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0793 - Die Bruderschaft des Teufels

0793 - Die Bruderschaft des Teufels

Titel: 0793 - Die Bruderschaft des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Körper lichterloh in Flammen. Schwarzer Qualm stieg auf und ballte sich zu einer dichten Wolke. Endlich verstummten die Schreie, und der ausgebrannte Körper stürzte zu Boden. Es blieb kaum mehr zurück als ein verkohltes Skelett, und der Geruch verbrannten Fleisches erfüllte den Raum.
    Alle Blicke richteten sich auf den Meister.
    Eine unausgesprochene Frage stand im Raum.
    Wieso hatte er zugelassen, dass einer der ihren ermordet worden war? Wieso hatte er der Untoten nicht rechtzeitig Einhalt geboten?
    Gleichzeitig überraschte es sie, dass einer unter ihnen war, dessen magische Kräfte offenbar selbst die des Meisters überstiegen.
    Stumme Blicke richteten sich auf die Stelle, an der eben noch der Adept gestanden hatte, dessen magische Attacke die Untote besiegt hatte.
    Aber die Gestalt in der Kutte war wie vom Erdboden verschluckt…
    ***
    Zamorra ließ die Aufzeichnungen sinken. Langsam fügte sich das Bild zusammen. Georg Hoffmann hatte beobachtet, wie dem Meister das Ritual entglitten war. Ein Adept war getötet worden. Daraufhin hatte Georg Hoffmann, der bereits länger von Zweifeln gequält worden war, sich entschieden, auszusteigen. Offenbar hatten auch andere mit dem Gedanken gespielt. Josef Maloy zum Beispiel.
    »Die Schäfchen sind davongelaufen«, kombinierte Kommissar Werner. »Deshalb griff der Meister zu rabiaten Methoden. Er tötete Josef Maloy. Dass Georg Hoffmann sich zur selben Zeit umbrachte, kam ihm womöglich sogar gelegen.«
    »Wenn es überhaupt Selbstmord war«, sagte Reinhold Hoffmann, nachdem er den Inhalt des Tagebuches zum zweiten Mal durchgegangen war. »Inzwischen kann ich fast nicht mehr glauben, dass Georg sich umgebracht hat.«
    Zamorra war sich dessen jedoch absolut sicher. Es passte in das Muster, von dem Kommissar Werner ihm erzählt hatte. Es waren ausschließlich die Leichen von Selbstmördern gestohlen worden. Die Todesursache musste für das Ritual eine ganz bestimmte Bedeutung haben. So etwas war bei der Wiedererweckung von Toten nichts Ungewöhnliches.
    Zamorra zog sich in ein Nebenzimmer zurück und rief Nicole im Château Montagne an. Er erzählte ihr kurz, was er bisher über der Bruderschaft in Erfahrung gebracht hatte.
    »Scheint mir ein ziemlich gefährlicher Klub zu sein«, erwiderte sie. »Womöglich hat tatsächlich Stygia selbst ihre Hände im Spiel.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, aber andererseits passt es auch wieder nicht zu ihr. Sie ist zu ungeduldig und zu misstrauisch, um sich auf menschliche Helfer wie diesen Meister und seine Adepten zu verlassen. Außerdem wusste sie nicht, dass ich nach Hamburg kommen würde.«
    »Über kurz oder lang hätten wir sicherlich auch ohne Vincent Perry von der Bruderschaft erfahren«, widersprach Nicole. »Die Grabschändungen, der rätselhafte Mord an Maloy… So was landet schnell in der überregionalen Presse.«
    Zamorra stimmte ihr zu. Maloys inszenierter Tod hatte nicht nur den Sinn gehabt, einen Mitwisser zu beseitigen. Er war gezielt verübt worden, um ihn, Zamorra, in die Untersuchungen hineinzuziehen.
    »Ich brauche einige Informationen über die Möglichkeiten, Tote mittels schwarzer Magie zum Leben zu erwecken, chérie«, sagte er. »Es geht speziell um Selbstmörder. Vielleicht kannst du mal eine Abfrage starten.«
    Die Zamorra-Crew hatte die größten Teile der umfangreichen Bibliothek des Châteaus inzwischen digitalisiert, um schneller auf die Daten zugreifen zu können. Nicole begab sich ins Arbeitszimmer. Der Rechner lief bereits, aber die Suchanfrage ergab nichts, was Zamorras Interesse weckte.
    »Voodoo-Kult, Zombiephänomene, die Versuche des Viktor von Frankenstein…«, vernahm er Nicoles Stimme. »Die Erweckung von Toten steht seit Jahrhunderten auf dem Zettel irgendwelcher satanischer Zirkel. Du musst deine Anfrage schon konkretisieren.«
    »Ich werde mir den Klub heute Nacht von nahem ansehen. Vielleicht kann ich dir danach mehr sagen.«
    »Falls du Rückendeckung brauchst, Chef, nehme ich mir noch heute Abend einen Flieger…«
    »Zu spät, das Treffen beginnt in wenigen Stunden. Ich werde schon allein zurechtkommen, chérie .«
    »In Ordnung. Ich forste die Bibliothek weiter durch und schicke dir die interessantesten Informationen auf dein Handy.«
    Er beendete die Verbindung und kehrte zu Kommissar Werner und Reinhold Hoffmann zurück.
    Der Kommissar ließ das Tagebuch sinken und blickte Zamorra aus müden Augen an. »Das Ding ist in der Tat ein einziger Horror-Schocker, garantiert

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