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0794 - Das Zauber-Zimmer

0794 - Das Zauber-Zimmer

Titel: 0794 - Das Zauber-Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zivilisation angeblich am stärksten war.
    Stahl war in den kleinen Ort an der tschechischen Grenze gekommen. Er hatte sich umgehört und erfahren, dass dieses Hotel auch als ein Moloch angesehen wurde, der Menschen verschluckte. Denn in den letzten Wochen waren einige Personen einfach verschwunden, als hätte es sie nie zuvor gegeben.
    Urlauber ebenso wie Leute aus der Umgebung. Die Einheimischen waren davon überzeugt gewesen, dass die alten Totengeister im Hotel ihre Hände mit im Spiel gehabt hatten, denn dort lebte das frühere Grauen noch immer fort.
    Schreckliche Rituale sollten in den Hallen stattgefunden haben.
    Man sprach von so genannten Schwarzen Messen und Beschwörungen des Teufels. Mit Einzelheiten aber hatte man dem Kommissar nicht dienen können.
    Es war eigentlich alles nicht richtig greifbar gewesen, es hatte auch keine konkreten Anhaltspunkte gegeben, trotzdem hatten die Berichte den Mann beunruhigt. Er hatte nicht mehr in Leipzig bleiben können, war an die Grenze gefahren, um sich dort umzuhören. Er hatte die Furcht der Bewohner erlebt und war schließlich zu dem Ergebnis gekommen, seinem Freund und Kollegen John Sinclair Bescheid zu geben, damit er sich gemeinsam mit Harry um die Vorgänge kümmerte. Vorausgesetzt, John Sinclair hatte Zeit.
    Er war unterwegs gewesen, war dann jedoch gekommen, denn er hatte gewusst, dass Harry Stahl in den bisherigen Fällen noch keine Nieten gezogen hatte.
    Beide Männer hatten sich das Hotel zunächst von außen angeschaut. John war schließlich hineingegangen, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, und der Kommissar wollte vor dem Hotel auf ihn warten. Sie hatten keine Zeit abgesprochen, aber Harry wurde es dann doch zu bunt, in der Kälte zu stehen, und eine gewisse Rückendeckung konnte er Sinclair auch nicht geben.
    Also entschloss er sich ebenfalls, das alte Hotel zu betreten. Um die Eingangstür zu erreichen, musste er eine breite Treppe hochsteigen, über der bis zur Hälfte ein verwittertes Vordach hing, das einen nicht sehr stabilen Eindruck machte, denn es sah so aus, als würde es jeden Moment zusammenkrachen.
    Deshalb schielte Harry auch in die Höhe und duckte sich unwillkürlich, als er die letzten Schritte zurücklegte, um vor der breiten Tür zu stoppen.
    Kein Geräusch drang an seine Ohren. Im Innern musste eine Totenstille herrschen.
    Früher war noch stabil gebaut worden, deshalb hatte die Tür auch die Stürme der Zeiten überstanden. Sie hing nicht einmal schief in den Angeln, doch der Kommissar musste, um sie aufzuziehen, den Griff mit beiden Händen umfassen.
    Knarrend öffnete sich vor ihm das hohe Monstrum und gab den Blick in die Halle frei.
    Der Kommissar betrat sie zum ersten Mal, und er spürte sofort die andere Atmosphäre, die ihm entgegen wehte. Sie legte sich wie ein feines Kribbeln auf seine Haut. Er empfand es nicht als normal, denn einen derartigen Eindruck hatte er bei anderen Gebäuden dieses Alters nicht gehabt. Für ihn war klar, dass die Einheimischen in irgendeiner Weise Recht haben mussten, was die Geschichten betraf, die sich um dieses Hotel herum rankten.
    Er ging schneller, stand dann in einer langen Vorhalle und hörte, wie hinter ihm die Tür allmählich zurück ins Schloss fiel.
    Dann war es still.
    Tief atmete er durch.
    Es war keine Luft, sondern ein muffiger, alter und beinahe widerlicher Gestank, der ihn umgab. Möglicherweise wegen des vielen Staubs und des alten Teppichs, der sich vor ihm ausbreitete und wie vergessen aussah.
    Er trat hinauf, seine Schritte wurden so gut wie unhörbar, dann wandte er sich nach rechts.
    Dort führte nicht nur die breite Treppe in die obere Etage, er sah auch die ehemalige Rezeption des Hotels, die ihn ebenfalls an ein verstaubtes Andenken aus der Jahrhundertwende erinnerte.
    Wenn es das wenigstens gewesen wäre. Doch hier erlebte er noch etwas anderes. Obwohl das Hotel leer stand, hatte er doch den Eindruck, dass es noch irgendwo bewohnt war. Allerdings von unsichtbaren Mächten oder den vergessenen Gräueltaten einer vergangenen Zeit. Harry war fantasievoll genug, um sich vorstellen zu können, dass hier schlimme Dinge passiert waren, aber er wollte sich nicht durch die eigenen Gedanken ablenken lassen und ging direkt nach vorn, wo eine breite Glasfront die Trennung zwischen Hotelhalle und Rezeption darstellte.
    Hinter dem schmutzigen Glas, in das auch eine Tür eingefasst worden war, lag die Halle wie eine trostlose, von Moder und Schmutz gezeichnete

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