf dem Champs-Élysée?«
    Zamorra legte noch den Ausweis des britischen Innenministeriums auf den Tisch. Er benutzte ihn nicht gern, aber ihm gingen langsam die Argumente aus.
    Werner beugte sich mit zusammengekniffenen Augen über den Ausweis. »Tja, das ist übel. Ich fürchte, auch diese Papiere sind in Deutschland nicht anerkannt.«
    Zamorra stand kurz vor der Explosion. Er spürte, dass ihm die Zeit davonlief. Während er hier festsaß, erledigte der »Meister« einen Menschen nach dem anderen, der der Bruderschaft gefährlich werden konnte. Wer würde als nächstes an der Reihe sein? Hennings…? Vincent Perry…?
    Blauer Tabakrauch kräuselte sich unter der Decke. Werner grinste gönnerhaft. »Aber ich muss zugeben, dass die Geschichte einige Ungereimtheiten aufweist. Ich will nicht ungerecht sein, deshalb gebe ich Ihnen zwei Minuten. Überzeugen Sie mich, dass Ihre Version die richtige ist, Zamorra…«
    ***
    Es dauerte eine Dreiviertelstunde, bis Kommissar Werner signalisierte, dass er bereit war, Zamorra Glauben zu schenken - und eine weitere halbe Stunde, bis er sich über eine Dolmetscherin bei Chefinspektor Robin in Lyon über Zamorras Leumund informiert hatte.
    Als er den Telefonhörer auflegte, blickte er den Meister des Übersinnlichen nachdenklich an. »Ich muss zugeben, dass Ihre Geschichte etwas für sich hat. Es gibt nämlich einige Ungereimtheiten bei Maloys Tod, die der Spurensicherung Rätsel aufgeben. Zwischen seinen Überresten fand man Metall- und Kunststoffpartikel.«
    »Ein Hinweis auf die Tatwaffe?«
    »Vielleicht. Aber es kommt noch

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